Hilfe beim Löten

Hallo zusammen,

Ich habe es nun doch gewagt und den PC-Wettersensor-Empfänger bestellt. Die Einzelteile habe ich zwischenzeitlich erhalten und ich habe mir im Baumarkt auch einen Lötkolben besorgt. Nun ist es halt so, dass ich zwei linke Hände und keine Ahnung vom Löten habe.

Wie muss ich nun vorgehen? Zuerst alles zusammenstecken, dann löten und dann die zu langen Drähte abschneiden? Oder jedes Teil nacheinander einsetzen und sofort löten?

Hoffentlich schaffe ich das! Vielen Dank für das Verständnis und die Hilfe!

Gruss

hightower

Oh ha … ich hoffe du hast dich beim Lötkolben nicht vergriffen.

Die Teile nacheinander einstecken und gleich löten…sonst purzelt ja alles wieder raus.

Ooooh… nicht einfach losgehen und kaufen… vorher fragen…

  • Welche Leistung hat denn der Lötkolben?
  • Kannst du die Temperatur einstellen?
  • Welche Form hat die Lötspitze?
  • Welches Lötzinn hast du (Bezeichnung)?
  • besorg dir nen Schwamm…
  • Vergiss altmodischen kram wie Flussmittel und Salmiakstein. Das ist nicht mal beim Dachrinne löten mehr aktuell.

Man kann soviel falsch machen noch bevor man ihn das erste mal eingeschaltet hat. :frowning:

Aber nicht entmutigen lassen… Sind lauter Fachleute hier im Forum. Und ich fürchte genausoviele Meinungen. Spätestens dann wenn die Blei-Frage zur Sprache kommt, die ich, ich nehm das mal gleich vorweg, im haugebrauch für irrelevant halte. Immer rinn mit dem juten alten Blei… :wink:

Gruß,

Toni

Hi hightower

Ich machs bei kleinen Platinen wie dem Wettersensor meist so, dass ich erst die Widerstände bestücke (Drähte nicht ganz parallel, damit 's nicht „purzelt“), löten, Drähte abknipsen, dann die Kondensatoren, usw… Steht aber auch in der Anleitung.

Bei Elko’s, Dioden und Transistoren auf die Polung achten!!!

Ich hoffe für deinen Erfolg, dass du Dir einen Elektronik-Lötkolben gekauft hast, und nicht so einen „Kupferrohrzusammenbrenner“.

Viel Spass beim Löten (soll süchtig machen können).

Andreas

BLEI :confused: :eek:

Unbeding beachten!

MST :wink:

Hallo,

evtl. findest du hier was:

http://www.elexs.de/loet2.htm

http://www.kemo-electronic.com/de/loetkurs/index17.htm

http://www.eisenbahnmodelle.net/werkstatt/loeten.html

Gruß Christian

huiii, vielen Dank! Also mein Lötkolben und -zinn ist mal nix, da muss etwas anderes her.

bisher weiss ich:

  • die Spitze muss dünn und fein sein
  • die Temperatur muss regelbar sein (wie hoch denn?)
  • ein Schwamm muss her
  • ev. auch ein kleiner Halter oder so (für das Bauteil)

aber:

  • welche Leistung sollte der Lötkolben denn haben?
  • und was ist mit dem Zinn?
  • finde ich sowas im normalen Baumarkt oder muss ich da woanders hin?

Danke und Gruss

hightower

  • welche Leistung sollte der Lötkolben denn haben?
    40Watt fuer zinn mit blei :rolleyes: @ steiner, 60Watt ohne :stuck_out_tongue:

  • und was ist mit dem Zinn?
    Fliessmittel soll unbedingt dabei sein also ala -muss suchen-

  • finde ich sowas im normalen Baumarkt oder muss ich da woanders hin?
    neen besser elektronic geschäft

° und nicht mit ein Weller nach hause kommen (morz-teuer)
° temp reglung nicht bedingt oder du verzinnst SMD componenten
°° und bei temp-reglung 300-450° wobei 320° zinn mit blei, 360° ohne (und jetzt wieso bis 450° -> durch löten = kurze intense hitze

und ein eimer wasser dabei haben ! anders finger-brenn-gefahr bis zum 2e grad auf eine 1mm² stelle -> aua :eek:

Ich hoffe du hast keinen Hammerlötkolben gekauft um Blech zu verzinnen ?
Nee, mal im Ernst, kuck doch einfach bei E*V oder beim grossen C. Die haben sehr günstige (dennoch gute) zur Auswahl.

