Neues Haus: was gibt's zu beachten?

Ich werde (wahrscheinlich) ein neues Einfamilienhaus in Appenzell bauen. Der Architekt hat mir einen Vorschlag gemacht, ohne jegliche Home-Automation Details.

Ich denke, irgendein fest-installierter Bus ist essentiell für Kontrolle/Einbruchschutz/Rauchmelder/occupancy melder, etc. (Zigbee ist quick&dirty, aber sicher nicht ideal wenn man eine bessere Alternative von vorne herein planen kann).

Das Haus wird ein Home Theater haben, sowie ein Fitnessraum. Alles andere wird ziemlich Standard sein, ausser dass ich einen Hobbyraum (im Keller) mit 3D-Druckern (FDM und desktop-SLS) einplanen werde.

Ich möchte jetzt Ideen dazu sammeln/priorisieren, und wäre um jeden Rat dankbar.

Es gibt diverse, teilweise sehr alte aber weiterhin gültige :wink: , Beiträge im Forum, z.B.

Meine persönliche Sicht

  • auf jeden Fall ein verkabeltes System, z.B. KNX oder LCN
  • Liste mit Ideen, Wünschen, Automatisierung, etc. da hast du ja schon Erfahrung
  • daraus ableiten, was machbar/sinnvoll/finanzierbar ist

und natürlich auf jeden Fall Symcon auf einer Symbox :loveips:

Die Funksysteme sind für mich eher zum Nachrüsten, falls man etwas vergessen hat oder sich erstmal dagegen entschieden hat. Bei mir z.B. Heizungsventile, da war ich vor 22 Jahren der Meinung, es bringt eh nix, heute möchte ich den Komfort nicht mehr missen.

danke! also KNX oder LCN? :slight_smile:

Naja, auch wenn ich ein LCN-Verwender und Verteidiger bin, würde ich heute beim Neubau vermutlich länger darüber nachdenken (müssen) :wink: .
Technisch aus meiner Sicht weiterhin die beste Wahl, aber es gibt heute Alternativen und mehr Möglichkeiten als 2019.

Da werden die Meinungen wahrscheinlich sehr auseinander gehen. Ich habe bei meinem Haus KNX im Einsatz und würde persönlich auch nie was anderes verwenden.
Gruß Stefan

Stern-Topologie? Mehrere größere Unterputz-Boxen für Switches? Brandmelder im Decke-Unterputz versteckt? So viele Ideen…

Neubau immer fest verkabelt. LCN manövriert sich immer mehr ins aus. z.B. mit fast nurnoch Unterstützung für die hässlichen Glastaster, bzw. komplexe Anbindung von KNX-Tastern. Dann kann ich aber gleich KNX nehmen.

Ich kann nur für KNX sprechen und würde unabhängig der verwendeten Technologie vorallem auf die ‚Gimmics‘ im Hintergrund achten.

  • Fensterkontakte für Verschlussüberwachung (mini - non VDS Alarmanlage)
  • Strommessung (TV, Waschmaschine, Backofen, etc.)
  • konkrete Planung von Stehlampen o.ä. (braucht man bei Funk nicht beachten, bei Kabel leider schon)
  • ausreichend Netzwerk (mein TV Schrank hat in der Zwischenzeit alle 6 Leitungen belegt: TV, Audio-Verstärker, Abspiel-PC, Blueray-Player, WLAN AP, Telefon)
  • Brandmeldung: per Kabel, ggf. zentrale Akkus/messbare Melder (14 statt 10 Jahre Nutzungszeit), Ansteuerung von Rollläden solange sie noch nicht verbrannt sind
  • Leckagesensoren (Waschmaschine, Badewannenabfluss)
  • Absperrventile für Wasser/Gas
  • Türklingel, Türkamera
  • Telefon, WLAN, Türkommunikation, interne ‚Rufanlage‘ (Bad, Bett)
  • Einbindung Heizung (ich persönlich würde vmtl. auch heute noch so bauen, dass man z.B. eine Wärmepumpe mit vertretbarem Aufwand (Platz, Leitungsführung, etc.) durch eine andere Wärmequelle (Gas, Blockheizkraftwerk, Fernwärme, o.ä. je Gebäudegröße) ersetzen kann
  • Rollläden oder (in südrichtung) Jalousien.
  • ggf. Betrachtung von typischen Szenarien im Alter (Displaytaster auf 150cm aber im Rollstuhl sitzend), Steckdosen auf 40cm statt 30cm - einige dieser Kleinigkeiten lassen sich sogar fördern als altersgerechtes Bauen
  • Kombinationen von Lüftungsanlage, Dunstabzugshaube und Kamin (autom. Sperre der Lüftung bei Kaminbetrieb oder Zwang zu offenem Fenster)
  • Wetterstation (bei Jalousien → Wind) ansonsten auf mindestens zwei Himmelsrichtungen verteilte Temperatur-/Helligkeitssensoren
  • Garagentorantrieb (gibt es auch in schnell mit ca. 12sek, ggü. 21sek - ja das merkt man deutlich wenn man drauf wartet) → Rückmeldekontakt
  • Stromanschluss in Garage
  • bzgl. Heizungsregelung muss man genau drauf achten, da hat sich bzgl. geringen thermischen Verlusten in den letzten 20 Jahren soviel getan, dass eine Einzelraum-Heizungsregelung nicht mehr immer so effektiv ist, wie man sich das wünscht → ggf. zentrale Verteiler ersparen einem Kabel und Stellventile an den Heizkörpern
  • Zusatzheizung/Handtuchheizkörper ggf. elektrisch statt mit Wasser

