21Kw Ölheizung ersetzen

Hallo zusammen,
durch die aktuellen Geschehnisse denke ich über eine neue Heizung nach. Ich sehe hier nicht die wahnsinnig attraktiven Ersatzlösungen und werde wohl mit argen Bauchschmerzen bei einer Pelletheizung landen müssen.

Aktuell eine wirklich zuverlässige Buderus Ölzentralheizung mit 21Kw, die durch das Alter voll förderwürdig ist. Einfamilienhaus, freistehend, massive Bauweise, teilisoliert, isolierverglast, große Fensterflächen, ca 240m2, Heizkörper,

Ich gehe davon aus, dass ich das mit Wärmepumpe nicht vernünftig geheizt bekomme.
Wie ich lese, sollte man Pelletheizungen nicht für die Warmwasserversorgung im Sommer nutzen, da es unwirtschaftlich sein soll. Also werde ich wohl oder übel noch zwei oder drei Kollektoren aufs Dach bringen müssen. Da da Haus von mir teilgedämmt wurde (wird noch erweitert) bin ich nicht sicher, ob die 21Kw noch Sinn machen. Aber das wird zu berechnen sein.
Im Schnitt benötigen wir ca. 2500 - 2700lHeizöl/Jahr.

Habt Ihr euch mal mit dem Thema befasst und was wäre derzeit eine gute Anlage?

Bin gespannt
Gruß Andreas

Vorlauftemperatur?

VG

Andreas

Wenn ich das sehe liegt die Spitze im Mittel bei 60Grad.

Servus Andreas
Ich weiß nicht wie es bei euch ist, aber hier ist aufgrund der verrückten Förderpolitik ist zzt. der absolut schlechteste Zeitpunkt etwas an der Heizung zu machen. Komplett überfördert mit daraus resultierenden Mondpreisen und größenwahnsinnigen Handwerkern.

Vor einem Umstieg würde ich der eher raten zu überlegen wie du dich möglichst breit aufstellen kannst. Also nicht mehr nur von einem Energieträger abhängig zu sein sondern flexibler zu werden.
Zusätzlich den (Primär) Energiebedarf zu senken. - Dämmen (auch wenn es weh tut) - Heizfläche vergrößern (auch wenn es nicht stylish ist) , Lebensgewohnheiten anpassen (auch wenn Frau meckert), und auf mehrere Energieformen setzen.

Hast du die täglichen Betriebsstunden deiner Anlage aufgezeichnet ? Dann kannst auf die notwendige Maximalleistung rückrechnen.

bb

Moin Andreas,

als ich vor 15 Jahren das Haus (BJ.1932) gekauft habe, stand ich auch vor der Wahl.
Die Wahl fiel damals Pellet.
Ich brauche im Jahr 4 - 4,5t Pellet’s was in etwa 2000 - 2250l Öl entspricht.
Ich habe ein Lager mit 5,5t Fassungsvermögen. Damit brauche ich einmal im Jahr Lieferung und kann schauen wann es günstig ist.
Am Anfang hatte ich auch keine Solarthermie für das Warmwasser. Da ist der Ofen 1x täglich angesprungen, um die 300l Wasser im Boiler zu erwärmen. Der Boiler war aber schon dafür ausgelegt, auch an Solar angeschlossen zu werden, sodass eine Nachrüstung nach einigen Jahren kein Problem war.
Dadurch gibt es jetzt im Sommer lange Perioden, an dem der Ofen gar nicht gebraucht wird und damit der Verbrauch gegen null.
Der Verbrauchunterschied ist insgesamt 0,3 - 0,5 t pro Jahr.

Vorteile:
Geruch. Nach dem Einblasen, riecht es 2 Tage lang im Haus nach Wald. Dann gar nicht mehr.
Preisstabilität: Ja, es gibt Schwankungen, aber das was man bei Öl und Gas sieht ist doch was ganz anderes. Meine erste Ladung habe ich für 168€ die Tonne gekauft, letztes Jahr 225€.

Meine 15kW Anlage ist meiner Meinung nach zu groß. 11kW würden völlig reichen. Wahrscheinlich ginge auch 7kW. Der Ofen sollte gleichmäßig, längere Zeit arbeiten und nicht wie eine Gasheizung oder Öl. Schnell und kurz viel Leistung.

Ich habe die Entscheidung nicht bereut.

Jep,
habe ja Mitte letzten Jahres eine neue (Öl) Hybridheizung bekommen mit 35% Förderung und ausserdem war die WP quasi umsonst dabei (Kombiangebot). Also WP alleine tut’s nicht und was die so an Strom zieht…
Habe jetzt eine grosse Insel nachgeordert um Überstrom in den Pufferspeicher mittels Heizstab zu bringen.
Derzeitige Verbräuche sind noch doppelt so hoch wie bei meiner alten Wolf. Das bedarf noch 'ner Menge Tuning.

