Weils einfach wichtig ist

Servus,
politische Themen sollten hier ja eigentlich nichts zu suchen haben, aber ich finde das Thema ist derart wichtig da sich mal eure Meinung dazu hören möchte:

Schon seit dem ersten bekanntwerden der ganzen NSA Abhörgeschichte ärgert mich die Gleichgültigkeit meiner Mitmenschen und auch unserer (AT) Politiker zu dem Thema. Nun den Politikern könnte man vielleicht Eigennutz unterstellen. Gut.

Aber auch quasi allen meinen Bekannten geht das scheinbar komplett am Arsch vorbei.
Daher versuche immer wieder sowohl im Familien als such Freundes oder Firmenkreis Leute dafür zu sensiblisieren wie gefährlich das Datensammeln und Datenverknüpfen für uns und unsere Kinder sein kann.

Es interessiert aber einfach keinen !

Aller andere Quatsch (Features des neuen xxxPhones, Fussballergebnis, Sonderangebote für Butter, Spritpreis ect.) wird viel wichtiger eingestuft als das uns immer mehr unsere Menschenrechte abhanden kommen.
Aber die sind doch genau das wofür im vorigen Jahrhundert Millionen Menschen gekämpft haben.

Was passiert denn da mit uns ?

Mit unseren jetzigen Regierungen mag es ja noch angehen. Ich mag mir jedoch gar nicht auszumalen was passieren würde wenn plötzliche irgendeinmal ein autoritäres-Arschloch-Regime an der macht wäre und die macht der Daten entsprechend missbraucht. Gute Nacht allerseits.

Gerade wir als Techniker -die wir an der Misere auch Schuld haben- haben doch die Pflicht unsere Mitmenschen aufzuklären und dadurch vielleicht auch entsprechenden Druck auf die Politik und Gesetztgebung auszuüben um auch unsere Kindern eine Zukunft als freie Individuen zu ermöglichen.

Wie gehts euch damit ? Habt ihr mehr Erfolg mit der Aufklärung, oder ist euch das auch egal?

Hier auch noch ein sehr guter Artikel zur Problematik:
http://t3n.de/news/vergesst-merkelphone-506133/?utm_source=feedburner+t3n+News+12.000er&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed%3A+aktuell%2Ffeeds%2Frss+(t3n+News)

etwas traurig
bb

Volle Zustimmung!

Schau Dir an, was die Masse interessiert. Den Leuten fehlt entweder die Phantasie oder die Intelligenz, sich solche Szenarien auszumalen. Ich glaub nicht, dass Du mit der jetzigen jungen Gereration auch nur irgendetwas Tragendes anfangen kannst. Schätze, dass die noch 20 Jahre brauchen, um mal wieder zu verstehen, was der Sinn von Leben ist und was kostbar und schützenswert ist.
Nein, es ist nicht Facebook, Twitter oder RTL. :cool:

Mir geht es auch, arbeite aber auch in einem entsprechend sensitivem Bereich. In meinem Bekanntenkreis sieht es aber genauso aus: vor 30 Jahren sind die Leute wegen der Volkszählung auf die Barrikaden gegangen, heute gebe ich mehr Daten freiwillig her wenn ich irgendwo 2% Rabatt bekomme… Anscheinend bekommt jeder das System, welches er verdient.

Vielleicht ist meine/unsere Meinung auch obsolet und es gibt eine gesellschaftliche Wandlung, hin zu einem komplett offenen, gläsernen Menschen. Wenn die Massen das wollen, können die Einzelnen es nicht ändern, sich höchstens ausschliessen. Und wer will sich schon aus der Gesellschaft ausschliessen…

Und was auch gerne missverstanden wird: „1984“ war eine Warnung und keine Anleitung !

Ich find’s auch nicht gut…

Gruß
Martin

Ack. Aber was tun? Mit Crypto begibt man sich aufs Abstellgleis und Missionsdrang hilft irgendwie nicht. Ich bin Rat- und Fassungslos…

Ich möchte dem Argument der „heutigen jungen Generation“ doch entschieden widersprechen! Ich bin 17 und denke eher, dass die Jugendlichen sich eher mehr Gedanken um Lösungsansätze (Verschlüsselung,…) machen, als beispielsweise unsere Elterngeneration.

Da muss ich schmunzeln. :stuck_out_tongue:

Wir reden von der Generation, die sich im Mc Do wortlos stundenlang gegenübersitzt und jeder wie parallesiert auf ihrn Handy starrt; die aus der Schulke kommt und als erstes in die Tasche greift, um bei Facebook reinzuschaun; die Sozialkompetenz nur aus dem Duden kennen. Sprachlose Zombies.

Erst letzte Woche saß ich mit der Tocher im Cafe und am Nachbartisch 5 junge Mädchen. 4 davon starrten unaufhörlich ins Handy und das einzige, was sich fleißig bewegte, war der rechte Daumen. Ein Mädchen war ohne Handy und langweilte sich ohne Ende, weil keiner sprach. Sie bekam dann von den anderen ab und zu das Handy hingehalten (weil wahrscheinlich Pocher etwas Wichtiges twitterte) und
lächelte sehr aufgesetzt mit. In der einen Stunde fiel kein einziges Wort. Sie tat mir echt leid.

