Badezimmer Lüftersteuerung / Außenluftfeuchtigkeit

Hallo Zusammen,
Ich habe vor kurzem einen Lüfter ins unser Badezimmer eingebaut.
Die Feuchtigkeit messe ich mit einem Homematic-Wandthermostat.

Jetzt habe ich folgendes Problem:

Wie setze ich einen brauchbaren Wert fest um zu lüften?
Das Problem ist, die Luftfeuchtigkeit im Bad ist ja nicht alleine ausschlaggebend, wenn z.B. es draußen regnet, dann ist die Außenluftfeuchtigkeit ggf. höher als im Bad.
Generell saugt der Lüfter zwar Luft aus dem Haus an, aber irgendwoher muss auch die kommen. Das heißt, irgendwann - je nachdem wieviel im Haus gelüftet wurde und wie oft die (Hinter)türe, direkt neben dem Bad aufgestanden hat, ist die Luftfeuchtigkeit nicht viel niedriger als im Bad.

Ich habe aktuell eingestellt, dass der Lüfter bei 65% rel. Feuchte angeht - und um ein bisschen Hysterese zu haben, dann runter bis 63%.
Das führt leider dazu, dass der Lüfter oft ewig läuft.
Also schalten wir den nach 1h oder so manuell ab.

Hat jemand einen guten Ansatz unter Einbeziehung der Außenfeuchte und Temperatur usw. den Lüfter vernünftig zu steuern?

Ich habe das Script hier mal eingesetzt, aber - demnach wäre immer Lüften sinnvoll.
Zudem ist dort meines Erachtens nach eher die Rede von Lüften durchs Fenster.

Gibt es eine Art „Best Practice“ zu der Problematik?
Wie machen das Lüfter mit integrierter Steuerung?

Gruß,
Maeffjus

Hi,
ich will so was Ähnliches für meine Garage machen und man muss die Luftfeuchtigkeit außen auf jeden Fall berücksichtigen. Ich werde das Tor nur öffnen wenn Luftfeuchtigkeit (Innen - Außen) > 10% ist. Wobei Innen dein Wunschwert ist.

Ralf

Ansich ja, aber dann kann es sein, dass Tagelang (wenn mal ein paar Tage Mistwetter ist) nicht gelüftet wird.
Dazu kommt, im Flur ist es natürlich nicht immer so feucht wie es draußen ist.
Irgendwie finde ich es relativ schwierig hier etwas greifbares, umsetzbares einzustellen.
Darüber hinaus, frage ich mich halt auch - wie stellt man denn die Lüfter mit Sensor ein?
Sonst würden ja auch in hunderten oder tausenden Badezimmern die Lüfter endlos laufen.
Gruß

Vorherrschendes Problem im Badezimmer ist doch überwiegend, dass nach dem Duschen die hohe Luftfeuchtigkeit raus muss.
Wenn das Bad wieder den Feuchtigkeitslevel des Wohnbereichs hat, ist das Lüften doch erledigt und das wäre auch mein Ansatz.

Ansonsten bekommst Du immer das Problem, dass der Luftaustausch des Hauses über die Badlüftung geschieht, was ja wenig sinnvoll ist.

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Denk dran, falls du einen Kamin o.ä. hast. Übers Haus (Kamin) könnte er CO ziehen (natürl nur wenn an ist)

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Kamin habe ich keinen, aber dafür in anderen Räumen dezentrale Lüftung mit Wärmerückgewinnung…
Allerdings je zwei pro Raum, genau damit kein unter oder Überdruck entsteht!

Also ich habe einen Badlüfter direkt über der Dusche nachgerüstet (Ansauggitter).
Im Ansaug habe ich einen HYT 221 verbaut.
Bei mir wird bei 85% eingeschaltet und bei kleiner 85% wieder ausgeschaltet, bzw ich „dimme“ den Lüfter in einem Bereich.
Das hat sich so im laufe der Zeit ergeben.

Sind 85% nicht ziemlich viel?
Soweit ich weiß ist bei 80% schon eine erhöhte Schimmelgefahr.
Und wenn Du 85% hast, dann ist es an der Wand mehr, die ist ja immer (etwas) kälter, d.h. da sind dann sogar ggf. 90% o.Ä.

