Kennt jemand Schaltsteckdosen mit SolidState-Relais?

Hallo,

ich nutze derzeit noch einige Schaltsteckdosen von Homematic um z.b. die Geräte am Schreibtisch zusammen ein/aus zu schalten.
Gerade der Schaltaktor macht aber immer wieder Ärger, weil durch die Belastung von einigen Netzteilen die Einschaltströme recht hoch sind und dadruch die Realis-Kontakt zusammenbacken und den Stromkreis dann beim Ausschalten nicht mehr trennen.

Ich hab schon mehrfach Relais ausgetauscht gegen besser von Finder aber das Problem bleibt.

Meine Idee ist schon länger, die Relais gehen ein elektronisches SolidState-Relais mit Nullspannungsschalter zu tauschen.

Kennt jemand evtl. fertige Schaltaktoren als Zwischenstecker, die mit SolidState-Relais aufgebaut sind und sich in IPS einbinden lassen würden ?

Von einer Bastellösung möchte ich im Moment erst mal absehen.

Servus
Gute Idee, hab aber auch noch nie welche gesehen.
Fürchte das sowas aber gar nicht CE tauglich wäre, weil ein SolidState es ja keine 100% tige galvanische Trennung garantiert.

Lasse mich aber gern eines besseren belehren.
bb

Das ist eine sehr guter Punkt.

Wobei die Zwischenstecker ja auch nur eine Leitung über das Relais trennen, Chance 50:50 das die die Phase ist.

Ich hab mal etwas recherchiert, aber keine Produkte passenden Produkte gefunden.
Einzig ein Funkmodul, welches Tasmota-tauglich sein könnte mit 230V Eingang aber auch zwei Relais drauf, die man evtl. gegen baugleiche Solidstate-Relais tauchen können.
Machte aber keinen sehr vertrauenserweckenden EIndruck, das ist das kaufen würde.

Was ich aber gefunden habe, die 8-Fach Relaiskarten, die ich u.a. nutze, gibt es auch als 8-fach Karten mit SolidState-Relais, kommt mir für meine zukünftigen Projekte sehr entgegen. Hab mal welche zum testen bestellt.
Ich habe kein großes Vertrauen ist die Langlebigkeit der kleinen Relais auf den Karten, wenn die ständig Magnetventile schalten und da kommen Solidstate-Relais gerade recht, weil die Magnetventile 24V Wechselspannung nutzen.

Für meinen Schreibtisch werde ich dann doch selber was basteln:

  • ESP8266 Modul - Tasmota drauf, davon hab ich genug hier rumliegen, will mich eh mehr und mehr von Homeatic verabschieden.
  • 220V zu 5V Mini-Netzteil komplett vergossen mit 3W, da reicht locker aus
  • SolidState-Relais 25A ( das nächst kleiner wäre 10 A gewesen aber gleiche Baugröße )
  • das ganze packe ich in eine passende Kunststoffgehäuse - muss nicht mal ein Zwischensteckergehäuse sein, da es untern Schreibtisch kommt und daran eine Steckerleiste hängt.

Ich bevor jetzt der erhobene Zeigefinger kommt - ich bin Elektroniktechniker und hab einen Elektroschein. :wink:

DC oder AC ?
AC sollte kein Problem sein, bei DC an die gute alte Freilaufdiode denken !!
aber ja, SSR sind natürlich die solidere Lösung. ggfl. ist aber auch hier bei induktiven Lasten eine Freilaufdiode zu empfehlen.

„Magnetventile“ klingt nach Gartenberegnung. Würde mir da unbedingt eine Hardwareseitige Watchdog Lösung empfehlen (zb. über einen alternativen Steuerkanal die komplette Magnetventilversorgung abschalten) nicht das es mal eienberschwemmung gibt.

schöne grüße
Bernhard

Jau, wir die Bewässerungslösung für einen Bekannten im seinem „kleinen“ Garten.
Die Ventile sind 24 Volt AC

Die Kreise werden eh mehrfach abgesichert, zum einen über seperat geschaltete Pumpen ( Tauchpumpe Zisterne, zwei Hauptpumpe für die Wasserkreise ) , zum anderen über Ventile in den Hauptleitungen.
Zusätzlich sind noch Durchflussmesser in den Hauptleitungen vorhanden, die überwacht werden. Zudem wird die Stromaufnahme der Pumpen gemessen und bei Schwellwertüberschreitung das ganze System stromlos gemacht ( das macht sein KNX-System übergeordnet )

Es müssen als immer mind. 4 Kanäle aktiv sein, damit es „regnet“

Das Bewässerungssystem besteht besteht schon seit paar Jahren, die Steuerung wird nur ausgetauscht und optimiert.

das kannst du aber ausmessen, habe alle Zwischenstecker so gedreht, dass die Phase geschaltet wird

Problem ist eher die Einbaurichtung der Zwischenstecker in einer Steckdosenleiste ohne direkt rechts und links eine Steckdose zu verlieren.

dann kannst du auch eine geschaltete Mehrfachleiste von piotek nehmen, da stecken Shellys drin

Ich hätte da keine Bedenken, ein Problem wären doch eher kapazitive Lasten mit ihren hohen Strömen im Schaltmoment.

