Zwischenstand:
Angeregt durch diesen Thread habe ich mir die benötigte Hardware bestellt.
Zum einen die 1080p Kamera. Zum anderen als „feste“ Gegensprechstelle das GXV3140. Da das Kameramodul IP1536 ja ebenfalls von Grandstream stammt, sollten beide auf jeden Fall zusammen arbeiten.
Auf das Kameramodul warte ich zwar noch, das GXV3140 ist aber schon heute gekommen, so dass ich erste Versuche machen konnte.
Als IP-Telefon an einer Fritzbox funktionierte es auf Anhieb, bekanntermaßen ohne Video. An meinen vorhanden Asterisk (als VM auf Windows Home Server) ging es mit diversen SIP-Clients zunächst auch nicht.
Also etwas in das Thema eingelesen. Damit Video am Asterisk unterstützt wird, muss man mehrere Dinge beachten:
- In der sip.conf muss im general kontext „videosupport=yes“ eingerichtet sein.
- In der sip.conf muss für jedes Video-Telefon fest der gleiche Videocodec eingestellt sein, da es sonst zu Fehlern bei der Aushandlung kommt. Transcodieren kann der Asterisk das Video (im Gegensatz zum Ton) also nicht.
Bei meinen Nebenstellen 613-615, die ich für VideoTelefonie eingerichtet habe, habe ich mich auf H264 festgelegt; damit sollte die Telefonie untereinander klappen.
Beispiel:
[213]
host=dynamic
type=friend
secret=geheim
context=ausgehend
disallow=all
allow=ulaw
allow=alaw
allow=speex
allow=gsm
allow=h264
Nur H264 Telefone können sich an den Account anmelden, da disallow=all (die anderen erlaubten sind Audiocodecs)
214 und 215 sind entsprechend eingerichtet.
In der extensions.conf habe ich unter [ausgehend] entsprechend die Regeln definiert:
exten => _2XX,1,Dial(SIP/${EXTEN},40)
exten => 777,1,Dial(SIP/211&SIP/214&SIP/215,40)
[ul]
[li]211 ist der Account, an dem meine Fritz!Box angemeldet ist, dort klingeln alle Telefone[/li][li]213 ist das GXV3140 (später soll das Kameramodul dieser Account sein)[/li][li]214/215 sind SIP-Clienten auf Nexus 10 und Zopo 990[/li][li]777 löst einen Parallelruf auf 211, 214 und 215 aus[/li][/ul]
Nun ging es auf die Suche nach einem funktionierenden Android-Softphone, das h264 unterstützt. Linphone z.B. unterstützt nur wm8
Erfolg hatte ich mit „VoIP Video SIP softphone“ von voipswitch. Es ist mit 5,75€ zwar nicht kostenlos, aber wohl vom Preis noch zu verkraften - vor allem, weil es auf Anhieb funktionierte!
Wähle ich an meinem GXV3140 die „777“ klingeln gleichzeitig alle Telefone an der FritzBox, das Softphone auf dem ZP990 und auf dem Nexus 10. Auf ZP990 und N10 wird beim Abheben eine Videoverbindung aufgebaut. Bei den Telefonen an der FBF bekomme ich natürlich nur Tonverbindung.
Da sich das IP1536 ähnlich wie das GXV3140 verhalten sollte, gehe ich davon aus, dass damit das Softphone-Problem gelöst ist.
Ein Problem vom „VoIP Video SIP softphone“ will ich nicht verschweigen: Die Kamera des Nexus 10 wird nicht unterstützt. Man sieht auf dem N10 also das Bild des Anrufers, aber nicht umgekehrt. Wenn Anrufer allerdings die Türsprechstelle ist, dürfte das egal sein.
Beim GXV3140 habe ich gleich mal ein paar rumliegende WLAN-Sticks probiert. Überwiegend wurden sie nicht erkannt, der einzige der erkannt wurde, funktionierte trotzdem nicht. Letzterer war einer mit neuerem Ralink-Chipsatz. Nach Aussage auf der Webseite von Grandstream ist ein Ralink RT3070 erforderlich. Habe mir heute bei eBay einen Stick bestellt; wenn der mit dem GXV3140 läuft, sind die Chancen gut, dass es auch mit dem Kameramodul klappt.
Letztlich sieht also alles sehr erfolgsversprechend aus.
Edit:
Zumindest mein GXV3140 unterstützt auch direkten IP-Call. Ein- und ausgehend. Zumindest bei der Kamera GXV3651_FHD, die wohl der hier verwendeten sehr ähnlich ist, dürfte das auch gehen, für eingehend hat sie einen Menüpunkt. O b eine IP-Adresse als Rufziel geht, müsste man testen.
Wer nur eine Gegenstelle - ein Tablet oder Smartphone - verwendet, kann das Gerät direkt über die IP im eigenen WLAn anrufen. Die IP findet man z.B. bei einer Fritz!Box unter Heimnetz heraus. Dort sollte man auch einstellen, dass es immer per DHCP die gleiche IP bekommt.
Ist auf dem Gerät das VoIP Video SIP softphone installiert, so nimmt es den IP-Call entgegen.
Kommt man also mit einer Sprechstelle aus, kann man (wahrscheinlich) den Asterisk sparen.
Persönlich bevorzuge ich aber, das Türklingeln auf mehreren Geräten signalisiert zu bekommen.