Welches Software System für welchen Zweck?

Hallo zusammen,

ich lese gerade in verschiedenen Foren (FHZ, ezcontrol, hier und weitere) und es ist alles nicht so ganz einleuchtend und klar.

Hier zunächst einmal meine allgemeinen Anforderungen an eine HomeAutomation (nein, das ist keine Wollmilchsau, es ist eine einfache Liste eines „normalen Menschen“, wie es z.B. eine Ehefrau sein könnte):

1.) Schalten fest zugeordneter Funktionen soll per klassischen Schaltern und Vielfachschaltern (ELV FS6 Touch, Mehrkanal Funksteuerungen) möglich sein.

2.) Moderne Devices wie z.B. Nokia 810 oder eeePC sollen zur Steuerung aller oder selektiver Funktionen verwendet werden können, nach Möglichkeit per Standardprotokoll (IP) mit Steuerpaket-Versendung (UND NICHT VIA BROWSER, dei ist nicht wirklich gut in diese Oberflächen integrierbar), wahlweise mit oder ohne „Aknowledge“ (ja, die Hausfrau wüsste manchmal gerne, ob das System „Knopf gedrückt“ geschnallt hat).

3.) Systeme wie z.B. Phillips Pronto sollen ebenfalls Steuerbefehle an die Steuerzentrale absetzen können.

4.) Das System/die Zentrale soll autark arbeiten können, also nach möglichkeit kein aktiv laufender PC (ähnlich wie ezcontrol oder Makrosteuerung von ELV), wobei ggf. ein dedizierter, aber dann „kleiner“ (Rechenleistung) PC akzeptabel ist.

5.) Steuerung soll für mehr als „nur“ 230V möglich sein, es sollen ins besondere auch Multiroom-Systeme und die klassische HiFi/Fernseharie steuerbar sein. Das System

Ich weiss, dass das eine ganze Menge ist, aber wenn man Home Automation ernst nimmt, dann sind diese Dinge halt „Mindestlevel“, denn sonst kann ich gleich bei proprietären Systemen bleiben.

Welche Konfiguration würdet ihr mir da empfelhen?

Danke

Moin Moin,
deine Anforderungen decken sich mit unseren … deshalb sind wir hier im IPS-Forum (als IPS-Anwender).

Da es das einzelne System als „Wollmilchsau“ nicht gibt, vernetzen wir hier unsere verschiedenen Systeme mit IPS. Das benötigt nun mal einen „kleinen“ PC (ganz den Anforderungen des Einzelnen entsprechend).

Was du dann für die einzelne Anwendung für ein System nimmst, musst du schon selbst entscheiden :wink:

Hallo jwka und willkommen im Forum.

Nee, Quatsch. Alles ganz normaler Kram für echte „Spinner“ wie uns. :wink: Bist also exakt im richtigen Forum gelandet. :smiley:

Also, ganz kurz:

Vollkommen logisch. Du kannst alles was zum FS20-System gehört mit der FHZ 1300 steuern. Die 1300er hat einen größeren Funktionsumfang als die 1000er aber sie funktioniert vor allem viel zuverlässiger, was IMO der viel wichtigere Punkt ist. Die paar Euro mehr würd ich investieren. Mit der TC6 (meintest du sicher) wirst du vermutlich nicht viel Freude haben. Das Teil ist recht zickig. Keine Ahnung ob ELV das mittlerweile abgestellt bekommen hat.

Du musst dich entscheiden. Entweder Browser oder Windows 2000/XP/Vista. eeePC mit XPEmbedded ist eine Option, hab ich aber keine Erfahrungen mit. Das Nokia 810 verwendet IMO Linux. Keine Chance ohne Browser.

Schau dir doch mal ipsHomecontrolan. Das läuft auf nem Mediacenter (Voll integriert) oder Browser und ist schon recht umfangreich und wächst… Kannst den Entwicklern auch unter die Arme greifen wenn du magst und dich an der Weiterentwicklung beteiligen.

Wenn es dir reicht, dass das System dir sagt, dass es verstanden hat was du willst, dann ist das überhaupt kein Problem. Wenn du obendrein wissen willst ob das System den Aktor erreicht hat, also ob das Licht wirklich angegangen ist, liegt die Hürde bei ELVs FS20-System. Das kann das nämlich nicht.

Schlagwort IRTrans. Kein Schnäppchen aber jeden Euro wert.

Ob ein System auch autarg laufen kann liegt am System, nicht an der Software. Mit FS20 ist das möglich. Ne reine Frage deiner Programmierung.

