Hallo Mastermilhouse,
ich kann verstehen, dass Du händeringend nach einer Lösung suchst. Aber in der Hochfrequenztechnik gibt es leider sehr viele Dinge, die für den Laien absolut nicht mit dem „gesunden Menschenverstand“ zu erfassen sind.
Dazu gehört auch die Schlussfolgerung: Habe ich schlechten Empfang, dann benötige ich ein stärkeres Antennensignal und daher eine Aktivantenne.
Dieser „Schnellschuss“ kann durchaus nach hinten losgehen. Denn eine Aktivantenne verstärkt nicht nur das Nutzsignal, sondern auch alle im Frequenband liegenden Störungen. Wenn also der Empfang daran scheitert, dass die Störungen zu groß sind, dann nützt die beste Aktivantenne nichts.
Liegen die Störungen knapp neben der Sollfrequenz, dann ist ein Empfänger mit hoher Trennschärfe gefragt. Ein solcher Empfänger ist der Superhet, wie er auch in der FHZ eingesetzt wird. Der (leistungsschwächere) Linearempfänger von Zettl wäre niemals in der Lage, in so einem Fall das Nutzsignal herauszufiltern.
Darüberhinaus gibt es noch einen Grund, der gegen den Einsatz einer Aktivantenne spricht: Der von der Antenne kommende hohe Signalpegel kann den Empfänger übersteuern und ihn damit lahmlegen. ELV gibt hierfür keinen Maximalpegel an, so dass man nicht einmal vernünftig planen kann.
Du musst also irgendwie herausfinden, ob für den schlechten Empfang ein zu schwaches Signal oder zu viele Störungen verantwortlich sind. Wenn Du in der Stadt oder gar in einem Industrie- oder Gewerbegebiet wohnst, halte ich die Störungen als Ursache für wahrscheinlicher.
Natürlich ist es möglich, die FHZ mit einer externen Antenne zu versehen. Dafür gibt es aber keine Plug-and-Play Lösung. Die intern verwendete „Stabantenne“ (der rote Draht) kann nicht einfach durch eine andere Antenne ersetzt werden. Sie muss für den 868MHz-Bereich ausgelegt sein und sie muss die passende Anschluss-Impedanz aufweisen. Stimmt die Impedanz nicht, dann wird das mühsam aufgefangene Antennensignal zu stark bedämpft oder geht sogar ganz verloren. Außerdem kommen Antennen, die einen hohen „Gain“ haben in Deiner Konstellation nicht in Frage, da Du den Empfänger zentral untergebracht hast. In diesem Falle ist eine „omnidirektionale“ (rundstrahlende) Antenne erforderlich und diese haben leider nur einen geringen Gain. Die „Groundplane“-Antenne gehört in diese Kategorie und ist besser als die Stabantenne der FHZ. Ich weiß allerdings nicht, ob die Impedanz mit derjenigen der Stabantenne übereinstimmt. Falls nicht, ist ein Anpassungsnetzwerk erforderlich, was den höheren Gain möglicherweise wieder mindert.
Ideal wäre es, wenn die Impedanz der internen und der externen Antennen 50Ohm beträgt. Dann kann die Antenne über ein handelsübliches Koax-Kabel mit gleicher Impedanz (RG-58) angeschlossen werden.
Gruß
HJH