TIPP: Mach heute mal die Augen weit auf, wenn Du durch die Stadt gehst. Es wird Dich erschrecken.

Servus

ich denke es ist nicht korrekt die Verantwortung auf die Jugend abzuschieben.
Wie sollen die es denn reparieren, die sins ja in die Misere reingeboren.
Kryptographie ist glaub ich auch keine Lösung, das endet doch nur in einem unendlichen Wettrüsten.

WIR und UNSERE Generation ist es die es technisch ermöglicht und politisch zugelassen hat.

Das Problem ist ja das es politisch gewollt und rechtlich immer mehr gedeckt wird.

gruß
bb

Nein, so war das auch nicht gemeint. Ich bin ja nicht mein Opa.

Es ist nur so, dass wir immer weiter in eine gesellschaftliche Gleichgültigkeit rutschen und Verantwortung nicht wahrgenommen wird. Als junger Mensch wollte ich auch die Welt verändern aber man muß auch zuhören können und es gibt gesellschaftliche Grundregeln. Natürlich sehe ich die Verantwortung da bei den Eltern und nicht bei den Kindern.
Ich für mich hoffe jedenfalls, dass sich das nicht so weiterentwickelt und versuche dies bei der Erziehung meiner Kinder umzusetzen.
Wenn ich Werte nicht vermittele und lebe, dann kann das auch zukünftig nicht besser werden.
M.E. spielt das alles in Deine aufgezeigte Problematik rein.

Also was tun ausser den eigenen Kindern Werte vermitteln? Ich vermute die Politik steckt selbst zu tief drin, als dass man etwas von ihr verlangen könnte.

Eine sehr interessante Diskussion.
Ich glaube das Problem mit der NSA muss man global sehen.
Gibt es denn kein Moralbewußtsein mehr?
Doch, es existiert. Nur sehen sich viele Leute, auch aus den Eliten, außer Stande dies in der Gesellschaft noch umzusetzen.
Warum, stelle ich mir oft die Frage, gibt es noch hungernde Kinder, Kriege oder eben solche Abhöraktionen der NSA.
Ich denke das liegt zum Einen an der dezentralisierten Executive. Deshalb bin ich ein großer Fan von Gemeinschaften.
Und zum anderen an der egoistischen Einstellung der Menschen, ala „mich betrifft das doch nicht“.
Ziel muß es sein das letztendlich bei den Weltproblemen alle an einem Strang ziehen.
Das bedeutet warscheinlich am Ende nur Revolution, Krieg, Einsicht oder Untergang…

In meinem täglichen Umgang mit sensiblen Daten unserer Kunden, als EDV Dienstleister, bin ich immer sehr zurückhaltend gewesen, wenn es um die Cloud ging. Das hat sich in der Vergangenheit mehrfach als Richtig erwiesen.

Freiwillig werden weder die Geheimdienste noch die Unternehmen mit der Schnüffelei aufhören. Das einzige was man tun kann ist entweder der komplette Verzicht auf elektronische Kommunikation (und am besten im Wald leben) oder eben die Flucht nach vorne, heißt: Verschlüsselung.

Klar können „sie“ dann im Zweifel immer noch über Hintertüren, Trojaner etc. in den Rechner oder auf das Smartphone „einsteigen“, aber dafür müsste ja erstmal jemand einen Anlass haben. Zumindest kann man durch wirksame(!) Verschlüsselung aber diese Massenauswertung von Daten verhindern.

Dem entgegen stehen imo zwei Dinge im Moment: Die (End-)benutzerunfreundlichkeit von Software wie PGP und die Bequemlichkeit der User.

Leider ist es ja nun so, dass ein schickes Smartphone die Todsünden Eitelkeit und Faulheit verbindet und insofern dem ganzen „ich mache mir sicherheitshalber ein bisschen Mühe extra“-Gedanken zuwiderläuft. Ich setze unter Android z.B. K-9 Mail ein und kann dort theoretisch auch verschlüsseln. Praktisch muss ich dann bei jeder Mail den ellenlangen Passphrase von Hand eintippen, wodurch auch bei mir die Faulheit in aller Regel siegt.

Nur: Wenn keiner seine Einkaufsliste verschlüsselt ist allein schon die Verschlüsselung an sich verdächtig. Sieht die NSA übrigens auch so - „benutzt Verschlüsselung“ ist dort ein gängiges Filterkriterium.

Meiner Meinung nach ist auch das Interesse der (Software-)Anbieter eher reduziert. Das ist wie bei Elektrofahrzeugen.

Man könnte, wenn man wollte, aber man muss ja nicht.

Solange viele Anwender kein Problembewußtsein haben

‚es kann doch jeder wissen, was ich mit meinen „Freunden“ kommuniziere oder wo ich gerade bin/sein werde (WhatsApp)‘
wird sich nichts ändern und auch kein Anbieter den Bedarf sehen.

