Neues Haus: was gibt's zu beachten?

OK, ich werde vermutlich einen starken Durchlauferhitzer im Keller installieren, anstelle des Boilers, und damit alles versorgen - ausser eventuell die Küche. Heisswasser + Sprudel, habt ihr gesagt? Dazu braucht es aber CO2-Kartouschen, oder? Und die gehen immer aus…

naja, die kann man auf Vorrat haben und man stirbt nicht wenn sie mal alle sind… bei uns in der Firma ist das was anderes, da muss ich ne Störungmeldung aufgeben, bis die gelesen und bearbeitet wurde hatten wir eine Woche kein Sprudelwasser :smiley:

NIE wieder !! :grinning: :grinning: :grinning:

  • Trinkwasser:
    Dezentrale Bereitstellung mittels Boiler wäre hinsichtlich der einer Wärmepumpe (Max. Vorlauftemp vs. einstufig/zweistufige WP) eine Überlegung. Strom zum bereiten von WW wenn nicht selbst erzeugt (PV, Winter?) zu überdenken. Dass man sich dann evtl. diverse verkalkende Tauchsieder (auch Quoka und Co.) einbaut, die auch vor dem Hintergrund der Trinkwasserhygiene betrieben werden müssen nicht vergessen.
    Bei zentraler Bereitung mit Zirkulationsleitung sind neben Präsenzmeldern auch Strömungsschalter (Impulsausgang) hilfreich.

  • Lüftungsanlage:
    Ja, ja und nochmal ja. Bei Neubau die Flexrohre in die Filigrandecke einplanen, inkl. Deckenauslässe für Ventile (-> Statiker einbeziehen).

  • Lichtsteuerung:
    Dali kombiniert mit Präsenzmeldern (in Fluren langen Bewegungsmelder) ist der Hammer (mit entsprechenden Vorschaltgeräten → Eldoled). Dali läuft über normale NYM Leitung. L/N/PE + DA+/- → 5 Adrige Leitung (am besten auch Sternförmig / Raum oder Bereiche legen. Nicht vergessen, jede Dali-Leitung über einen Schaltkanal zu legen (230V) um die Vorschaltgeräte auszuschalten (Standby). Da hast du dann 230V an allen Auslässen und kannst auch erst mal via Funk Leuchtmittel anklemmen (oder auch Baustellenfassungen :wink: ). Bei Dezentralen Vorschaltgeräten ist die abgehängte Decke oder große Dosen in der Decke (-> rechtzeitige Elektroplanung) Voraussetzung.

  • Grauwasseranlage:
    Sammelt häusliches Abwasser von Handwaschbecken (Bad/WC), Dusche und Badewanne. Separates Leitungssystem (Abwasser) + Leitungen zu den Verbrauchern (WC + Waschmaschine). Wir haben das im Rahmen einer Badsanierung vor 15 Jahren eingebaut, bei Neubau deutlich angenehmer. Wasserersparnis knapp 50% (70l/Person/Tag).

  • Messung von (Groß-)Verbrauchern über entsprechenden Schaltaktor:
    Es kommt immer wieder erstaunliches heraus wenn man genau hinschaut.
    Beispiel 1: Der Backofen (2-Phasig, im AUS Zustand) hat auf einer Phase 19 mA, auf der anderen 55 mA. Mit den 19 mA läuft die Uhr. die 55 mA sind nur von der integrierten Mikrowelle. Stark vereinfachte Rechnung:
    0,055A * 230V * 8700 Stunden (60 St. Nutzung/a) /1000 = 110 kWh * 45 Ct./kWh?.. Wofür? Also Stromverlauf mit Symcon überwachen und nach 15 Min. Nichtbenutzung die Phase ausschalten. Kosten für den gemessenen KNX Schaltkanal 25,-, Amortisationszeit < 1 Jahr.
    Beispiel 2: Spülmaschine im Standby 45 -54 mA. Rechnung siehe oben (aber mehr Nutzung im Jahr). Trotzdem, Amortisation ca. 1 Jahr.
    Für Tief-Kühlschrank Funktionsüberwachung, Herdabschaltung wenn nicht an (zusammen mit der Dunstabzugshaube). Die Kaffeemühle zieht 47 mA. Im angeschlossenen Zustand. Wofür?..
    Da der Schalter (oder Touch) auf Sekundärseite des Verbrauchers günstiger und kompakter ist als für 230V hat man zig Stellen das Problem.
    Ich könnte unentwegt weitermachen, natürlich findet man das auch mit einem präzisen Strommessgerät heraus. Der WAF steigt aber enorm wenn man das im Hintergrund schaltet und nicht über das ziehen eines Gerätesteckers oder schalbaren Zwischensteckers realisiert ist …

