wir sind gerade dabei ein schönes altes Bauernhaus um zu bauen und zu sanieren. Seit ein paar Tagen bin ich dabei, dass passende Bussystem für die Heizungssteuerung/Raumüberwachung zu suchen und bin auf den 1-Wire-Bus gestoßen und war anfänglich auch sehr begeistert.
Nun musste ich aber feststellen, dass Maxim z.B. den DS2890 eingestellt hat und auch keine Ersatztypen liefert. Daraus wollte ich eigentlich die Ansteuerung für die thermischen Stellantriebe für die Heizkörper bauen. Für mich sieht es so aus, als sei das 1-Wire-System aus Maxims Sicht mehr zum Überwachen innerhalb von Geräten (Akkuüberwachung, Temperaturmessung, Realtimeclock etc) als als Bus zur Hausautomation gedacht.
Ich habe natürlich keine Lust die Wände auf zu reißen, den Bus durchs ganze Haus zu verlegen, wenn man nicht weiß, ob der - einzige - Hersteller überhaupt ein großes Interesse an dieser Produktlinie hat. Ein Hausbus ist ja doch eine sehr langlebige Sache, die sich praktisch nicht austauschen lässt, wenn erst mal alles fertig ist.
Gibt es ein alternatives System mit denen sich ähnlich leicht (und günstig) so viele Temperatursensoren auslesen lassen und bei dem nicht nur das Messen, sondern auch das Steuern im Vordergrund steht (KNX ist mir zu teuer…).
deine Bedenken kann ich verstehen. Es ist wichtig vor einer größeren Baumaßnahme sich Gedanken über die Zukunft des Systems zu machen.
In der Tat, 1-Wire war von Dallas ursprünglich zur Geräteverbindung gedacht. Der 1-Wire hat sich aber „Selbständig“ gemacht und wird sehr oft als preiswerter- und einfach zu verlegender Bus verwendet. Für den von dir beschriebenen Einsatz eignet sich der Bus hervorragend. Meine Zeizkörper steuere ich über ein Heizungsmodul (mit Ds2413) an, Temperaturen und Feuchte erfasse ich per DS18B20 und HIH4000 Bausteine.
Nachdem mir der Bus so gut gefallen hat, habe ich angefangen die Module selbst herzustellen und zu verkaufen. Hierkannst du meine Module und Bausätze finden
Ja, ich denke auch, dass es ein sehr passendes und sehr günstiges System ist. Nur frage ich mich ob Maxim das auch - für diesen Zweck - so sieht, oder ob es plötzlich auch keine freien I/O Bausteine mehr gibt (Warum haben die das Poti eingestellt? So etwas ist ja neben der Gewinnbetrachtung auch immer eine (firmen-)politische Entscheidung).
Alle anderen Systeme sind deutlich teurer bzw. unglaublich überteuert(@dfhome: LCN habe ich mir gerade angesehen, ist teurer aber interessant. Dazu werde ich mehr lesen) .
Ich kann ja mal kurz sage was ich vorhabe. Es ist die Temperatur in 18 Zimmern (mit 21 Heizkörper, 2 Einrohrsystemen und einem Vor- Rücklaufsystem) sowie die komplette Ölheizung zu steuern und zu überwachen. In jedem Raum soll die Raumtemperatur, sowie die Heizkörpertemperatur und in manchen Räumen auch die Luftfeuchtigkeit gemessen werden.
Der Bus könnte in 4 Strängen über KNX/EIB-Leitung (mit der Belegung: GND, Data, VCC +5V, VCC +24V) durch das Haus verlaufen. Neben jedem Heizkörperventil würde eine 5-Pin-XLR-Buchse in die Wand eingelassen. In die Buchse kann man ein kleines Gehäuse mit XLR-Stecker auf der Rückseite einstecken. Aus dem Kistchen kommt der Sensor am Kabel, der auf das Rohr nach dem Ventil geklebt wird und eine Kabel (mit GND, 0-10V Stellsignal und 24 V) für die Stellantriebe. Die Raumtemperatur soll an geeigneter Stelle auf einer Unterputzdose mit Blindplatte gemessen werden.
Nur habe ich noch keine 1-Wire -> 0-10V Fertigplatinen gesehen (weiß jemand ob es so was gibt?) und bin mir nicht sicher ob ich davon über 25 Stück selber bauen möchte - das Haus möchte ja auch noch Beachtung…
für deine Anwedung sind aus meiner Sicht die 1-Wire Komponenten sehr gut geeignet. Als Verkabelung würde ich dir Netzwerkkabel vorschlagen. Hiermit hast du in Zukunft alle Optionen offen. Ausserdem sind diese günstig und ein fester Standard.
