Neubau

Hallo alle zusammen,

ich bin noch nicht lange hier und vielleicht kann mir einer der Freaks mal einen Rat geben.
Ich plane derzeit die Elektrik für mein neues Haus. Ich möchte soviel wie möglich über Kabel und im Elektroverteiler über Hutschienenkomponenten erledigen.
Folgende Konfiguration schwebt mir so vor:

  • Homematic mit io Modulen. Damit will ich alles was Licht, Steckdosen, Jalousien angeht erledigen(Jede Steckdose soll schaltbar sein).
  • AVR Net IO Module um alle Reedkontakte, Bewegungs und Präsenzmeelder abzufragen.
  • Heizungsthermostate von Homematic diese aber nur um in den Zimmern die Temperatur einzustellen und abfragen zu können. Die Steuerung der Heizkreise erfolgt über IPS und Magnetventile
  • Keymatik für die Tür
  • Touchscreendisplays für die Steuerung und die Bedienung
  • IR Trans für die Steuerung der HIFI Komponenten und Fernseher

Kann das so funktionieren oder sollte ich etwas anderes einsetzen.
Es wäre schön wenn mir mal jemand einen Rat geben kann.

Vielen Dank

Würde vielleicht, bei einem neubau doch eher auf ein Bus System gehen (LCN oder EIB), weiß nicht, ob ichs via Homematic wirklich machen würde, hab zwar mit Homematic noch nix gemacht, aber wenn ichs recht in errinnerung habe, liegen die preise nicht allzu weit auseinander. Und beim einbau in die Verteilung, wofür dann ein Funksystem? oder liege ich gerade vollkommen falsch???

mfg
korny

Die Temperaturen würde ich über 1-Wiresensoren (Ds18B20 oder S) abfragen. Günstiger geht es kaum, da so ein Teil nur. ca 3 € kostet. Für die Anbindung gibt es bei den von dir vorgesehenen Komponeten zwei Möglichkeiten. Entweder verlegts du komplett 1-Wire oder nimmst den oder die AVR Net IOs (es gibt aber auch andere und leistungsfähigere ATmega 32/644 Hardware, nicht nur die von Pol*in) und schließt daran 1-Wire an. So brauchts Du nur irgend ein IP zu den AVRs (CATx, Powerline, WLAN, …) und kannst von da aus dezentrale 1-Wire-Sensoren anschließen. Setzt zwar etwas Eigeninitiative voraus, aber günstiger und vor allem flexibler geht es nicht.

Gruss
Icey

Auch ich würde beim Neubau immer auf ein kabelgebundenes System setzen.

Die Steuerung der Heizung würde ich nicht allein IPS überlassen wollen. Ich sehe das Problem nicht in IPS - aber das läuft auf einem Windows-PC … :eek:
1-wire in Verbindung mit AVR… kann das (bei entsprechender Programmierung) auch „standalone“.

Ich wollte im Zimmer sehen wie die Temperatur ist und meine Frau wollte diese dann auch einstellen können. :o)
Wie heisst das die alternative zum AVR Net IO? Ich will einfach Reedkontakte mit IPS überwachen und Präsenzmelder. Ich will zum Beispiel alles ausschalten wenn eine gewisse Zeit keiner im Raum ist. Das Modul soll auch über IP angesprochen werden können.

Hat schon jemand Erfahrungen mit Wärmepumpe und Fiussbodenheizung und Homematic.

VG Dirk

Hallo Uwe,

da kann ich dir nur beipflichten. Am stabilsten sehe ich dezentrale Mess- und Steuerkomponeten, die von einer zentralen Instanz (oder auch autark) in gewissen Zyklen Sollwerte vorgegeben bekommen. Schöne Beispiele hierfür sind ELV-Heizungsregler FHT 80 oder AVR Net IOs mit lokaler Reglersoftware. Die können auch bei Ausfall der Zentrale (Microsoft OS :slight_smile: auch eine gewisse Zeit alleine laufen. Nur wenn Sollwertveränderungen notwendig sind, braucht man IP-Symcon wieder. Den FHTs kann man aber auch lokal sagen, auf welche Temperatur sie einregeln sollen. Eine richtige Regelung (die nicht ausfallen darf) direkt über IP-Symcon würde ich mir nie trauen. Wir bauen große Karftwerke und auch hier haben die zentralen Komponeten (sind keine Windows PCs, sondern ECHTE Hardware) keine lebenswichtige Steuerungsfunktionen. Die werden alle so nah wie möglich am eigentlichen Prozess durchgeführt (Generator, Turbine, usw.)

Gruss
Icey

Also ich habe wahrscheinlich keine andere Wahl da ich mit Homematickomponenten keine Fussbodenheizung steuern kann.
Ich habe vor eine Beglau Wärmepumpe einzusetzen. Diese übernimmt den Frostschutz wenn MS Windows nicht funktioniert.