Hi @Maeffjus ,

bei mir ist das Konzept so, dass ich in Badezimmern, WCs und Küchen kontinuierlich ansauge und die Wohnräumen und Schlafzimmer dann mit frischer Luft versorge.

Da stellt sich mehr die Frage, ob ich ggf. die Lüfterstufe der Zentralen Anlage in Abhängigkeit der Luftqualität bzw. Luftfeuchtigkeit im Badezimmer vielleicht erhöhen sollte.

Aber funktioniert auch so ganz gut.

Frage:
Hast Du bei Deiner Lüftungsanlage das Bad nicht mit einbezogen und einen autarken Abzug?

Gruß Dirk

Hey Syncmaster,
aber wenn du nur saugst - wie gewinnst Du denn da Wärme zurück?

Ich habe aber auch keine zentrale Anlage, sondern nur in 3 Zimmern (Schlafzimmer, Wohnzimmer, Kinderzimmer) Lüfter - je zwei. Im Bad ist ein normaler Badlüfter, kein WRG-Gerät.
Das sind die Räume, in denen man sich länger aufhält, in denen man aber nicht unbedingt die Fenster dauerhaft öffnen will.

In der Kpche ist z.B. die Abzugshaube - die hat einen ordentlichen Zug.

Das Haus ist ein Altbau, d.h. trotz Wärmedämmung (so denn die Firma mal irgendwann den Putz draufmacht) wird es nicht dicht genug sein um nicht doch genug „Falschluft“ zu ziehen.

Gruß,
Matthias

Ich messe direkt über der Duschkabiene, da ist die Luftfeuchte anderes als im Raum.

Hallo @Maeffjus ,

ich habe in zentralen Anlage eine Art Plattenwärmetauscher. Der wärmt die Frischluft mit der abzublassenden Luft an. Angeblich soll so die Wärmerückgewinnung bei 90% liegen. Das ist in einer Art Cassette, die man wechseln kann. So kann ich die Cassette mit dem Wärmetauscher gegen eine X-Cassette tauschen. Ich habe noch 2x40m 200er Rohr im Erdboden liegen. Damit kann ich dann im Sommer die angesaugte Luft abkühlen, bevor diese dann in die Wohnräume eingeblasen werden.

In der Praxis verwände ich das schon lange nicht mehr. Energietechnisch ist das mit dem Vorkühlen und Sohle durch den Fußboden pumpen sicher klasse. Das war mir alles zu unflexibel und zu träge. An den paar Tagen im Jahr an denen es wirklich so warm ist setze ich nun auf klassische Klimatisierung mit Luftwärmepumpe um insbesondere die Schlafzimmer unter dem Dach vor dem Schlafen auf normale Temperaturen anzugleichen.

Ich sehe das heute ganz pragmatisch. Wo ich vor 20 Jahren alle Fenster abgeschlossen habe, alle Fenster mit Fensterkontakten versehen habe usw. damit ja keine Falschluft gezogen wird, habe ich in den letzten Jahren die Hälfte der Fenster mit Fliegengittern ausgerüstet und es wird auch einfach mal gelüftet - wie früher ;). Und eine Stoßlüftung hat auch mit kontrollierter Raumlüftung noch nie geschadet. Naja, habe da auch kein schlechtes Gewissen. Ich heize zu 100% mit Abwärme von einem Blockheiz Kraftwerk. Und früher musste die Wärme mittels Gebläsen in die Umwelt abgeblasen werden. Die Fensterkontakte dienen mehr noch dazu sicherzustellen, dass alles gut verschlossen ist wenn mal niemand da sein sollte.