Ich hab mir letzen Monat diese gekauft !

mfG Franz

zum Lötzinn: Das ist wohl der allerwichtigste Part, fast wichtiger als die Lötstation. Gutes Markenlötzinn erleichtert dir die Arbeit enorm. Das beste, meiner Meinung nach, ist das Sn60Pb38Cu2. Das steht für 60% Zinn, 38% Blei (natürlich ;)) und 2% Kupfer. Der Kupferanteil ist die Feinheit auf die es sich zu achten lohnt. Kauf nicht zu dünn. Wenn du normale Bauteile mit drahtbeinchen löten willst solltest du etwa einen Millimeter Durchmesser wählen. Sonst schiebst du hinterher nur meterweise das Zeug da rein… Unnötige Arbeit, ansonsten ist der Durchmesser egal. Dünnes ist für sogenannte SMD Bauteile und die sind nur für Fortgeschrittene. Böse Zungen behaupten das stünde für „Scheiss Mist Dinger“. :smiley: Ganz wichtig ist auch, dass das Zinn eine sogenannte Seele aus Flussmittel hat. Das ist wirklich unerlässlich. Wenn du nach „Elektroniklot“ oder „Elektronik Lötzinn“ fragst, dann wirst du wohl auch gar keines ohne Flussmittel-Seele bekommen.

Zur Spitze: Unbedingt auf eine verzinnte Spitze an deiner Lötspitze achten. Das ist so eine silbrige „Zipfelmütze“. Sinnvoll ist eine Spitze, die sich „Bleistiftspitz“ nennt. In wirklichkeit ist es aber besser, wenn sie noch spitzer ist, als wir das von einem Bleistift kennen. Sie kann effektiv nicht spitz genug sein, aber stürz dich nicht in Unkosten, grade als Anfänger ist eine Lötspitze Verbrauchsmaterial. Wenn die Verzinnung nämlich ab ist wirst du als Laie nicht umher kommen sie auszuwechseln. Sogenannte Dauerlötspitzen sind wesendlich besser in der Qualität und, wie der Name schon sagt, in der Langlebigkeit. Aber auch richtig teuer. Wenn du nicht jeden Tag lötest tuts erstmal auch ne Einfache. Wenn die erstmal runter ist kannste dir immern noch eine bessere kaufen. Die Spitze, sagt man, ist das teuerste an nem Lötkolben. Ist aber wohl etwas übertrieben.

Der Lötkolben: 40 Watt ist ein guter Wert. Weniger ist hier Mehr. Wenn du mit einem Gerät ankommst, dass zu schnell zu heiss wird, verbrennst du dir nicht nur die Finger, sondern zerstörst u.U. auch gleich noch deine Bauteile. Darum empiehlt sich auch eine Temperaturregelung. Im Normalfall wären 40 Watt zu viel, aber die Regelung sogt dafür, dass die Spitze nicht zu heiss wird und du kommst in den Genuss einer kurzen Aufheizzeit. Mein erster Lötkolben hatte 15Watt (ungeregelt) und den setze ich unter schwierigen Bedingungen (z.B. Auto Fußraum) heute noch oft ein. Wenn die Spitze mit einer Schraube gehalten wird, so ist das Mist. Ich bevorzuge das Prinzip „Überwurfmutter“. Ist aber letztlich egal, wenn du nicht regelmäßig (täglich) damit arbeitest.

Schwamm: Ist bei ner Lötstation normal eh dabei… Aber wozu ist dieser Schwamm eigentlich? Ganz einfach. Wenn du das Zinn einmal heiss gemacht hast, dann ist das darin enthaltene Flussmittel raus. Danach klebt es nur noch wie Montageschaum an den Fingern ohne dass du es noch sinnvoll verwenden könntest (seltsamer Vergleich, aber irgendwie passend). Da die Verzinnung an deiner Spitze sehr empfindlich ist, und nicht zerstört werden darf ist es nicht so einfach sie wieder sauber zu bekommen. Der nasse (nicht triefende) Schwamm eignet sich jedoch optimal dafür. Das Loch in der Mitte dient als Abstreifkante. Damit die Spitze sich nicht verhakt und hängen bleibt ist der Schwamm mit einer festen, fast ledrigen, Schicht überzogen. die gehört nach oben :wink:

Was war noch? Achja, der Halter. Die Dinger laufen under der Bezeichnung „Dritte Hand“. Kann man machen wie man will, ich mag die Teile nicht und löte immer ohne…

Noch ein Tip:
Besorg dir ein großes Holzbrettchen als Unterlage. Wenn doch mal was kokelt ist das nicht gleich der Tisch. Grade wenn man nur manchmal lötet richtet man sich ja keine Werkbank ein…

Bleidiskussion: Es ist so, das Blei ja laut EU „total böse ist“. Darum lötet man natürlich ohne… Iss klar ne?
Dieses „Bio-Lot“, wie wir in der Werkstatt, zugegebener Weise etwas abwertend, dazu sagen, macht aber oft Ärger. Es verbindet sich nicht gut mit Bleihaltigem. Wenn du also etwas reparieren willst, also schon bleihaltiges Lot im Spiel ist, hast du ganz schlechte Karten. Ausserdem ist, wie schon einige hier erwähnten, die Löttemperatur höher zu wählen. Das mögen ungeübte Finger nicht und das gilt auch für die Bauteile in ungeübten Fingern. Ich empfehle also mit Blei.