Ich verwende in einem anderen Aufbau solche günstigen Raspi-Relaiskarten mit induktiven Lasten (Ansteuerung von Spulen für Hochfrequenzrelais) und die machen schon mal tausend Schaltzyklen am Tag - ohne Probleme.

Das ist ja genau das Problem, welches ich mit den HomeMatic am Schreibtisch habe, da sind nach 3 Monaten die Relais am Ende und die Kontakte bleiben zusammen kleben.
Da hängt im Summer keine grosse Last dran, aber eben viele Netzteile mit entsprechenden Einschaltströmen und die sind der Tot für mechanische Kontakte.

Ich kanns nicht mehr zählen, wie viele Aktoren ich da schon getauscht oder Relais erneuert habe…
Deswegen ja der Wunsch nach SolidState mit Nullspannungsschalter.

Mit den Relaiskarten hab ich noch keine wirkliche Langzeiterfahrung. Aber auch hier das Problem mit den induktiven Lasten, das sehe ich kritisch auf Dauer.
Wir werden Karten mit SolidState-Relais testen für die Magnetventile beim Kumpel im Garten. Es ist noch nicht klar ob die überhaupt nutzbar sind, der Anbieter sagt, die schalten ab 12V AC auf der Lastseite, andere Anbieter geben an >70V AC Lastseite.

Aus meiner Sicht aus E-Ing nochmal wiederholt: man muss streng unterscheiden zwischen induktiven Lasten (Magnetspulen) und kapazitiven Lasten (Schaltznetzteile usw.).

Die kapazitiven Lasten machen hohe Einschaltströme, bei induktiven Lasten fliesst im Schaltmoment hingegen nur minimaler Strom und dafür hat man eine Spannungsspitze.

Wenn du direkt eine Magnetventil schaltest gibt es keinen hohen Einschaltstrom, im Gegensatz zum Schaltnetzteil.

Klugscheißmodus: – aber dafür bruzelz dann beim abschalten. Darum der obige Hinweis das bei DC eine Freilaufdiode notwendig ist, bei AC sollte das der nächste Nulldurchgang von selbst erledigen.

Genau, den Schutz durch Freilaufdiode verwendet man nur bei DC. Hier also kein Thema weil AC-Versorgung.

Für AC gibt es Einschaltstrombegrenzer, wie den ESB1 von ELV. Ist aber halt Bastellösung und man muss wissen wie man es verwendet. Die Begrenzer müssen Leistungsmäßig passen.

Jetzt geht aber alles durcheinander, Stromspitzen bei kapazitiven Lasten und Spannungsspitzen bei induktiven Lasten. Wem soll das Durcheinander helfen, wenn das falsche Problem gelöst wird?

Ja etwas Durcheinander hier, aber er sucht ja etwas für kapazitiven Lasten.

Die Lösung für Schreibtisch hab ich soweit zusammen, wir ein 25A SolidState-Relais welche mit einem ESP32 per Tasmota geschaltet wird - ich warte auf die Bestellungen.

Für die induktiven Lasten - Bewässerungssteuerung mit Magnetventilen - werden wir mit Relaiskarten arbeiten, die Karten mit SolidState-Relais taugen dafür nicht, die schalten bei 24V AC-Last nicht. Mindest-Lastspannung ist 70V AC. Konnte das gestern abend schon testen.

Alternative wäre da noch die Lösung, wie die von OpenSprinkler in ihrer Hardware genutzt wird - MOSFet’s für die DC-Modelle, Thyristoren für die AC-Modelle auf der Lastseite.
Könnte man ja problemlos nachbauen, Schaltpläne und Platinenlayout sind ja frei verfügbar. Dafür fehlt mir aber derzeit die Zeit, eher was als Winterprojekt.

Hallo,

kurz mal ein Update: die Ansteuerung der Magnetventile habe ich eine passende Lösung gefunden:
8-fach I2C-Bus Ausgabekarte mit Triacs für 24V AC / 1 A.

Sogar passend für die Montage auf einer Hutschiene, genau das richtige was ich suche und das nicht mal aus China sondern von einer deutschen Firma.
Bausatz liegt bei ca 23,- , Montageplatte für Hutschiene ca 4,- , Datenblatt, Schaltplan mit Platinenlayout vorhanden, besser geht fast nicht.

Werde die mal bestellen und berichten, wird aber erst nach meinem Urlaub was werden.

Hab das Problem auch schon rauf und runter erwogen, entweder baut man sich einen NV-Schaltaktor mit dahinter geschaltetem SSR in ein geeignetes Gehäuse oder man schaltet mit nem Dimmer (Leistung darf dann nicht zu hoch sein). Letzteres mache ich zum Schalten von LED-Leuchten in meiner Werkstatt, bei denen hatte ich vorher dauernd Ärger mit klebenden Relais, seitdem ich stattdessen Dimmer benutze (ohne zu dimmen, immer nur 100% oder 0%) ist das Problem nicht mehr aufgetreten