VG Dirk

Für die Heizungsregelung per Funk ist http://www.ip-symcon.de/forum/f32/siemens-synco-living-5490/ auch eine schöne Sache. Schnell installiert, läuft auch ohne IP-Symcon und unterstützt Fußbodenheizungen. Zudem wirkt das Plastik nicht so billig wie bei Homematic. Und mit EIB hast Du dann auch gleich die Möglichkeit ein gutes Kabelsystem zu benutzen.

Hallo Horst,
brauche ich für EIB nicht diese EDS Software?
Wie kann ich das Siemens System in IPS einbinden?
Welche Komponenten brauche ich davon?
Wie wird das dann verdrahtet?
Kann man damit alles wie bei Homematic steuern?
Brauche ich Homematic überhaupt noch?

Viele Dank Dirk

Hi Dirk,

ich kann dir bei einem Neubau nur empfehlen :

Lass dir von einem Elektrobetrieb ein Basis LCN oder EIB / KNX System installieren, verfolge den gesamten Prozess aufmerksam mit und stelle DANACH die Verbindung zu IPS, den gesamten Komfortfunktionen her und beginne mit dem gebastel.

Bei einem Neubau hat man meist soviel anderes im Kopf, das die Zeit wahrscheinlich nicht reichen wird sich jetzt in die Ideallösung reinzufuchsen.

Wir reden ja auch bei einem Neubau über ein paar hunderttausend und nicht über ein paar hundert Euronen…

Eventuell kannst du dir ja auch einen günstigen Businstallateur empfehlen lassen, der einen guten Job macht.

Von Anfang an auf Funkbus zu setzen, ist definitiv nicht der richtige weg und eine autarke Elektroinstallation (auf Busbasis) ist auf jeden Fall der beste Start um nicht während der Bauphase in Trubel zu kommen.

Hallo!
Am besten gleich überall Buskabel mitverlegen(lassen).+ Netzkabel.
Ich hab auch fast überall das grüne EIB Kabel drin und hab dann langsam aufgerüstet.
Erst kam die Heizung dran, dann Rolläden usw.

Dann kann man immer noch aufrüsten.
Die ETS braucht man nur wenn man selbst die Busgeräte programmieren will.
Ansonsten reichts die Exportdaten der Gruppenteilnehmer zu haben.
Schau mal ins EIB-Forum da werden sie geholfen.:slight_smile:
Viel Spass
Egon

Moin,
es raten ja wohl doch alle zur Kabel-Lösung … :smiley:

Bei Fragen zum LCN darfst du mich gerne ansprechen.

In der Mischung ist die Stärke.

Ich habe die meißten Komfortfunktionen mit Homematic (inkl. Rollläden, Markise, Licht, Bewässerung im Treibhaus). Das läuft über Funk. Ich steuere zwar nicht direkt meine Pellet-Heizung (ich weis nicht wie), aber die Heizkörper in Verbindung mit Tür- und Fensterkontakten.

Würde ich neu bauen würde ich über die Homematic Wired Komponenten nachdenken, da die ja in der Unterverteilung sitzen. Billiger Temperaturen messen als mit 1-Wire geht nicht.

Die Wetterdaten hole ich mir aus einem File meiner WS2300 Station, Regen- und Helligkeitssensor laufen auf 1-Wire, genau wie die Steuerung des Garagentores. Den Wasserspiegel der Zisterne überwacht LevelJet.

Alles integriert in IPS und gesteuert über Webfront und die Homematic Fernbedienungen.

Nichts geht über Kabel, ob nun CAT, 4-Draht, 2-Draht oder Strom (ich habe am Wochenende wieder einen Rollladenmotor eingebaut und Strom legen müsen:().

Und nicht die Kosten aus den Augen lassen. Was kostet ein komplettes EIB-System für Dein Haus? Was kostet ein integriertes System?

Gruß Jörg

Wie schon erwähnt,

vergiss es die VOLL-LÖSUNG am Anfang zu haben. Du hast die Zeit nicht.
Die Frau, die Bank und der alte Vermieter sagen Dir das Du endlich einziehen sollst (bzw. aus der alten Wohnung raus sollst) und in dem schönen neuen Haus geht noch kein Lichtschalter und nur die Hälfte der Steckdosen. Weil Du die Zeit für die Steckdosen verplempert hast, ist keine Kloschüssel an der Wand.
Konzept überlegen - System entscheiden - alle Kabel dafür einziehen(lassen)

UND BLOSS KEIN FUNK AM ANFANG EINPLANEN!