Welche Art von Stellantrieben möchtest du einsetzen? Sind es Stellantrieb für normale Heizkörper? Diese Ventile sind weit verbreitet, und damit ist eine ausreichende Temperaturführung möglich. Für diese Anwendung gibt es in IPS auch ein Heizungsmodul. Als Tipp kann ich dir noch die Überwachung der Fenster per Reedkontakt geben. Damit kannst du die Heizkörper ausschalten lassen wenn gelüftet wird.
Meine Heizkörperventile werden per I/O Modul (Heizkörper-Modul) angesteuert.
Grüße
andrge
Kurz zu Maxim, es ist keine Abkündigung von weiteren Bauteilen in sicht.
Der vielfach verwendete Dual I/O Baustein (DS2413) ist erst seit einiger Zeit auf´m Markt.
Wenn du Bedenken wegen Ersatzteile hast, kannst du dir ein paar zusätzliche Bauteile auf Lager legen.
Danke für die Antworten. Ich werde 1-Wire Komponenten jetzt auch nehmen und mir einen guten Vorrat an Bauteilen auf die Seite legen (1-Wire ist so viel günstiger als z.B. KNX/EIB, dass das nicht ins Gewicht fällt, wenn man in ein kleines Kistchen mit Ersatzteilen für die nächsten Jahre investiert).
Ok, werde Cat5e oder Cat6 Kabel für den Bus nehmen (2x Cat7 geht eh als Stern in jeden Wohnraum für Netz und Telefon). Im Heizungsraum und in den Hausverteilern werde ich jetzt auch Netzwerkdose für die Sensoren verwenden. In den Wohnräumen neben jedem Heizungsventil weiß ich es noch nicht. Der WAF ist eher gering :-). Und so viele Unterputzdosen Bohren…
Nur was für Netzwerkdosen brauche ich den? CAT5 habe ich schon mal mit LSA erfolgreich verlegt. Aber das war auch als Stern. Den Bus möchte ich ja als „Daisy Chain“ anlegen. Gibt es da irgendwelche speziellen Dosen (ISDN oder so?) bei denen ich die Adern gar nicht trennen muss?
Die Heizkörper sind uralt (Einrohrsystem) und haben noch so „wasserhahnmäßige“ Ventile. Dafür gibt es vermutlich gar keine Steller. Ich werde also wohl die Ventile und auch den einen oder anderen Heizkörper austauschen müssen.
Fenster kommen erst später neu, ich werde es aber bei der Planung überdenken.
Ich kann Dir 1-Wire auch nur empfehlen. Ich verwende das nunmehr seit vielen Jahren und habe gemeinsam mit babba (er nutzt es auch) eine ganze Anzahl von praktischen Modulen entwickelt und selbst im Einsatz. Derzeit sind bei mir ueber 80 Module im Einsatz, sowohl per CAT-Kabel wie inzwischen auch per LAN und per Funk angebunden. Eine Uebersicht unserer Module findest Du hier.
Ok, werde Cat5e oder Cat6 Kabel für den Bus nehmen (2x Cat7 geht eh als Stern in jeden Wohnraum für Netz und Telefon). Im Heizungsraum und in den Hausverteilern werde ich jetzt auch Netzwerkdose für die Sensoren verwenden. In den Wohnräumen neben jedem Heizungsventil weiß ich es noch nicht. Der WAF ist eher gering :-). Und so viele Unterputzdosen Bohren…
hier habe ich es inzwischen anders gemacht: ich habe 230V Thermische Stellventile im Einsatz und habe die Stromversorgung in den Keller gezogen. Dort haengen die Stellventile an 1-wire timed4channel Modulen dran und werden ueber IPS gesteuert.
Fenster kommen erst später neu, ich werde es aber bei der Planung überdenken.
Denke auch an folgende Sachen, die bei mir bspw. laufen:
also wenn du sorgen hast das es die Teile in naher Zukunft nicht mehr gibt, ist es das sicherste wenn du die Verkabelung Sternförmig zu einem zentralen Punkt (Schalt-/ Steuerschrank) ziehst.
Dadurch bist du wesentlich felxibler, du kannst zum Beispiel die 1-Wire
Temperatursensoren nutzen und wenn einer defekt sein sollte und du dann
keinen Ersatz mehr bekommst kannst du Beispielsweise nach und nach die
defekten Elemente gegen PT-100 und eine SPS tauschen.
Leerrohre zu den gewünschten Stellen wäre vielleicht auch ne Überlegung wert.