Auch hier bietet sich IRTrans an.

Gruß,

Toni

Ich habe mich nun einige Tage umgetan und kann nach wie vor keine Entscheidung für das eine oder andere Softwaresystem treffen. Dass ich das ELV FHZ1300 nehme, ist für mich aber im Priinzip klar.

Nun die Frage zur Software.

Was sind nach Eurer Meinung die gewichtigsten Gründe, IPSymcon statt der Homematic Studio zu nehmen?

Irgendwie sind mir die USP’s der beiden Lösungten noch nicht klar. Es gibt ja wohl einen großen Überlappungsbereich. Aber wo liegen die konkreten Stärken & Schwächen?

Danke
jwka

IP-Symcon kann verschiedene Systeme miteinander Verknüpfen.

D.h du kannst, wenn du irgendwann mal keine Lust auf die FHZ1300PC (=FHT, FS20, HMS) mehr hast, auf einen anderes System wechseln und IP-Symcon als Brücke zwischen beiden System verwenden. Mit Homeputer bist du an ein System gebunden.

Welche System unterstützt werden: Kompatibilitäts Liste - IP-Symcon Community Forum
Liste V2: http://www.ipsymcon.de/forum/f18/ip-symcon-v2-beta-4850/

PHP in IP-Symcon kann auch Extensions (z.B. GD, MYSQL…) laden und benutzen. Homeputer kann nur einfache PHP-Skipte verwenden.

IP-Symcon V2 läuft als Windows-Dienst. Das bedeutet, dass du am Server nicht eingeloggt sein musst und das Programm im Hintergrund läuft. (Gut nach einem Stromausfall und erneutem Starten)

IP-Symcon V2 hat eine Konsole über die das System konfiguriert wird. D.h. du kannst an deiner Workstation im Büro sitzen und auf dem Server an neuen Skripten ect. basteln :slight_smile:

IP-Symcon hat eine SOAP Schnittstelle, mit der du auf alles im System zugreifen kannst. Du kannst, wenn du willst, auch native Module für IP-Symcon schreiben.
Link: http://www.ipsymcon.de/forum/f18/ip-symcon-v2-sdk-tools-4877/

IP-Symcon hat ein WebInterface, über welches du automatisch fast alle eingerichteten Gerät schalten/bedienen kannst. Das Interface gibt es auch im iPhone Design.
Links: http://www.ipsymcon.de/forum/46058-post41.html / http://www.ipsymcon.de/forum/47664-post64.html

IP-Symcon hat hier ein riesige und tolle Community, die immer neue und spannende Ideen hat und die bei Probleme auch schnell Hilfe geben kann!

IP-Symcon ist genau richtig für dich, wenn du viel mehr Möglichkeiten haben willst, aber auch bereit bist, etwas mehr Zeit in die Einarbeitung zu investieren.

paresy

Hallo Paresy

HomeMatic steht noch gar nicht in der Kompatibilitäts Liste V2.

Kannst ja diesen Beitrag löschen, wenn du das nachgetragen hast.

Gruss, Andreas

Wenn du nicht weisst was du damit sollst brauchst du IPS auch nicht. Auch wenn du nur ein bissel mit deiner FHZ rumpielen willst brauchst du kein IPS. Es kostet aber auch nichts extra wenn du es mit der FHZ zusammen hier im Shop kaufst :wink:

Gruß,

Toni

Erstmal danke für den Input und Eure Meinungen.

Es ist mir klar, dass ich hier vielleicht ein wenig seltsame Fragen stelle, aber ich versuche ja auch, ein System zu finden, das nicht nur bei mir sondern vor allem später in Projekten bei Kunden zum Einsatz kommen soll.

Die Kunden haben da eine andere Kulanzgrenze als man selber im eigenen Projekt. Wenn bei mir mal was nicht so geht, schraube ich Notfalls mal noch einen Schalter an … ein Kunde, der für ein solches System im Gesamten einige Tausender hinlegt (der differenziert nicht zwischen Multiroomgeräten für 15TEUR und der Programmierung für 5TEUR und Installation für XTEUR, für den ist das ein Klumpen), erwartet, dass das Ding tut. Und da wir schon an der Front der Standardgeräte (man sehe mal in die Logitech/SlimDevices-Diskussionsforen) immer Fehler und Funktionsausfälle haben, will ich natürlcih bei den innersten Innereien auf der sicheren Seite sein.

@Tonic2^10:
Guter Hinweis mit dem Shop. Allerdings will ich - gerade wegen meiner Erfahrungen - eine LAN basierte FHZ. Die liefert im Moment nur contronics, wenn ich richtig informiert bin. Und basteln will ich genau an dieser Stelle nicht - Gründe s.o.