Kleine Zwischenantwort zu euren hilfreichen Beiträgen.

Sehr Interessant.

Zu Bernhard: leider ist das nur bedingt umsetzbar. Die Restdämmung ist etwas komplexer und ist in Planung. Da ich mir kein Styropor ans Haus kleben wollte, mußte eine Alternative her. Ich habe mir eine Rhombusleistenverschalung konstruiert. Immerhin über 6m Höhe. Als ich die Konstruktion mit Steinwolle und Vlies an der Wand hatte bekam man dadurch Rhombusleisten nicht und die Preise gingen durch die Decke. Mittlerweile habe ich endlich das Holz hier und das Projekt geht weiter.
Der entscheidende Faktor dürfte der große Deckenbereich sein. Unser Wohn-, Essbereich ist fast 6m hoch. Das ist ein übles Projekt mit viel Schmutz. Zum Glück habe ich mir für außen ein richtig gutes Alugerüst bis 12m Höhe und mit 2m Bühne gekauft. Das ist hilfreich.
Heizflächen vergrößern geht gar nicht. Alles komplett bodentief verglast an der Seite.
Energieverbrauch ist schwierig, da nicht nur die Winter unterschiedlich waren, sondern auch der Dämmungszwischenstand dazwischengrätschte. Zudem letztes Jahr noch alles mit Rollläden umgebaut.
Gruß

Der Pelletpreis ist schon enorm gestiegen. Derzeit ca 350€/t. Aber der ganze Holzmarkt drehte ja durch.
Mein Lärchenholz für die Fassade war auch deutlich teurer als geplant. Selbst das Bauholz war extrem teuer. Ne einfache Dachlatte wurde in Gold aufgewogen.

Gruß
Andreas

Oje oje, das klingt übel.

Hier siehts besser aus. Es kahm ja voriges Jahr zum alten 17kW Öli eine 9kW LWP dazu.
In Summe bin ich positiv überrascht, die LWP hat locker gereicht ja wahrscheinlich hätte es auch das 7KW Model getan. Man merkt einfach das früher gnadenlos überdimensioniert wurde, und die Verbesserungen der letzten Jahre (Dämmun,Steuerung) tun ihr übriges. Ergebnis des ersten Jahres: Der Verbrauch war OK und in kW gerechnet deckt es sich gut mit dem des Ölkessel.
Wir hatten immer ausreichend warm, und durch die an WP Erfordernisse angepasstes Steuerung sogar behaglicher als vorher. Verbrauch war etwa vergleichbar als vorher mit Öl (umgerechnet auf KW).
Aber es gibt noch viel zu tun:

  • Steuerung muß noch viel besser, da muß noch viel Hirnschmalz und umlernen rein
  • die VL muß noch runter (größere Heizkörper bzw. Lüfter nachrüsten)
  • evtl. die alte Idee einer Wandheizung reaktivieren.
  • Anpassungen an der Hydraulik
  • evtl. die 9kW auf 2x5kW umtauschen

2025 soll bei uns die Betriebsgenehmigung für die Ölkessel auslaufen. (falls die das politisch durchstehen) Sollte das so sein, dann stelle ich mir einen kleinen Peletskessel dazu. Ohne Silo und allem, nur mit Sackware zu befüllen.
Der dient dann dazu an wirklich kalten Tagen die WP zu entlasten (hab da heuer auch COP von unter 2 gesehen) und dient als Fallback für den Fall des Falles.

Weiters gibts noch die Überlegung die therm. Solar abzubauen um die Fläche für PV zu nutzen. Darum die Überlegung mit den 2x5KW. Aber da bin ich noch unschlüssig.

give peace a chance
bb

Jupp, mein Nachbar hat letztens ordentlich gejammert. Mal ehrlich das war ja auch absolut abzusehen.

Oje, ich muss noch ne Menge lesen.

Wandheizung ist unmöglich bei uns. Auf einer Seite Glas und der Rest Sichtmauerwerk. Das geklebte Massiveichenparket werde ich auch nicht entfernen. .
Also noch etwas nachdenken.

Aber die Innendachfläche wird ein großes Projekt. Das ist ne riesige Fläche. Evtl. ziehe ich den Teil über der Galerie vor. Da kann ich ohne hohes Gerüst arbeiten. Aber das wird schon was bringen. Ein Zimmer hatte ich gedämmt. 22cm Sparren mit 20cm Dämmung und Dampfsperre. Das hat schon deutlich auch das Außengeräusch gedämmt. Fermacell verklebt und ne schöne Decke hergestellt.