Zu jedem geplanten Sensor und Aktor kabel ziehen. Und ja, es kommt einiges an Kabel zusammen:D

Gruß

Jan

Hiho,
ich geb mal meinen Senf als Neuling und selber Altbausanierer hinzu.
Ich hab mir das Licht komplett in den Sicherungskasten gezogen und momentan nur mit FS20 Hutschiene gesteuert (bislang Stabil). Da aber alles im Kasten sitzt, was das Thema angeht, kann ich ja später immernoch auf ein Wired System umsteigen. FS20 war für den Einstieg erstmal das günstigste und mit den Hutschienen Teilen hast auch eigentlich keinerlei Empfangsprobleme.
Ich würde aber generell auch bei allen anderen Sachen immer genug Kabel in alle Dosen ziehen. Es schadet nicht in jeder Dose Cat-Kabel drin zu haben. Selbst in den normalen Schaltern hab ich Cat-Kabel im moment drin, auch wenn ungenutzt. Temperatursensoren wurde ja schon oft gesagt, geht preislich nichts über 1-Wire. Die Frage ist halt, wieviel willst du selber schrauben, und wie komplex willst du das Ding später ausbauen! Aber nur mal als Beispiel, bei mir sind auf 3 Etagen 1800 Meter Catkabel weggegangen wie garnix… Also … zieh dir genug rein :wink:
Wired ist immer besser wie Funk, das steht fest. Ist aber letztendlich alles auch ein bischen eine Philosphiefrage!

Gruß

Kai

Bin zwar neu hier aber auch meine Meinung will ich mal hier kund tun. Ich habe im ganzen Haus (Fachwerkhaus Bj. 1780, komplett saniert und renoviert) Kabel gezogen. Alle Steckdosen in die Unterverteilungen, alle Lampenanschlüsse und Schalter ebenfalls da hin. Dazu von den Schaltern Telefonkabel oder Cat-Kabel in eine zentrale Unterverteilung für Niederspannung, wo das nicht ging oder zu aufwendig wurde wegen der Entfernung gehen Cat-Kabel in die Unterverteilungen. Die gesamte Licht- und Rolladensteuerung erfolgt zur Zeit über HS 485, läuft ohne PC und wenn mal was ausfallen sollte kann man immer noch umstellen auf normale Schalter. Denke bei deinen Verlegungen auch an Telefon, Netzwerk, und TV etc. Ich kann nicht sagen wie viele Meter ich verlegt habe, weiss nur das es über 2000 m Cat-Kabel waren und es immer noch mehr wird wenn weitergebaut wird.
Wenn du kannst dann immer Kabel einsetzen, lieber ein paar Strippen zuviel, irgendwann brauchst du sie und bist froh wenn noch Drähte frei sind.

Gruss Dieter

Hallo,

als ebenfalls Selbst-Sanierer auch noch meine Meinung:
Zieh Dir zu jeder Dose ein oder wenn Du unsicher bist für was die Dose sein soll 2 Rohre direkt von der UV in jeder Etage. Dann noch ausreichend Rohre zwischen den UVs und dem HV bzw dem Netzwerkschrank.

Ich hab auch lange überlegt wie ichs machen soll, aber bin zu dem Schluss gekommen, dass zwar kilometerweise Kabel nett sind aber nicht zielführend, da man dann wahrscheinlich nur 20% davon braucht. Der Rohr-Ansatz hat halt meiner Meinung den Vorteil, dass man Kabel oder Adern nachziehen kann wenn man akut Bedarf hat und man sich nicht teures Kabel (ok, teuer ist relativ hier) auf Vorrat in die Wohnung legt.

Der Knackpunkt ist natürlich hier eine ausreichende Dimensionierung (=Dicke) der Rohre und auch die Anzahl wenn man 100% VDE konform bleiben will. Aber das ist m.E. machbar.

Gruss
Chris

Hallo,
also die Rohre sind ja gut und schön, aber ob ich nun Kilometerweise Rohre lege oder Catkabel schonmal VORSORGLICH lege… ich find das tut sich nichts.
Und bei den Rohren weiss man auch nie im nachhinein, ob man um jede Ecke kommt. Also ich hab zwar selber zwischen den einzelnen Verteilern und in den Keller Leerrohr gelegt, aber… ich seh den stellenwert nicht so hoch an wie mein Vorredner! Lieber von vorn hinein genug in die Wand! Grad bei Wandheizung find ich das Wichtig!!!

Aber in 5 Jahren sind deine Cat Kabel alt und in 10 müssen sie ausgetauscht werden. Ist es dann auch noch egal? :eek:

Heute vor 10 Jahren war Cat im Privatbereich vollkommen unbekannt und man hielt Telefonkabel für vollkommen ausreichend für jegliche Art der Datenübertragung. Vielleicht gelten in 10 Jahren Glasfaserkabel als antiquiert. Wer weiss das schon?

Toni

Rohre sind für mich eine der wichtigsten Vorausetzungen.
Ich habe 1984 bei meinem Hausumbau vorsorglich mehrere 100 m Telefonkabel 4 bis 32-adrig in die Wände eingebracht
und dachte das reicht für immer.
Weiterhin hatte ich an bestimmten Achsen im Haus 70 und 110 mm Abflussrohr in die Wände für die Zukunft gelegt.

Die Telefonkabel sind weitgehend unbelegt, aber die großen Rohre retten mich immer wieder.

Aber wenigstens halten die Telefonkabel das Haus zusammen.:smiley: