Installation von Temperatursenoren

Hallo,

ich möchte jeden Raum mit einem 1-Wire Temperatursensor ausstatten und damit mal im OG anfangen. Dort muss ich die Wände nicht aufmachen, um die Kabel zu verlegen, da ich an einigen Stellen vom Dachboden in die Wände fahren kann (Fertighaus in Holzständerbauweise).

Nun habe ich mir Gedanken über den Installationsort gemacht.
Erst fand ich die Nähe zum Lichtschalter ganz gut. Nur etwas höher, so bei 1,60m. Da ließe sich dann auch noch ein Display und TFK mit anschließen.
Aber ich mit mir da nicht so sicher wegen der nähe zur Tür.

Wie stark wird die Messung verfälscht, wenn die Zimmertür aufsteht?
Ich denke im Sommer macht das weniger aus, als im Winter.

Hat sich da schon mal jemand von euch Gedanken drüber gemacht?

Gruß,
Jörn

Hallo Joern,

ich habe bei mir das Wohnzimmer bereits installiert, und zwar wie folgt:

Zwei Heizkoerper mit jeweils 1-Wire Basis UP Opto und Stellmotor. Von dort gleich noch einen Fensterkontakt (1-Wire) angeschlossen.
An der Tuer habe ich noch nichts gemacht. Den Temperatursensor habe ich gegenueber den Heizkoerper, aber 1,50 von der Tuere entfernt, eingebunden. Auch wie Du angedacht, in Augenhoehe, um spaeter auch das 1-Wire LCD Display da hinzunehmen. An der Terassentuer/Fenster habe ich am zweiten 1-Wire Basis UP Opto der Heizung einen Seismic Sensor als Einbruchmelder installiert.

Gruss Torro

Ich bin sonst am überlegen, ob ich die Temperatur an der Decke messen soll. Dann müsste ich halt rechnerisch eine Korrektur durch führen.

Spricht da etwas dagegen?

Gruß,
Jörn

Hallo Joern,

da sich an der Decke immer die Waerme sammelt, ist dies der unguenstigste Ort zur Temperaturmessung. Schon beim Lueften wuerde dort verstaerkt Waerme auftreten durch die Zirkulation. Ich kann Dir nur empfehlen, das nicht so zu machen. Auch eine Korrektur des Messwertes wuerde hier nichts vernuenftiges bringen.

Gruss Torro

Es wird mal wieder Zeit für die etwas andere Meinung. Zündstoff! :smiley:

Das Wohlfühlklima ist nur zu einem Teil von der Temperatur abhängig, denn die Luftfeuchtigkeit spielt eine wesendliche Rolle dabei. Wenn wir uns nun vor Augen halten, dass ein und die selbe Person 23°C mal als angenehm, mal als zu warm empfindet und obendrein zwei Personen 23°C zur selben Zeit ebenfalls unterschiedlich empfinden macht es kaum Sinn sich um ein oder zwei Grad Differenzen Gedanken zu machen. Das ist technisch betrachtet eh innerhalb einer gewissen menschlichen Toleranzgrenze. Ausserdem empfindet der Mensch einen zu großen Temperaturunterschied zwischen Außentemperatur und Innentemperatur als unangenehm.

Ein weiterer Punkt. Die Temperatur ansich ist ein gedachter, abstrakter Wert. Im Falle des guten Herrn Celsius ist die Skala 0-100° die Differenz zwischen Gefrier- und Siedepunkt „reinen“ Wassers bei einem bestimmten Luftdruck. Ob nun ein angenehm temperierter Raum die nichtssagende Hausnummer 23° oder 73° (nach D. G. Fahrenheit) hat spielt dabei keine Rolle.

Folgendes wird passieren. Ist es dem „Probanden“ zu kalt, dreht er die Heizung höher egal ob von 23 auf 24 oder von angezeigten, vermeintlich falschen, 24 auf 25. Ist es ihm zu warm dreht er die Temperatur herunter egal ob von 23 auf 22 oder von angezeigten, vermeintlich falschen, 22 auf 21.

Viel wichtiger ist aber ansich sich Gedanken über Störfaktorn zu machen. Über einem Heizkörper und neben der geöffneten Tür zu einem Kalten Raum oder einem schlecht isolierten Fenster wird man verfälschte Ergebnisse erziehlen. Bei einer Fußbodenheizung gelten andere Verhältnisse als bei Konvektionsheizkörpern. Denn der Punkt ist doch, was wollt ihr denn wissen? Wenn die Zimmertüre offensteht wird ggf. ein Wärmeaustauch zwischen den beiden Rümen erfolgen. Wollt ihr das messen muss der Sensor dort in der Nähe plaziert werden. Ist das Fenster undicht wird kalte Außenluft sich mit der warmen Innenluft vermischen. Auch die temperatur dieser Differenzluft kann man erfassen. Messt ihr an einer Außenwand wird der Sensor die Wandtemperatur anzeigen. Messt ihr an einer Innenwand wird der Sensor die Innenwandtemperatur anzeigen. Wie lange glaubt ihr braucht der Heizkörper, der in der Regel unter dem Fenster moniert (also Außenwand) um die gegenüberligende Steinwand zu erwärmen? Wollt ihr das messen?

Zusammenfassend würde ich sagen: Es ist schlicht egal wo man misst, solange es an einem fixen Punkt passiert und man die Schwankungen an diesem Punkt erfassen kann. Denn darauf kommt es ja an. Ihr wollt doch auf die Schwankungen der mittleren Raumtemperatur reagieren, oder? Wenn es unter der Decke normalerweise 25° hat und ihr euch im Raum normalerweise wohlfühlt, man bedenke das Ding mit der Luftfeuchtigkeit (Raumklima), und es ist kälter geworden, müsst ihr wohl nachheizen. Ist es dann nicht egal ob dort eine 25© steht, eine 77(F) oder eine 4D(Hex)? Wenn man sich schon Gedanken darum machen will würde ich empfehlen dort zu messen wo man sich aufhält. Also weder an der Decke, noch auf dem Fußboden oder der Fensterbank. Eher in der Nähe der Sitzgruppe in Sitzhöhe oder nähe Bett in Liegehöhe.

Toni

Hallo Toni,

beim Thema Wohlfühltemperatur kann ich dir zustimmen. Aber trotzdem wäre es ganz nett, wenn der gemessene Wert noch eine Aussagekraft hätte.

Über die Luftfeuchtigkeit habe ich mir auch schon mal Gedanken gemacht.
Immer beides zu messen wäre auch interessant.

Ich werde es wohl mal mit der Messung an der Decke ausprobieren.
Wenn es keine brauchbaren Ergebnisse liefert, muss ich mir was anderes überlegen.

Gruß,
Jörn

Wird sich wohl, je nach Einwirkung der angesprochenen Fakoren, um ein paar zehntel Grad handeln, was auch der Toleranzgrenze der Sensoren entspricht. Da hilft nur, mit nem geeichten, oder ner Serie von verschiedenen, Thermometern an unterschiedlichen Punkten und Höhen, eine ausgedehnte Messreihe zu starten.

Ausserdem ist es NIE aussagekräftig! Beispeil: -20°C ist verdammt kalt. In Russland mussten unsere Guides Feuer unterm LKW machen damit er über Nacht nicht einfriert. Ich hab da kaum mal gefrohren. In Deutschland ist bei mir um die 3° (plus) und nieselregen der Ofen aus.

Ibiza bei über 40° gings mir super! In Deutschland sind schwüle 32° immer ein KO-Kriterium!