Bitte keine Pro und Kontra Diskussionen hier bitte. Mir ist durchaus bewussst wo die Vorteile vom „Bleifrei“ liegen, ich bin eben nur anderer Meinung. Danke.

Sooo, ich glaub wir haben alles, oder?

Edit:

die Temperatur: Ist Erfahrungssache… Meine Stifte (scusi: „Azubis“) lernen alle bei ca 300-350° ich selbst stricke buchstäblich mit der heissen Nadel und löte, je nach Aufgabenstellung, bei bis zu 450°. Hab aber auch ein paar Jahre Erfahrung :wink:

Edit:

Noch so ein Punkt: Wie bekomme ich „verkleckertes“ Lötzinn wieder von der Platine? Dafür gibt es spezielles mit Flussmittel getränktes Gewebeband. Entlötlitze oder schlicht Lötlitze sagt man dazu. Die drückt man auf das zu entfernende Lötzinn und macht es mit dem Kolben heiss. Dann saugt sie das Lötzinn förmlich in sich auf. Davon solltest du dir eine kleine Spule hinlegen, denn es passiert immer mal irgendwas, was wieder korrigiert werden will. Profis haben ne Art Hand-Pumpe, eine Lötpumpe. Die braucht etwas Übung, aber du kannst damit deinen Verbrauch an Lötlitze reduzieren. Ganz ohne kommt man aber dennoch nicht aus. Wenn du nicht viel lötest brauchst du dir also keine Pumpe aufschwatzen lassen. Wenn du dir doch eine zulegen willst: Finger weg von den ganz Billigen. Die sind geschenkt zu teuer.

Toni

Suuper! Wahnsinn so viele Antworten in so kurzer Zeit. Allen zusammen vielen Dank, insbesondere Toni für die tollen detaillierten Erklärungen!

Wenn ich’s schaffe (geht ev. noch eine Weile) werde ich wieder berichten :wink:

Gruss

hightower

nur noch als kleine Ergänzung:
Ich bin Fan von Lötstationen, bei denen man den Lötkolben wechseln kann und die mit Niederspannung (meistens 12-24V arbeiten). Ich habe schon seit Jahren so eine einfache, analog geregelte Lötstation (MS250, damals so 70DM), da war ein kleiner 6W-Lötkolben (z.B. für SMD) und ein etwas größerer (25W) für normale elektroische Schaltungen (also Bauelemente mit Draht) dabei. Außerdem ein einfacher Lötkolbenständer und ein Schwamm. Das reicht vollkommen, ist sicher (wenn man aus Versehen das Netz-Kabel mal mit anlötetet, weil es grade direkt hinter dem Ständer liegt) und auch besser für die Bauelemente.
Ich verwende nur noch Dauer(LongLife)-Lötspitzen, die sind zwar 2-3mal so teuer, aber dann ist die Spitze auch nach einem Jahr immer noch eine Spitze.

Für die normalen Bausätze und auch für SMD nehme eigentlich immer ganz feines (0,5mm) Lötzinn mit Flussmittel drin und die Bleistiftspitze Lötspitze. Damit und mit der richtigen Spitze kann man dann richtig gut arbeiten und alle feinen Lötstellen gelingen auf Anhieb. Für stärkere Kabel(>0,5q), Leistungselektronik oder Entlöten sollte man dann noch ein etwas stärkeres Gerät in der Werkstatt haben

Noch ein Hinweis:
Vorsicht vor elektro-statischen Entladungen bei Schaltkreisen! Besonders im Winter z.B. mit Rollkragenpullover o.ä. ist man ständig aufgeladen.Die Bauelemente-Hersteller haben zwar meistens schon Schutzvorrichtungen eingebaut, aber nicht alle und das sieht man den „Käfern“ nicht an.
Vor dem Berühren der Beinchen der Schaltkreise vorsichtshalber nochmal das (metallische) Heizungsrohr oder einen anderen geerdeten Gegenstand zum Entladen anfassen. So ein Erdungs-Armband halte ich nun wieder für übertrieben, wenn man daran denkt, das man vor der Arbeit sich mal erden sollte.