Viele Millionen von WhatsApp oder Facebook Nutzern können doch nicht irren, oder?

Das erlebe ich jeden Tag im Zug. Da steigen zwei ein und unterhalten sich noch auf dem Weg zu den Plätzen, also kennen sich. Schon beim Hinsetzen wurde von beiden das WischiFon aus der Tasche gezückt und kein Wort mehr zwischen den beiden gesprochen. Die virtuellen Freunde sind viel wichtiger.

Gespräch zwischen zwei Fahrgästen, ja sie haben gesprochen(!), „mir haben nur 50 Leute zum Geburtstag gratuliert“. Wie viele kannten Sie davon denn wirklich und sind echte Freunde?

Kantinengespräch… …ich muss erstmal bei FresseBuch reinschreiben das ich Hämurriden habe… …aber am liebsten sogar an der Bäckertheke abstandhalten müssen.

Zur NSA: Lasst uns doch in jeder Mail und jedem Telefonat eines der Schlüsselwürter fallen:D

Jan

Jo, das hab ich mir auch schon gedacht.

Eine Abhilfe könnte doch sein ganz absichtlich massenweise falsche Spuren zu legen.

  • zb den Rechner den ganzen Tag ziellos irgendwelche Webseiten ansurfen zu lassen. Müßte natürlich entsprechend schlau gemacht sein und das Surfverhalten eines menschen nachbilden.
  • oder auch wahllos Mail zu verschicken, darf natürlich nicht als Spam, zu erkennen sein.
  • oder überall wo unnotwendig Daten abgefragt werden ( zb. Supermarktkasse, Rabattmarken, …Internet) nur mehr mit falschen Fake zu agieren und damit die diversen Datenbanken zu versauen.

Klar, als einzelner hilft das nix, aber wenn das alle machen so gibts plötzlich nur noch undurchdringlichen Datenmüll.-

gruß
bb

ICE Fahrt von Hamburg nach Frankfurt: alle haben sich nett und angeregt „unterhalten“ :eek:

MST

Da fehlt mir leider das Geld um an des Kassen ne falsche Spur legen zu können. Hatte mir aber auch schon Gedanken zu den Rabattmarken, Payback, Deutschlandkart… gemacht. Hab keine Idee gehabt.

Ich finde ja gar nicht unbedingt, dass das Problem bei Handy/Internet/Kartennutzung ist (das kann ich ja selbst beeinflussen). Was ist denn mit den ganzen Daten auf die man keinen Einfluss hat ? Krankenakten, Versicherungsdaten, öffentliche Daten (Verwaltung, Polizei, etc.)…da kann man nur hoffen das es alles sicher ist. Bei meinem Hausarzt bin ich mir da allerdings nicht so sicher…

RFID dazu…

Die Preisetiketen in die Wäsche/Klamotten einnähen (oder sind es schon?). Bei jedem Besuch in einem Geschäft wird man regestriet. Und ganz wichtig, vergesst nicht regelmäßig die Unterhose zu wechseln, statt immer zu wenden. Spätestens wenn man den dritten Tag hintereinander in den Laden kommt wird man darauf hingewiesen wo die Unterwäscheabteilung ist - das wäre die nette Version des Hinweises.
Ein paar Läden an eine Datenbank und Ihr braucht nicht mehr Euer WischiFon für ein Bewegungsprofil, und bei sowas findet sich bestimmt einer der die Datenbank bedient und sich die Ketten/Läden anschließen (geht mit den Punktekarten ja auch).

Die haben doch bestimmt nur alle gerade die Temperaturen im Wohnzimmer überprüft und auf den großen Glozen an nem Skript gebastelt;)

Nee, ehrlich, so sieht es auch „meist“ um mich rum im Zug aus.

Was meint ihr … wieviel Prozent in dem ICE ( gerade die mit dem Laptop arbeiten müssen ) nutzen verschlüsselte VPN Verbindungen zu ihren Firmenservern ?

Hab erst letztens wieder eine große „Kommunikationsfirma“ gehabt die Ihre Internen Daten fröhlich unverschlüsselt über nen FTP Server verfügbar machen damit die Zweigstellen darauf zugreifen können.
Leider haben dann die Firmen null Interesse daran Geld zu investieren, um das ganze sicherer zu machen und sich wenigstens einen Basis Schutz zulegen. Es soll ja alles einfach und Bequem sein…

Das lustige ist das die Firma eine externe Firma hat die eine der Zweigstellen eingerichtet hat, einen haufen Kohle dafür verlangt und rein garnichts dafür tut um die Daten zu schützen.

Da gehören für mich schon diverse kleine IT Firmen in die Pflicht genommen die mittlerweile wie Pilze aus dem Boden schießen. Nach dem Motto ahja … mein Sohn kann mit Computern umgehen der macht das billig für euch, das ist natürlich wie Musik in den Ohren für jeden Geschäftsführer und die meisten gehen darauf ein.