Toni

Das ist nur bedingt durch die Luftfeuchte ! Meine Frau stammt aus einem asiatischen Land, wo es das ganze Jahr sehr schwülwarm ist. Wenn wir da in unserem Haus in den Ferien sind, dann empfinde ich die Temperatur dort (~35 Grad) nicht so erdrückend, wie die paar letzten Wochen bei uns hier im moderaten Europa.

mfG Franz

Fazit:

Man muss die Temperatur da messen, wo sie gefühlt wird! Ich trage deshalb den ganzen Tag ein FHT mit mir rum, wenn ich im Haus bin, natürlich mit etwas Abstand, wegen der Strahlungswärme vom Körper. Auf meinem Kopf ist zusätzlich noch ein Wind- und Feuchtemesser, damit die gefühlte Temperatur richtig berechnet wird. Mit diesen Daten werden dann die Heizung, die Klimaanlage, Zusatzlüfter und Luftbefeuchter geregelt. :smiley: nur Spass

Das wollte ich damit sagen^^

Hallo Jolentes,

von der Messung an der Decke kann ich dir nur abraten.
Mein Heizungsbauer hat mir das mal erklärt, warum es dort keinen Sinn macht zu messen:

Die Funktionsweise von Heizkörper beruht auf einem Umluftprinzip. Die Luft steigt an der Heizung bis unter die Decke auf,wandert an dieser entlang und fällt an der gegenüber liegenden Wand aufgrund der Abkühlung wieder nach unten. Deshalb wird es auch in dem gesamten Raum warm und nicht nur bei der Heizung.
An der Decke wandert nun immer die aufgeheizte Luft entlang, so dass die Messungen an der Decke dazu führen, dass wenn die Heizung angeht nur
der aufgeheizte Luftstrom gemessen wird, der in diesem Moment allerdings nichts über die tatsächliche Raumtemperatur aussagt.
Idealerweise wird die Raumtemperatur an einer seitlich zum Heizkörper befindlichen Wand gemessen, in etwa halber Raumhöhe und mit einem guten Abstand zu Türen oder Fenstern.

Gruss
sveto

Hallo,

vielen Dank schon mal für eure Überlegungen.
Ich werde wohl doch Abstand von der Installation an der Decke nehmen.
Ich habe gesehen, dass bei mir im Haus zwar keine Leerrohre verlegt wurden, aber in den Wänden die Balken an den Stellen, wo Kabel verlegt wurden Kanäle in den Holzbalken vorgesehen wurden. Durch die kann ich dann auch mit dem 1-Wire Kabel fahren.

Um das raus zu finden, musste ich meinen halben Dachboden ausbauen. :smiley:

So kommen ich wahrscheinlich auf an die Stellen in den Wänden, wo die Temperatursensoren ganz gut plaziert sind.

Aber nun die nächste Frage:
Ich habe überlegt, ob ich die Temperatursensoren einfach aus der Wand schauen lassen soll, oder ob ich eine Unterputzdose mit Einsatz für Patchkabel installieren und den Sensor gecrimpt dort reinstecke?

Pro und Con?

Gruß,
Jörn

Hallo Joern,

Pro:
klein und unscheinbar machbar

Contra:
keine weitere Anschlussmoeglichkeit

Ich wuerde es wie folgt machen:
Doppelte UP Dose installieren, CAT Kabel reinfuehren, eventuell weiter fuehren, und erstmal verschliessen. Sensor kann somit erstmal ueber Kabel angecrimpt werden (LSA Bruecke fuer 4 / 6 Kabel nehmen). Damit kannst Du spaeter genau an diesen Stellen weitere Module einbauen: LCD Display z. Beispiel und auch 1-Wire PIR.

Gruss Torro

Wenn die Chance besteht immer UP. Sonst haste mitten auf der Wand nen „Gnubbel“ aus denen ein oder zwei Strippen kommen.

Bei mir wird es mit 1-Wire so verbaut werden (vermutlich die Wochenende schon): Auf dem Fußboden rings um jeden Raum. Überall dort wo ich einen Anschluss brauche (oder eben alle paar Meter) kommt ein Kabel hoch und eins wieder runter in den Estrich. Das gleiche passiert in der Decke. Ringsum und alle paar Meter einen Stich, der die Topologie nicht verletzt.

Das Haus ist dabei in vier Bereiche eingeteielt, damit ich genug Reserven wegen der Kabel-Länge habe. Alle 8 Kabelenden kommen im Keller Raus, wo auch der 1-Wire USB-Adapter hinkommt. Davon brauche ich dann, je nach dem ob es auch mit einem oder zwei Adaptern funktioniert bis zu vier mal den 1-wire Adapter. Für jeden Bereich des Hauses einen.