Tommi

So, das Teil (PC-Wettersensor-Empfänger) habe ich jetzt wirklich zusammengelötet! An einer Stelle könnt’s zwar kritisch sein (was kann denn im schlimmsten Fall passieren?), aber es sieht eigentlich ganz gut aus.

Jetzt habe ich nur noch eine Frage an die, welche auch so einen Empfänger haben. Am Schluss der Anleitung steht, dass man eine stabilisierte 5V-Betriebsspannung legen muss. Wie ist das zu verstehen, bzw. wie muss ich das machen (dachte die Spannung kommt vom PC)?

Vielen Dank!

hightower

Hi,

stabilisierte 5V-Spannung bedeutet granz grob Erklärt: da kommen immer 5V raus egal ob ein Verbraucher dran hängt oder nicht (natürlich nur in gewissen Grenzen, eine Stabilisierung kann auch nicht zaubern). Bei einem nicht-stabilisierten Netzteil ist es oft so, dass das Netzteil im unbelasteten Zustand (= kein Verbraucher oder ein Verbraucher mit sehr geringer Last) eine deutlich höhere Spannung zur Verfügung stellt und je stärker das Netzteil belastet wird diese Spannung immer mehr einbricht (= absinkt).

5V aus dem PC: die kann man z.B. vom USB abzapfen… aber ich persönlich mache das mit ‚Eigenbauschaltungen‘ nicht so gerne, da man dabei beachten sollte innerhalb der USB-Spezifikationen zu bleiben (und zwar nicht nur während des Dauerbetriebes sondern auch während des Einschaltens, bei dem ggf. kurzzeitig höhere Ströme fliessen können). Wenn man das nicht beachtet können merkwürde ‚Effekte‘ mit dem USB auftreten.

Also tendiere ich (vorallem bei den ersten Inbetriebnahmen) zu externen, stabilisierten Netzteilen. Die gibt’s auch in der Bauform ‚Steckernetzteil‘ und kosten nicht allzuviel. Und ein brauchbares Multimeter hilft ungemein um sich zu vergewissern, wie es mit Strom und Spannung aussieht wenn die entsprechende Schaltung ‚online‘ ist.

Gruss,
Olli

Normalerweise wird es einfach nur nicht funktionieren bis der Kurzschluss, der passiert Anfängern am häufigsten zum Beispiel durch kleckern oder Perlenbildung, beseitigt ist oder es wird ganz stillschweigend einfach ein Bauteil den Dienst versagen und muss dann ausgetauscht werden.

Es kann aber schlimmstenfalls auch direkt knallen, scheppern, Funken schlagen und in seltenen Fällen, was immer besonders nett ist, die Werkstatt mit stinkenden Rauschwaden vollnebeln, die dir die Lunge zuschnüren und in den Augen brennen… Aber keine Angst… das ist wirklich, wirklich die Ausnahme. Und richtig gefährlich ist das ansich auch nicht. Der Schreck ist das schlimmste…

Ich selbst hab das in meiner Ausbildung mal geschafft eine Cascade zu sprengen worauf die Rauchschwaden der gesamten Belegschaft ne Halbe Stunde Sonnenbad einbrachten… Sowas passiet eben… :rolleyes:

Bei 5V oder auch 12V-Schaltugen tendiert die Chance, dass sowas ähnliches passiert gegen null.

Gruß,

Toni

Ja klar, ach die guten alten Zeiten, wo man ELKO’s zur Decke rauf sprengen konnte träum :rolleyes:

mfG Franz

Für den ELV-Empfänger braucht man noch die stabilisierten 5V. Der Prozessor auf dem Empfänger verlangt +/- 5% (=0.25V), da braucht man schon eine Regelschaltung. Die gibt es fertig als Steckernetzteil z.B. bei Horter (ist MEHR als ausreichend) oder auch im Selbstbau, z.B. bei ELV. Letzteres habe ich selber genau für diesen Zweck.
Vorsicht:hier muss man auch das Netzseite löten!
Bei Conrad gibt es so ein Netzteil-Modul auch fertig als Baustein.

Tommi

So etwas habe ich sogar noch zu Hause. Es steht etwas von 1600 mA drauf, spielt das eine Rolle? Und wie krieg ich raus, wo da Plus und Minus ist?

Gruss

hightower

Zu groß gibts nicht. Ist höchstens wie das Sinnbild mit den kanonen und Spatzen zu sehen.

Plus und Minus misst du am einfachsten mit einem Multimeter. die gibts ab 5 Euro. Ab 20 Euro taugen sie auch was für den Hausgebrauch. :wink:

Gruß,

Toni

und nun die ganz peinliche Frage: wie geht das mit dem Multimeter (habe wahrscheinlich sowas zu Hause, hat so zwei Spitzen schwarz und rot oder so)?

Gruss

hightower