Viele Grüße
Dirk

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Hört sich gut an!
Bei mir ist es leider ein Altbau mit Heizöl.
Aber mit der Wärmedämmung findet sich evtl auch ne andere brauchbare Energiequelle.
Gruß

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Hallo @Maeffjus,

ich verstehe Deine Situation wie folgt:

  • Du saugst die Luft aus dem Bad und bläst nach außen
  • angesaugt wird aus dem Nebenraum
  • der Nebenraum holt sich die Luft auf unbekanntem Weg von außen

Wenn das so ist, dann musst Du die absolute Luftfeuchtigkeit vom Bad und Nebenraum vergleichen. Wenn beide Räume die ungefähr gleiche Temperatur haben, geht hilfsweise auch die relative Feuchte.

eingeschaltet wird

  • bei großer Differenz.

ausgeschaltet wird

  • bei kleiner Differenz
  • bei steigender Feuchtigkeit im Nebenraum (durch zu hohe Feuchtigkeit außen)
  • nach Zeit (um Dauerläufer zu vermeiden)

Die Energieverluste sollten sich so in sehr engen Grenzen halten. Einen Wärmetauscher würde ich nur bei sehr guter Luftdichtigkeit des Hauses empehlen.

Grüße
Jürgen

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Das ist korrekt - das Nebenraum ist der Flur.
Mir ist eingefallen, dass ich die Feuchtigkeit dort sogar Messe!
Ich denke ich werde das auch mal machen - für die abs. Feuchte habe ich ein Script zur Berechnung.

Aber wie schon zuvor gefragt - was machen denn all die Leute mit den Lüftern mit Hygroskopen?
Oder sind die meist einfach nur auf eine wahnsinnig hohe Feuchtigkeit eingestellt?

Gruß,
Matthias

Warum soll das anders sein, als bei dem überwiegenden Teil der Leute auch ohne Automation. Sie haben schlichtweg keinerlei Ahnung, wie die Zusammenhänge sind. Die meisten Leute kaufen sich ein Hygrometer und kennen einfach nur die Zahlenwerte, die man in einer Wohnung in der Regel erreichen sollte.
Ohne jeglichen Hintergrund und Zusammenhang.

Ich für mich nehme mich da nicht aus. Bevor ich mich noch nicht mit unseren Geophysikern unterhalten habe, die professionell in der Thematik arbeiten, waren das für mich auch nur ein unbekanntes Gebiet.

Ich verstehe was Du meinst! Aber andererseits ist es ja auch nicht so, dass alle Bäder - deutschlandweit - von oben bis unten voller Schimmel sind.
Sicherlich, ein paar schon, aber irgendwie gibt es ja „einfache“ Einstellungen die offenbar funktionieren. Die hätte ich mal gerne gewusst :wink:

Das kann ich nicht bestätigen :slight_smile: .

Bei mir komme ich bei feuchten Wetter draußen vielleicht auf 45-50%, sonst eher 35-40%.
Es ist durch die Abluftanlage meistens viel zu trocken. Selbst wenn die Anlage aus ist erhöht sich die Luftfeuchtigkeit kaum. Nur wenn ich dusche ein wenig im Bad oder wenn die Sauna läuft, dann ordentlich. Aber auch das hält nur 3-4 Stunden bei niedrig laufender Lüftung.

Es ist wie fast alles individuell und mein Parket freucht sich über etwas höhere Luftfeuchtigkeit.

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Bei uns läuft die Konfiguration mit dem Homematic Temperatur- und Luftfeuchtesensor und einem Abluftventilator (der wird über einen FS20 Einbauschalter ein- und ausgeschaltet) seit vielen Jahren problemlos in einem Badezimmer. Einschaltpunkt 75% Luftfeuchte, Ausschaltpunkt 70%. Das Haus ist sehr offen gebaut, nach dem Duschen lassen wir die Tür immer ein Stück offen, damit trockene Luft in de Raum nachströmt. Obwohl dieses Badezimmer kein Fenster hat, gibt es kein Problem mit Schimmel. Wenn ich den Ausschaltzeitpunkt unter 70% wähle, schaltet sich die Lüftung fast nicht mehr ab. Der Raum ist durchgehend geheizt (Fußbodenheizung). Mit den Schaltpunkten habe ich etwas herumprobiert, bis es passte.

So sieht die Luftfeuchtigkeit diese Woche aus (draußen schwül, heute Regen).

Grüße

Thorsten

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Das ist hier auch der Fall - bis unter 70% läuft der Lüfter endlos!
Ich werde mir mal was überlegen und bis dahin wie du von 75% auf 70% lüften lassen…