Toni

Hallo Toni,

Du uebertreibst, ich wuerde fast wetten, Du brauchst maximal zwei Adapter. Kasten Bier? :stuck_out_tongue:

Ich habe bei mir im Moment sechs abgehende Kabel an einem Adapter dran, und bisher funktioniert es. Ich denke, im November kann ich dann mehr sagen, dann habe ich bei mir die kompletten Heizkoerper, die Heizungssteuerung, die Zirkulation und alle PIRs mit den Modulen ausgestattet. Ich gehe dabei davon aus, zwei Adapter zu benutzen, somit habe ich eine gute Aufteilung zeitkritischer und zeitunkritischer Abfragen auf dem Bus.

Gruss Torro

Wahrscheinlich hast du Recht. Aber bei dieser Art der Kabelverlegung hab ich die Möglichkeit im Keller, dem zentralen Punkt, das wiederkommede Kabel des ersten Strangs mit dem abgehenden Kabel des Zweiten zu verbinden.

Sollte das wegen der mit den Jahren angewachsenen Massen an Devices nicht mehr (zügig) gehen, kann ich den Strang wieder teilen. Das ist der Hintergedanke. Ausserdem kann ich die Betriebsspannung zentral einspeisen (parallel) und muss sie nicht unnütz durch zig meter Kabel leiten. Jetzt wo ich mit nur ner Handvoll Teilen experimentiere reicht wohl auch ein einziger.

Toni

BTW: Lass mich ruhig kabel legen… Fußoden und Decke sind offen momentan. Ist also kaum Aufwand und das olle Kat5 kost auch nich die Welt :wink:

Offtopic: Wie ist das eigentlich mit dem parallel-legen zu Stromleitungen? Bei netzwerk sollte man das ja vermeiden. Und bei 1-Wire?

Hallo Toni,

dem habe ich ja nicht widersprochen, nur der Adapter-Problematik.

BTW: Lass mich ruhig kabel legen… Fußoden und Decke sind offen momentan. Ist also kaum Aufwand und das olle Kat5 kost auch nich die Welt :wink:

ich wuerde an Deiner Stelle auch genuegend Kabel legen. Hatten wir nicht mal besprochen, Cat6 Kabel zu benutzen, um die Audio/Video Strecke gleich richtig mit einzubinden?

Offtopic: Wie ist das eigentlich mit dem parallel-legen zu Stromleitungen? Bei netzwerk sollte man das ja vermeiden. Und bei 1-Wire?

ich wuerde das immer vermeiden, aber manchmal gehts auch nicht. Ich habe es bisher immer geschafft, wenigstens 5cm Abstand zu haben, wenn es schon im gleichen Kanal noch oben ging. In den Zimmern laeufts bei mir das Cat Kabel meistens in der Fussbodenleiste, und da ist kein Stromkabel.

Gruss Torro

Wir hatten davon Abstand genommen weil nicht genug Adern zur Verfügung stehen. Ich leg nun Kat7(orange) für Netzwerk, Kat7 (gelb) für AV und Kat5e (grau) für 1-Wire. Dazu noch jede Menge HF Kabel (weiss) für Radio/TV/ModVes/MediaServer. Das sollte zusammen mit den YST-Kabel für 24V und ein paar Leerrohren dann eine solide Basis sein. Was ich vergessen hab wird dann eben „gefunkt“ :wink:

Sorry fürs OT

Toni

Hallo Toni,

OT hat für mich gepasst, da ich 1-Wire stellenweise durch die Kanäle der Stromkabel legen muss. Ich hatte aber zuvor auch schon gelesen, dass man das nicht tun sollte.
Aber es lässt sich manchmal nicht vermeiden.

Gruß,
Jörn

Hallo Joern,

dann solltest Du vielleicht an diesen Stellen auch auf Cat7 ausweichen? Toni, was meinst Du?

Gruss Torro