Grundsätzlich sehen die Argumente - auf dem Papier - besser für ipsymcon aus als für die Studio Variante von contronics.

Schade ist daher, dass es von ips keine Demo gibt. Da ich selbst schon viel programmiert habe (komme aus der IT), würde mir das vielleicht am schnellsten ein Gefühl pro oder contra geben.

Ich will nicht knausrig sein, aber nochmals 99 EUR auszugeben, um einen Test zu machen, will ich nicht, zumal ich ja noch etliche Komponenten testen muss, die alle zu kaufen sind. Im Moment habe ich locker 1000 EUR zusammen, nur um eine Entscheidung zu treffen.

Deshalb meine „ermüdenden“ Fragen. Ich hoffe auf Euer Verständnis.

jwka

Ich habe deine Beiträge im FHZ-Forum verfolgt. Was mir aufgefallen ist:

Die Kunden haben da eine andere Kulanzgrenze als man selber im eigenen Projekt.

Ja, und genau darum solltest du statt dir über zwei fast (;)) ebenbürtige Softwaresysteme Gedanken zu machen lieber mal deine FS20 Idee überdenken. Auch die beste Software hilft dir nicht wenns das „Gelump“ mal wieder nicht tut. Bei mir ist es im Hohen Bogen rausgeflogen weils ständig Probleme gab. Momentan verwende ich einen Schaltaktor es als Baustellenlampe. Das ist alles.

Wenn deine Kunden so hohe Ansprüche haben, dann wollen sie sicherlich nicht nur eine tolle Oberfläche sondern auch wissen, dass FS20 geschaltet hat. FS20 gibt dir aber keine Auskunft darüber ob der befehl angekommen ist. Ist er es nicht, dann passiert einfach nichts wenn jemand ein Button un deinem Nicht-Web-Frontend drückt. Das wird auch IPS und Contronics nicht ändern.

Schreib dem Steiner diesbezüglich doch mal eine email. (Adresse im Impressum)… Mit dem kann man durchaus über sowas reden. Der verkauft auch wesendlich mehr als im Shop steht. Er betont immer wieder, dass er Software schreibt und sein Geld nicht mit dem Verkauf von Hardware verdienen will. Soviel vielleicht als Erklärung zu dem schmalen Angebot im Shop.

Laut aussage der Entwickler ist die Pflege einer Demoversion sehr zeitaufwändig. Aus persönlicher Erfahrung kann ich dies bestätigen. Es wird also (so schnell) keine Demoversion geben.

Softwareentwicklung:
Ich bin genau wie du jemand, der eigene Software für IPS schreibt und auch ich habe mir Gedanken über alternative Bedienkonzepte gemacht. Zum Einen gibt es ein kostenloses SDK, das wesendlich mehr Power hat als die kostenpflichtige DLL bei Contronics. Ich selbst habe ein altes Projekt (IPS v.1), dass eben dieses SDK verwendet um eine DLL zu erzeugen, die wie die Contronics DLL geladen werden kann. Dies Projekt hat bei mir momentan keine Prio, aber wird definitiv nach IPS v2 portiert werden.

Als Entwickler bist du IMO bei IPS besser aufgehoben. <- Meine Persönliche Meinung. Wir können uns über Einzelheiten gern tagsüber im Chat unterhalten.

Gruß,

Toni

Hallo JWKA,

deine Aussagen zu finanziell recht potenten Kunden passen nicht so ganz zur Thematik FS20.

FS20 & FHZ ist - mal so ganz platt gesagt - Baumarkttechnik mit offener Schnittstelle für Bastler und sicherlich ein guter Einstieg in die die Thematik Bussystem.

Auch kann hier eine bestehende konservative Verkabelung nachträglich Funkfähig gemacht werden.

Für die Preisregionen die du da angesprochen hast, wird normalerweise EIB, LCN, KNX oder LON genutzt.
Im Falle eines Funkbusses die Gira, Moeller oder Jung Produkte, neuerdings auch Z-Wave etc.

Aber FS20 scheidet schon aufgrund deiner Grundvorraussetzung, dem sicheren (!!!) Schalten von Funktionen aus. Den SICHER - im Sinne von garantierter Übermittlung von Funktelegrammen - ist das System nicht.

Hallo roadsterhh und Tonic1024,

den Widerspruch „teure Projekte“ und „billiges Spielzeug“ habe ich natürlich auch schon ganz zu Anfang erkannt. Allerdings legt Ihr da ein bischen zu sehr den Fokus drauf.

Hierzu ein paar Aussagen zum besseren Verständnis:

1.) Bei unseren Kunden kommen für die Lichttechnik i.d.R. Gira, Jung, Busch-Jaeger, Siemens etc. zum Einsatz. EIB ist da oft auch sowieso da - WENN es Neu- oder größere Umbauten sind. Dann sind wir auch glücklicher und oft braucht’s dann auch nicht der Klimmzüge.

Sind es aber Altbauten, bei denen wir oft vom Audioprojekt (Multiroom) zum Gesamtprojekt (Home Automation) kommen, dann sieht die Welt ganz schnell anders aus und man muss improvisieren.

2.) Wichtig für uns: Es gibt teilweise sauteuere (meist amerikanische und auch nicht sonderlich zuverlässige) Geräte und Steuerelemente für Funktionen, die sonst einfach nicht zur Verfügung stehen. Nicht bei Gira, nicht bei Moeller, nicht bei XYZ. Ins besondere wenn die Kombination von IR Signalen zur Steuerung von AV Geräten und Steuersignale für Haustechnik zusammenkommt und von einer Oberfläche as bedient werden soll, wird die Luft ganz, ganz dünn.

Dann braucht’s Stand heute mehrere Systeme, die sich dann ganz prima gegenseitig den Platz auf dem knappen Bildschirm wegnehmen. Eine Panik Taste (alles Licht an, Musik aus) zusammen mit einem Musikauswahlsystem auf den Bildschirm zu bringen ist schon eine Kunst.

3.) Wenn wir dann noch in den Geräteumbau einsteigen wollen (Lautsprecher schalten, baugleiche Geräte mit daher gleichen IR Codes gezielt und separat steuern etc.), dann wird es bei anderen Herstellern (als ELV) ganz schnell dürr. Da hat ELV einige Komponenten, die wir einsetzen wie z.B. FS20 - S4M und SM4, aber auch die FS20 Audiokomponenten und die IR Themen.

4.) Wir stossen häufig an Grenzen, wenn wir eine individuelle Oberfläche für den Kunden bauen wollen, in der er zu 80% seine AV sachen steuert, aber zu 20% eben auch andere Technik. Angefangen beim Beamer, der aus der Decke gefahren werden muss, die Jalousie, die 3/4 runter muss usw.

Das Pronto System zusammen mit Lutron ist extrem teuer und hat ganz blöde Restriktionen, besonders wenn man es im Custom Installation Bereich einsetzt. Wenn z.B. nur das Farbschema der Oberfläche zu ändern ist, weil ein Kunde ein spezielles Orange will, dann sitzt da ein Mitarbeiter und klickt sich durch sämtliche Objekte auf allen Pages.

Ein Update von Funktionen (z.B. weil der neue Musikserver eine zusätzliche Shuffle Funktion bringt) für mehrere Kunden nachzuziehen ist ein „Nightmare“ usw. usw.

UND: Auch bei hochpreisigen Projekten tut es einfach weh, wenn ich 5 bis 10TEUR für Käse ausgeben muss, der nachher doch nicht ideal funktioniert, wenn X-Manntage zusätzlich einzuplanen sind, um die verschiedenen Seiteneffekte von mehreren Systemen auszumerzen. Ganz zu schweigen von dem anlernen des Kunden in sein neues System (da wird der WAF zum KAF). Da mache ich lieber weitere Projekte oder kaufe dem Kunden zum selbem Projektpreis bessere Verstärker, oder andere Komponenten, die ihm wirklichen Nutzen bringen.

Deshalb wollen wir auf ein möglichst offenes System mit offenen Dateien (wo ich z.B. via RegEx „globale“ Parameter auf einen Rutsch ändern lassen kann), das auf PC und wenigstens zwei oder drei gängigen Handhelds lauffähig ist.

Für die Punkte 3 und 4 suche ich hauptsächlich eine Lösung. Dass ich mit dem FS20 starte, liegt dabei an ein paar Tüfteleien mit den SM4, die gerade anstehen und weil ich das FS20 bei mir im Ferienhaus einsetze (da habe ich massig Zeit um zu experimentieren).

Ich wollte Euch diese Arie eigentlich ersparen, aber vielleicht hilft’s ja zum besseren Verständnis und damit wir uns auf die Software-Komponente konzentrieren können.

Danke für Euren Input, ich diskutiere gerne auch eigene „Denkfehler“, auf die man sonst u.U. gar nicht kommt.

jwka