Wenn man das sauber in KNX plant, kann man auf IP-Symcon kurzfristig verzichten (denn wir alle wissen ja, ein Leben ohne IP-Symcon ist möglich, aber sinnlos :loveips: )

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Dazu würde dann eventuell auch die Gartentechnik gehören :wink: .

Ich habe eine kleine UV in der Garage, da hängt auch der Garten dran, mit Licht, Pumpe, Ventile und entsprechender Steuerungstechnik.

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Ja, ist schon sinnvoll. Bei KNX sind die zentralen Mehrfachaktoren im Verteiler sehr viel kostengünstiger pro Schalt/Dimmkanal als einzelnen UP-Aktoren. Die aus zentralen Aktoren resultierende sternförmige Leitungsführung erzeugt umfangreiche Kabeltrassen, das muss entsprechend geplant werden.

(Obiges beziehlt sich auf die geschalteten Ausgänge, den Bus selbst würde man natürlich nicht sternförmig verlegen.)

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das ist enorm nützlich! Vielen Dank!!!

was ist eine UV? Sorry für die dumme Frage!

Unterverteilung

Je nach Größe und Struktur des Hauses wäre es auch denkbar z.B. pro Etage ein Unterverteilung zu setzen, dann kann man etagenweise sternverkabeln.

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Und für Licht sich mit Dali auseinandersetzen. Ich habe das nicht gemacht und meine Schalt/Dimmaktoren alle zentral im Schrank. Das hat 2 Nachteile:

  1. Moderne LED-Leuchten mögen die zentralen Dimmer nicht besonders und neigen zum Zucken (z.B. wenn mal wieder das Rundsteuersignal durchschlägt)
  2. Man kann so gut planen, wie man will. Nach kurzer Zeit soll hier noch ein gedimmtes Licht und dort noch eine weitere Lampe hin. Dann ist man mit Dali flexibler.
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Ich habe auch LCN im Haus (Wohnung), würde heute aber KNX machen. Ist einfach günstiger geworden, als LCN, und hat mehr Geräte.
Mein Sohn hat jetzt auf KNX gesetzt, und das läuft.

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Was nicht heißt, dass man gezwungen ist, ihn im Ring zu verlegen. Hier und da ein Abzweig ist erlaubt. Uns, also Volker und mir, ist das klar, aber der Vollständigkeit halber sei es erwähnt.

Dann will ich hier auch noch meine Meinung kund tun.
Dass das kabelgebundene System die beste Lösung ist scheint allen klar zu sein.
Aber auch ich würde heute (wie Ralf) länger nachdenken ob ich wieder LCN verwenden würde. Der einstige Preisvorteil gegenüber dem (damals noch) EIB (jetzt KNX) ist mit neuen Herstellern schon länger nicht mehr gegeben. Außerdem fehlen dem LCN immer noch einige aus heutiger Sicht wichtige Funktionen (die IMHO jedes „China-Modul“ kann). Mit den „kleinen Einschränkungen“ ist LCN aber immer noch befriedigend - ich werde den Bestand bei mir also nicht wechseln, mein Symcon gleicht das Defizit aus.

Grüße, Uwe

Du wirst wahrscheinlich eine Menge verschiedene Meinungen hören, deswegen auch hier meine:

  1. Du wirst nicht EIN System haben, auch mit gutem Willen und Kompromissen nicht.
  2. Ich bin kein KNX-Freund, Preis/Leistung steht bei dem System für mich in keinem Zusammenhang und insb. die Erweiterbarkeit. Außerdem will KNX einfach keine Privatmenschen am System, das merkt man immer wieder.
  3. Womit ich gut gefahren bin: Versuche so viel wie möglich NICHT dezentral zu machen. Ich habe alles was 230V hat quasi Sternverkabelt zu den Sicherungs/Verteilerkästen. Damit ist man vom eingesetzten System unabhängig, denn in der Verteilung was tauschen geht ohne Probleme, von LNC auf KNX ist quasi unmöglich! Alle meine Lichter, Steckdosen und Rollos laufen mit den zu schaltenden Adern direkt in den Verteilerkasten und DORT sitzt auf der Hutschiene der Aktor, zentral (bei mir Eltako FTS14-System). Das kostet kaum mehr, hat Vorteile was die Leitungsbelastung angeht (ich könnte jede Steckdose mit 16A belasten, ohne Sorge zu haben das ein Wasserkocher oder sonstwas auf der selben Leitung hängt), spare mir das Bus-Kabel, was etwas mehr Nym ausgleicht, du kannst alles nach bedarf umverkabeln und absichern… ich würde so immer wieder bauen.
  4. Wenn du mehr als 1 System hast, behalte Gewerke immer in EINEM System, also Licht-Schalter und Aktor etc. für alle Basis-Funktionen. Damit stellst du sicher, dass die Minimum-Funktion immer gegeben ist auch wenn mal ein IPS oder sonstwas ausfällt.
  5. Plane immer zentrale Komponenten redundant ein, egal ob KNX, LNC, HM, Eltako, Zigbee… alle haben einen Single_Point_of_Failure (meist die zentrale Steuereinheit)… davon hab immer 2. Wenn dein ganzes Haus z.B. am Wochenende den Geist aufgibt und du noch 3 Tage Lieferzeit für Ersatz hast, hast du sonst besser das Geld für ein Hotel rum liegen :wink:
  6. Es gibt Geräte, wo ich Kabellos dem Kabel immer vorziehe, nicht einmal nur Bus sondern sogar auch Strom (also Batterie). z.B. Bewegungsmelder… egal wie gut du oder dein Systemintegrator ist, auf dem Papier kann man viel planen und wenn der Stromauslass für den Bewegungsmelder doch 20cm anders hätte sein müssen und du merkst es nach dem Tapezieren… naja muss ich mehr sagen? Einen Batterie-BWM hängst du einfach um. Und beim Stromverbrauch/Kosten. Die mit Batterie sind meist günstiger, die Batterien tauscht man echt selten (bei mir alle 2-3 Jahre) und ein Netzteil im Standby verbraucht auch Strom…
  7. Netzwerk-Kabel wird unterschätzt… kein Raum (wirklicher keiner ) ohne und zu viel gibt es selten… den NW-Kabel sind Universal-Kabel nicht nur für Netzwerk… darüber kann man Bus-Signale, Strom und sonstwas leiten… das kann einem den Allerwertesten retten.

und 7. und am wichtigsten: Lass dich beraten… so richtig, ja das kostet im 1. Moment Geld, aber ansonsten zahlst du es in Lehrgeld hinterher oder in Nerven oder Beziehungen… Smart Home beruht auf (persönlicher) Erfahrung und die ist meist teuer erkauft… außerdem ist nur „auf Klick Licht an“ noch kein Smarthome… damit man es so bezeichnen kann gehört mehr dazu …

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Falls du dich auch mit industrieller Steuerungstechnik auseinandersetzen willst und die Kosten mittel bis hoch sein dürfen
Dann KNX für die Basisautomation und eine Wago SPS als universielle IO Schleuder.
WAGO bietet alle möglichen Schnittstellen und ist Industrieware, sowie nit KNX vernetzbar.
On Top IPS als universielle Waffe um alles zu verbinden.
Wenn Dir der IPS Server oder die Wago Probleme macht, was aber nur durch eigeneäs verursachte Probleme passiert hast du für die Grundfunktionen immer noch KNX.

Und nicht vergessen, wenn du nicht mehr bist, hast du die Grundfunktionen in KNX und KNX können viele warten und instandsetzen. Für IPS und SPS findet sich nichtvso leicht jemand der im Dorf oder der Stadt wohnt.

Kein Funk im Neubau, du wirst wenn du fertig bist und dich eingelebt hast , noch viel genug Funk nachrüsten weil du hier und da noch was vergessen hast.

Ich würde dir raten, kuck ins Sps forum oder vorallem KNX Forum, hier sind die Profis und man kann sich hier eine Mege Inspiration holen.

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Ich habe mehrere Systeme mit SPS gebaut und kann Stand heute sagen: KNX reicht für 95% aus, die restlichen 5% würde ich dem 0815 User eher einfach von abraten (bzw. mit IP-symcon lösen) als dafür eine SPS einzusetzen. Und im Allgemeinen günstiger ist eine SPS auch nicht.

Wenn man ein Haus plant, sollte man weniger über Technik sprechen sondern erst über das was man realisieren möchte. Erst im zweiten Gang taucht man dann leicht in die Technik ein und entscheidet dann welche Systeme in Betracht kommen können.
Da der TE noch so weit am Anfang ist, kann man eigentlich noch gar nicht helfen, d.h. er sollte sich erst über das „was will ich eigentlich“ klarer werden.

Beispiel … der TE hat einen riesigen Garten und möchte den gerne in Szene setzen. Hierfür bietet sich zum Beispiel sehr gut LCN an, da kein gesondertes Datenkabel verlegt werden muss.

Wenn man dann mehrere Syteme einsetzen möchte muss natürlich geprüft werden ob IPS sie verbinden kann.