So ist es leider. Die Weiterentwicklung von Komponenten ist zwar da, aber das KNX-System ist von vornherein falsch ausgelegt worden. Man beachte bitte die maximale Anzahl von Busteilnehmern vor dem Hintergrund der begrenzten Anzahl von Gruppenadressen. Auch durch KNX-IP (wie auch immer man es gerade nennt, das ändert sich ja ständig) hat sich an der Performance nur sehr wenig geändert. Das riesige KNX-Protokoll über 9.600 Bd zu schicken grenzt schon daran einen Elefanten über ein Schleppseil zu schicken. Lösung sind Filtertabellen, das macht die Sache unübersichtlich und kompliziert. Jeder der mal IP-Symcon in KNX eingebunden hat, wird bestätigen, daß man entweder sehr viele Dummy-Gruppenadressen einbaut oder eben den Koppler auf Weiterleiten schaltet, mit dem Ergebnis von Telegrammlawinen. Was ist die Reaktion der großen KNX-Akteure ABB und Siemens ? Der KNX wird um Lichtfunktionen entlastet, also DALI-Gateway rein (teuer) und DALI-Bus aufschalten, Taster müssen flexibel sein, also EnOcean-Gateway (teuer) rein und EnOcean dazu. So kann man weitere Beispiele nennen, fast jeder Funkbusanbieter bietet ein (teures) Gateway an, um den KNX als Subsystem zu bedienen. Was bleibt KNX ? Nur Design-orientierte Geräte, also Displays, usw. . Wer ein ControlPanel für 3.500 Euro kauft, muß schon blöde sein, das geht mit IPAD und IPS um Längen besser. Kommen wir zu Controller-Geräten, das ist bei KNX alles viel zu teuer (>1000 Euro), die Verknüpfungsbausteine oder Logikmodule sind viel zu teuer und bringen kaum etwas. Da geht man doch lieber zu IPS über, baut schöne flexible Systeme auf. Es mag ja mehr als 150 Anbieter von KNX-Geräten geben, die verkaufen aber kaum etwas, quatschen doch nur. Die großen Player heißen ABB und Siemens.
Wo geht der Weg hin ?
Nun, es gibt genau 2 Wege.
Weg 1 ist eine WAGO-SPS oder etwas vergleichbares mit vernünftigem Speicher, WEB-Oberfläche und Gateways zu namhaften Subsystemen, da kommen nun auch RS485-basierte Systeme dazu. Der KNX ist da nur noch bei Displaytastern dabei, andere Oberflächen kann man längst auf anderen Bussystemen aufrasten.
Weg 2 ist LCN, schön flexibel, schön modular, insgesamt viel preiswerter als KNX. Und Display-Taster hat der Issendorff, das ist ein wahrer Traum. Alles viel schneller und besser als alles, was man bei KNX findet. Natürlich wird LCN nur von Herrn Issendorff angeboten, aber das ist völlig egal, er agiert weltweit, bei Scheichs, im Osten, Süden, Norden, Westen.
Wo bleiben also die Argumente für KNX ? Es gibt keine mehr. Viel zu teuer, keine Programmierung, sondern Parametrierung, ein Parametriertool ETS, das so grottenschlecht ist, wie kein anderes Programmiersystem in der Gebäudesystemtechnik.
Und das schlimmste. Wie will KNX denn ein System 2.0 schaffen ? Die Zwänge des Systems sind so eng, wie der Wechsel von der Normalspur der Eisenbahn auf sagen wir mal eine 1,2 m-Spur.
Und nun, liebe Experten ? Eure Meinung ?
Was soll der Neuanwender machen ? Daß er sich für IPS entscheiden sollte, ist schon mal klar.
Gruß
Bernd Aschendorf