  • Jalousien:
    Mit einem Rollladen kann ich einen Raum komplett verdunkeln. Oder auch nur ein bisschen. Wenn ich durch Neubaugebiete komme und mir ansehe wie viele Jalousien auf „Halbmast“ hängen und wie viele Rollläden wird der Vergleich einseitig. Jalousien nur weil sie „modern“ sind?

  • Bodentiefe Fenster:
    Auch modern. Dann stehen Kommoden, Sofas und Stühle, Einbauküchen davor. Und zwischen Objekt und Fenster liegt allerlei Unrat. Kann ich alles durch die modernen Jalousien sehen, die nicht richtig schließen, vor allem ab Hochparterre. Bei Tag und bei Nacht. Davon abgesehen gehören Fenster zu den teuersten Bauteilen zwischen Warm und Kalt und haben den schlechtesten Wärmeleitwert in der wärmeübertragenden Hüllfläche. Wem’s gefällt…

Ich habe mir im Vorfeld unseres Umbau’s im Bestand auch die Frage gestellt, welche Smart Home Technologie im Schwerpunkt zum Einsatz kommen soll und eine Lektüre zugelegt: "Heimautomation mit KNX, DALI, 1-Wire und Co. " von Stefan Heinle. Der Schwerpunkt stellt hier KNX dar, das „Killerargument“ ist die Herstellerunabhängigkeit (aber auch andere wie Homematic, LCN etc. finden hier Erwähnung). Zu Symcon gibts in Kapitel 50 einen kleinen Abriss.

just my two cents.

Edith sagt: Fast vergessen. Was ich immer wieder machen würde, sind (LED) Leuchten mit einem hohen Farbwiedergabeindex (RA/CRI > 90). Den Mehrpreis dafür bereut zwar mein Konto, ich aber keine Sekunde. Im gesamten Haus (ohne Keller).

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Und wie ist der Leistungsfaktor? Ohne den, kannst doch den tatsächlichen Verbrauch überhaupt nicht bestimmen.

uii das ist aber ne Menge Strom (16W) nur dass der Ofen da ist das sind 56€ im Standby im Jahr

Angesetzt mit 1. Genauso sind die 230 V „falsch“. Und was ist mit der Tolleranzrechnung und dem dynamsichen Verlauf … :slight_smile: Ich schreibe ja desswegen:

Stark vereinfachte Rechnung:

Hier geht es ja nicht darum wie möglichst genau den Verbrauch eines Gerätes bestimmt wird, sondern um Argumente die für oder gegen eine Option sprechen und welcher Nutzen sich bei Einsatz welchen Geldbetrages ergeben kann.
Wer mag kann ja auch einen Aktor mit Wirkleistungsmessung verwenden. Gibts ab ca. 45 €/Kanal (KNX). Oder konservativ mit CosPhi 0,5 , 220 V und mit 160 Stunden Nutzung/Jahr rechnen.
Oder ein hochwertiges Steckdosen Strommessgerät zur mobilen Messung der Verbraucher verwenden. Bleibt ja jedem selbst überlassen. :slight_smile:
Die Erkennung ob ein Verbraucher im ausgeschalteten Zustand Strom zieht und die Logik Ihn bei Nichtbenutzung abzuschalten bleibt die Gleiche.

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Genau, das ist die Erkenntnis, dass das eine Größenordnung ist die es sich lohnt bei Nichtbenutzung abzuschalten. :slight_smile: Darauf wollte ich hinweisen.

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Eben nicht. Es sind 16VA. Vielleicht sind es nur 2W (die man tatsächlich zahlt und auch verbraucht). Das sind zwar immernoch 4-5€/Jahr, aber nicht mehr 50€. Ob sich da ein Abschalten (und z.B. der Verzicht auf die integrierte Uhr, etc.) lohnt?