Gruß
Andreas

Ich habe meine Ölheizung letzten Sommer gegen eine LWP ersetzt. Ich bin zufrieden, habe aber Fußbodenheizung.
Hier ein interessantes Video zu hohen Vorlauftemperaturen. Heizkörper und WP geht auf jeden Fall!

https://youtu.be/tNRNN7fZq_g
Sebastian

Denke mal an eine Deckenstrahlungsheizung um die Heizflächen zu erhöhen. Wenn du einen Solarstrom Speicher hast, kannst du auch über Infrarot Heizplatten nachdenken.

Danke für die Beispiele. Solar Strom ist nicht vorhanden und nicht in Planung.

Wenn du passende Dachflächen hast, ist Solarstrom das beste überhaupt. Lohnt sich immer, wenn ohne Speicher.
Die Kombi aus 23kWp, Wärmepumpe und 2x eAuto bedeutet für mich tägliche Freude.
Symcon macht die PV Überschussladung und steuert die Ladung des Pufferspeichers der Wärmepumpe, so dass ich nachts wenig Energie verbrauche. Und das ohne diese überteuerten Speicher

Ich schau mich gerade auch schlau, was unsere Heizzukunft betrifft und bin nun auf folgenden Youtuber aufmerksam gemacht worden: DIY Heizung: Warum ich KEINE Förderung wollte !!! - YouTube wobei mir der DIY-Faktor gut gefällt.

Da ich sowieso über Klimatisierung im Sommer nachdenke, passt es für uns doppelt gut.

Moin, ich hab zwar die Dachfläche aber ich sehe für mich derzeit keine Option darin.
Der Aufwand übersteigt den Nutzen um das Vielfache. So alt kann ich in diesem Leben nicht mehr werden.
Aber schön, wenn es für einen passt.

Ja, das stimmt voll auch wenn einem suggeriert wird, dass eine Anlage nach ~xJ sich amortisiert habe.
Trotzdem werde ich investieren.

@Boui

Ich würde als erstes grundlegend, und das wird vermutlich bei der Förderung in diesem Umfang, eine Heizlastberechnung notwendig sein. Und das ist unumgänglich. Ohne die Berechnung wird man grundlegend vieles falsch machen.

Wenn nicht, würde ich das trotzdem durchführen lassen ohne das wirst du mit einer hohen Wahrscheinlichkeit deine gesamte Anlage überdimensionieren und damit hängen bei der Errichtung hohe Kosten dran.

Alleine nur den Ölkessel tauschen macht keinen Sinn.
Grundlegend müssen die Räume durch die Heizlastberechnung neu bewertet werden. Wenn du Glück hast wird sich eventuell eine neue Vorlauftemperatur ergeben und auch entsprechend die Heizkreispumpe wird dadurch neu dimensioniert.
Früher wurden halt die Anlagen vom Heizungsbauer Pi-Mal-Daumen ausgelegt, also ohne jeglichen Sinn und Verstand.

Das ist das ein Muss bevor du überhaupt anfängst dir weitere Gedanken zu machen. Wenn die Vorlauftemperatur fest steht und der gesamte Heizbedarf erst dann kann man weiter überlegen.

Für die Berechnung solltest du einen Energieberater heranziehen, ohne den wirst du vermutlich, kommt auf die Summe der Förderung nicht drum herum kommen.

Ich kann eventuell mal meine Heizlastberechnung zeigen.

Was für eine Art Heizkörperversorgung hast du.

Ein-Rohrprinzip oder werden die Heizung jede direkt mit Vorlauf.-Rücklauf versorgt.

Gruß

Prinzipiell hast Du Recht. Ich muss mir mal eine Berechnungsgrundlage anschauen.

Einen Energieberater finden, der nicht nur eine Schnellschulung absolviert hat, dürfte ein Problem sein. Ein aufgepimpter Schornsteinfeger ist da wenig hilfreich.

So ne große Kunst kann das ja nicht sein. Ich kenne unser Haus ja deutlich besser, als das ein Außenstehender, der nur draufschauen kann. Ich hab mittlerweile ja fast alles einmal aufgemacht und angefasst.

Es ist eine gute alle geschweißte Verrohrung einmal durch alle Heizkörper geschleift. Kein Mischer. Die alten Heizkörper wurden teilweise ersetzt. Die Pumpen sind alle moderne Selbstregelnde.

Wie gesagt geht es mir nur darum, einen Überblick zu bekommen. Marktsituation und Machbarkeit.

Ich kann auch noch weiter meinen Blaubrenner laufen lassen. Dann muss ich den Kindern das Taschengeld kürzen und kompensiere damit die CO2 Abgabe.