Au weia …
Ich möchte niemand bremsen, aber von der Realisierbarkeit der Ideen, die im Eingangsposting zu diesem Thread durchkamen (verfolgendes Audio… „Komplettlösung“), sind wir m.E. leider noch etwas entfernt, und zwar aus Gründen, die ich gleich nach meiner „Erstempfehlung“ darlegen will. Und die Meinungen dazu werden meilenweit auseinandergehen.
Aber zuerst eine Antwort auf die eigentliche Frage:
Als Empfehlung würde ich (wir reden vom Neubau):
- zunächst zu möglichst vielen Stellen Cat6 Kabel legen. Möglichst viele Stellen heisst: Zu Steckdosen, zu Lichtschaltern, zu Unterputzdosen, zum Schaltschrank, Kühlschrank, Sauna, eben überallhin.
Wenn man - soweit man das heute absehen kann - ganz zukunftssicher sein will, Cat7 Kabel nehmen oder besser noch: Rohre und dadrin dann Cat5e Kabel (Kostet etwa dasselbe wir Cat6/7 ohne Rohre und Cat5e reicht für alles, was heute so erkennbar ist).
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an einigen (besser vielen) Punkten Cat-Verteilter PLUS PLATZ FÜR SWITCHES vorsehen (die von vielen Leuten bevorzugte komplette Sternverkabelung zu einem zentralen Verteiler ist m.E. schon wegen statischen und architektonischen Themen nicht wirklich realisierbar und auch eine spätere Erweiterung ist durch „Knotenpunkte“ besser machbar)
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wenn möglich, in jedem Raum einen Cat-Verteiler vorsehen (das kann mit Revisionsklappen prima und fast unsichtbar gemacht werden - ist allerdings auch eine Investitionsfrage
Mit dieser Massnahme ist man erstmal in der Lage heutige Systeme (EIB/KNX, 1Wire etc) zu benutzen und andererseits sind zukünftige, wohl eher IP basierende Dienste/Systeme ebenfalls nutzbar.
DOCH nun zu meinen Bedenken (die stammen aus der Praxis, ich mache seit Jahren Multiroom und nehme gerade mehr und mehr Home Automation dazu):
Beim der Hausautomation gibt es (mehr oder weniger) „Standards“, die es ermöglichen (wenn auch oft mit mächtig Aufwand), verschiedene Systeme zu koppeln. Nicht zuletzt die Tatsache, dass die nötigen Datenpakete im Hausautomationsbereich „zeitlich unkritisch“ sind (ob ein Licht 20 oder 60ms nach Tastendruck einschaltet, ist kaum als Unterschied wahrnehmbar und wir reden da höchstens über ein paar kByte Daten) während bei Audio und noch mehr bei Video der Datentransport eine ganz erhebliche Rolle spielt.
Weiters gibt es bei der Hausautomation im Resultat (Licht ein/aus, dimmen) fast überhaupt keine Qualitätsunterschiede. Ist das Licht eingeschaltet, liegen 240V an (oder Phasenschnitt etc.). Die Qualität des Lichts hängt an der Birne, nicht am Aktor und damit nicht am verwendeten System.
Anders bei Audio und Video: Die Wandler (ADC/DAC), Verstärker, Lautsprecher, Optische Aufbereitung, und vieles mehr nehmen ganz massiv Einfluss auf die Qualität.
Und die variiert sehr stark - subjektiv oder objektiv - von Hersteller zu Hersteller. Ich habe mich z.B. von dem in einem Posting benannten Sonos System nach erster Euphorie relativ schnell wieder verabschiedet.
Das Koppeln zweier Systeme von unterschiedlichen Herstellern (z.B. Sonos und Logitec’s Squeeze-System) ist fast unmöglich, weil jeder der Hersteller entweder proprietäre Protokolle nutzt oder jedenfalls wenigstens den Standard so verbiegt, dass eben kein Standard mehr übrig bleibt.
Ein simples Beispiel: Dieselbe Musik in mehreren Räumen.
Geht mit Sonos „ganz gut“ (meistens, ich hatte aber auch schon Installationen mit Reflexionen, wo das nicht hinzukriegen war). Geht mit Squeeze auch ganz gut (besser einstellbar wegen den Delay Möglichkeiten). Geht mit WiFi (das wurde auch schon angesprochen hier) nicht selten in die Hose. Abbrüche, out-of-synchs etc.
Nun liefern Sonos und Squeeze aber (m.E.) halt kein gutes Klangbild (ich höre den Aufschrei der Empörung … diejenigen sollten sich mal den Klimax von Linn über eine gute Anlage im Vergleich zu einem Sonos anhören … ja, ich weiss, es soll Leute geben, die keinen Unterschied zwischen einem 128bit MP3 file und einem Studiomaster hören … habe solche aber noch nicht getroffen).
Und da fängt das Problem an:
Nehmen wir eine „gute“ Anlage im Wohnzimmer und Schlafzimmer und „was taugliches“ in Küche, Bad, Flur, WC, Gartenlaube.
Wie wollen wir die Verbinden? UPNP? Unterstützt explizit KEIN Multiroom. Prorietär? Wer kann mit wem? Keiner mit Keinem.
Doch zurück zum Ausgangspunkt: Was geht / nicht?
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Hausautomation --> kein Problem (Teufel im Detail, aber lösbar)
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Ein/Ausschalten, laut/leise bei Audio & Video über dasselbe System --> kein Problem (Teufel …)
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Szenarien (Schalter der Licht, Jalousie und Audio/Video in einem Vorgang in einer Zone schaltet --> kein Problem (Teufel Quadrat)
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Partymodus --> Problem bis unlösbar
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Musik verfolgt mich --> unlösbar (selbst bei einem System, geschweige denn über mehrere Systeme und ohne Ruckler bzw. Passage doppelt hören/übersprungen sein)
Das erklärt den Satz
Dafür habe ich auch schon jede Menge gefunden, aber stets fand ich nur ein großes schwarzes Loch, wenn es um meine Anforderungen ging: Ick will Home Entertainment und zwar überall und auch überall steuerbar, sprich Lautstärkeverstellung, verfolgendes Audio durchs Haus, Zugriff auf zentralen Speicher (Streaming von Audio und Video INKL. z.B. mkv) - da hört der Spaß echt auf…
Wie war das noch ganz am Anfang? Au weia …
jwka