Welches Funk / WLAN System kommt an KNX ran

Ich habe einen etwas unglücklichen Fall. Es wird ein Neubau gemacht als Fertighaus und wie es aussieht ist dort nix möglich was Smarthome angeht. Ich selbst bin nicht der Besitzer. Der ist in der Familie und ich kann mit das nicht ansehen :see_no_evil:.

Ich habe erst KNX geplant aber die Baufirma macht da nicht mit. Nun hat der Hausherr beschlossen wir machen nach Fertigstellung die Erweiterungen rein. Dann will ich natürlich nicht das KNX Kabel durchs Haus legen. Alle Wände sind zu.

Ich habe überlegt mit WLAN oder Funk Modulen in den Schalterdosen das zu lösen. Was halt die Schlitzarbeiten minimieren würde.

Ich stehe ja sonst auf KNX aber KNX RF aber das ist deutlich teurer als Normal KNX.

Nun habe ich 1 Shelly per MQTT im Einsatz was OK ist. Aber hat jemand das schon im ganzen Haus eingesetzt? Generell wären die perfekt aber laufen die gut auf Dauer? Ich habe bei YouTube gehört die hängen sich gern mal auf ?

Wichtig ist die Bewohner wollen es nutzen nicht wie wir hier Service machen und spielen.
Auch ist ein Haus ja mehr als 3 Jahre da, gibts dann Shelly noch ?

Welches System würdet ihr empfehlen?
Ich bin gespannt was ihr so sagt dazu

Gruß Daniel

Ich werde nie verstehen, warum sich Bauherren eine Baufirma aussuchen, die nicht nach den eigenen Wünschen baut. So ein Haus baut man i.d.R. doch meistens nur 1-2 Mal. Warum also eine Firma auswählen, die nicht die eigenen Wünsche erfüllt?

Egal, was Du da baust, ein Funksystem wird niemals an ein kabelgebundenes herankommen.

Hello!

Hello!
XComfort von Eaton (ehemals Möller). Ist in IPS seit Anbeginn beinhaltet. Läuft seit 13 Jahren bei uns, noch nicht mal eine Batterie in einem der 100 Schalter gewechselt. Stabil bisher nur ein Aktor defekt und da war ich selbst schuld. Hat den Vorteil, dass es als eigene „Schicht“ im Haus auch autonom läuft, wenn es einmal aufgesetzt ist; dh. es läuft auch ohne IPS (Licht, Melder und mehr) man kann aber alles eben in IPS - eine Schicht höher - schalten bzw automatisieren.
Ich bin der Meinung dass gewisse Dinge immer in einem autonomen Layer laufen sollten - Licht, Alarm etc. - darauf sitzt dann die nächste Ebene - bei uns IPS - darauf sitzt die Visualisierungsebene - bei mir IPSView - und die Fern- bedienung -steuerung als nächste Schicht/Ebene - bei mir auch IPSView.

LG
Alexander

Wie Anderswo schon mal erwähnt setze ich aktuell total auf ZigBee3.0

Geräte die das Protokoll verstehen gibt es inzwischen für jeden Anwendungsbereich. Auch hier wäre ein autonomes System möglich und Symcon verwaltet darüber liegend Alles per MQTT.
Ausfälle gibt es bis dato keinen einzigen. Dadurch, dass ZigBee ein offener Standard ist, gibt es hier diverse Anbieter von Devices am MArkt. Ob es jetzt die Preiswert Version von Aqara/Xiaomi sein soll oder die eher teureren Systeme von Bosch, etc. dass sei jedem selbst überlassen.
Derzeitig befinde ich mich in der letzten Umrüstphase, was bedeutet, dass ich demnächst Homematic aus meinem Haus verbannen werde und dann läuft zu 100 Prozent Alles nur noch über den ZigBee Standard.

Gruß

Burkhard

Ja das stimmt und ich persönlich würde es auch nicht so machen. Aber für den Eigentümer sind andere Sachen wichtiger. Und das muss man auch verstehen das der Weg zu vernünftigen Fenstern oder Aussenfassade wichtiger ist. Das Budget ist begrenzt. Ich hätte es komplett selbst gemacht, bin (war) Elektriker aber wird finden keinen Partner der uns den Zähler setzt oder eine Zusammenarbeit mitmacht.

Das hört sich gut an aber ich habe immer so rausgelesen hier im Forum das XComfort veraltet ist. Ich werde mal dazu etwas schauen. Der Aufbau ist bei mir auch so, KNX läuft immer und wenn halt die smarten Sachen ausfallen geht wenigstens das Licht noch. :+1:.

Das System habe ich auch für Smarte Sachen, läuft stabil und habe selbst keine Probleme damit. Ich habe es eher so als Netzwerk für Sensoren oder Fehlende Taster genommen. Aber erst wo ich lese das du dein ganzes Haus damit machst, kommt mir das in den Sinn :see_no_evil:.

Vorteil ist das offene System und viele Hersteller. Ich muss mal schauen was sich dort getan hat was Unterputz Elemente angeht.

Vielen Dank schon mal für die Denkanstöße, ich werde mal heute schauen was es an Komponenten gibt und mal Preise raussuchen.
Ich bin gespannt :smiley:

Von der Grundkonzeption als herstellerübergreifendes System mit sehr vielen Anbietern fällt mir zWave ein. Das hat eine hohe Verbreitung und es gibt vielfältige Komponenten.

Das ist ja dass schöne an einem Forum, man erweitert sein Denken durch Anstöße.

Das Einzige, was ich noch gerne hätte, wäre ein HF-Präsenzmelder auf ZigBee. Gerade in den „Feuchträumen“ wäre es sinnvoll, da die PIR dort doch Ihre Schwächen zeigen (z.B. beim Duschen).

Da ich solches noch nicht gefunden habe, wird es wohl ein 230V HF-Melder, der einen Actor schaltet und dieser wiederum dann die einzelnen Lampen, die schon auf ZigBee laufen.

Also manchmal helfen einem auch Umwege, wenn man nichts passendes findet.

In diesem Sinne…

Gruß

Burkhard

Hello!

Zu xComfort: die Einrichtungsoberfläche mag nicht am Stand der Zeit sein, ist aber im Laufe der Jahre besser geworden. Allerdings hat man nach einer Einrichtung nichts mehr damit zu tun, außer neuer Schalter oder Austausch von Komponenten. Ich glaube ich war das letzte mal vor 5 Jahren im xComfort System (Software)

Bei 100+ Geräten muss man allerdings einen Laptop haben, weil man im Haus herumgehen muss wenn die Installattion über Stockwerke oder in den Garten geht.

Ich habe 4 EATON LAN Gateways im Haus/Garten um die Dinge kleinteiliger zu machen und den Zugriff über IPS zu haben.

LG Alexander

Die genannten kann man durchaus querbeet Empfehlen…

Shelly gehört meiner Meinung nach grossflächig nicht dazu. Zum spielen oder für ne Gartenpumpe draussen - OK… Aber mehr nicht…

Ist KNX RF wirklich so teuer? Hab mir das damals Mal angeschaut wegen den mdt 6 Fach Tastern… Fand ich ganz interessant… Hab dan aber einen Gira 6 Fach Tasterumbau mit zwave gefunden…
Seit fast 10 Jahren, Schalten die Jalousien Rolläden und Bewegungsmelder völlig stressfrei…

Nur die Batterieteile sind eben Batterieteile…

Bei zigbee und zwave gibt’s eben viele hersteller.

KNX RF könnte dagegen später bei einem Hausverkauf mehr „Punkte“ bringen, da dies jeder knxler warten könnte…
Und vielleicht wird die Herstellerliste bei KNX RF ja Mal grösser (mein letzter Stand war MDT als größter)

Das ist ja das Problem, alle Systeme haben Vor und Nachteile.

Ich habe das nochmal angeschaut und es ist doch besser geworden was den Preis angeht.
Dafür das es halt die KNX Vorteile hat, und das nicht mein Haus ist darf es halt nicht zu sehr ins Basteln gehen.

Ist ein wichtiger Punkt!

Aktuell haben wir einen Elektiker gefunden mit dem wir eventuell das Projekt machen können.
Er selbst erzählt zwar die alten Märchen das KNX unbezahlbar ist und jeder Schalter 200€ kostet aber so kann er eventuell auch was dazu lernen :smiley:

Mein Resümee:
Am Ende ist leider KNX RF das System was ich selbst nehmen würde als Basis wenn nur Funk geht. Für „Spielkram“ wäre Zigbee meine wahl, diese Sensoren kosten einfach wenig und laufen Super :+1:

Gruß Daniel

Zu KNX RF sei noch erwähnt daß man da aufpassen muss. Manche RF Systeme sind nicht herstellerübergreifend nutzbar… Das kommt von dem ersten Versuchen der Hersteller ohne sich auf einen Standard festzulegen…

Das neueste als Standard definierte heißt Marketing technisch wohl KNX RF+. Ganz vorne dabei MDT. Technisch betrachtet, heisst das irgendwas mit Systemmode irgendwas oder so ähnlich…

Ein Freund von mir ist nebenberuflich Gira Systemintegrator und hat schon ein paar KNX RF+ Systeme in klassischen KNX Systemen nachgerüstet.
Er meinte sobald angelernt, verhalten sich die Teile wie ein kabelgebundenes KNX Gerät.
Das wäre für jeden der mit KNX kann, keine ungewöhnung…

Bei KNX ist ja eigentlich die Möglichkeit das jeweils passende zu wählen, querbeet über alle hersteller hinweg… Das wollen halt die wenigsten Elektriker, und daher die Meinung es wäre unbezahlbar…

Wenn ich denke was z.b. ein beliebter knxRolladenaktor 12/16fach von yönnet kostet… Kostet halt deutlich weniger als Gira oder Jung…

Ich glaube, einige können es einfach nicht. Ob sie wollen oder nicht. Deswegen gehört die Planung auch in die Hände eines Systemintegrators, der den Kunden herstellerunabhängig und herstellerübergreifend berät und die Komponenten heraussucht, die für den Kunden und sein Projekt am Besten geeignet sind. Wenn ich schon „Gira Systemintegrator“ lese, dann möchte ich in Frage stellen, ob „herstellerunabhängig“ da noch gewährleistet ist. Auch die meisten Elektriker planen nicht herstellerübergreifend oder -unabhängig, sondern wählen die Komponenten aus, wo sie sich am Meisten Geld in die Tasche stecken können.

Leider ist der Systemingegrator noch nicht so richtig in den Köpfen der Bauherrschaft angekommen. Man denkt immer noch, der Elektriker müsste planen. Auf die Idee, das Haus vom Maurer planen zu lassen kommt jedoch keiner, da wird ein Architekt zu Rate gezogen. Der Elektriker aber soll die Elektroinstallation planen? Verkehrte Welt.
(Es gibt selbstständlich auch gute Elektriker da draußen, die können auch vernünftig planen. Leider sind diese sehr selten.)

Wieviele Integratoren kennst Du denn, die den kompletten Markt überblicken und stets kundenorientierte und herstellerunabhängig beraten?

Also ich halte das für Wunschdenken.

Mal ganz abgesehen davon, dass es erhebliche Unterschiede in den Fähigkeiten gibt, die einfach natürlich sind.

Herstellerorientiert zu sein ist ja per se nichts schlechtes. Das hat viele Vorteile für die Firma und den Kunden.
Wir kennen und vertrauen dem Produkt, da wir es seit Jahren verarbeiten. Es ist nachhaltig und langfristig verfügbar. Es ist im Lager vorhaltbar, da kalkulierbar.
Es hat Preisvorteile.

Mein Kumpel hat zwar Gira drauf stehen… aber über irgendeinen Hersteller musste er ja ne KNX Zertifizierung machen.
Sein Elektriker für den er die Projekte umsetzt ist eben ein GIRA Partner…
Aber: das hindert ihn nicht daran, z.b. mit Yönnet KNX Hutschienenaktoren, preisgünstige System zu komplettieren… Bei den Tastern ist er Fan von MDT :slight_smile:
Von daher… … er hatte aber auch schon einen Schweizer Spezialtaster der hinter den Badfliesen eingebracht wird… irgendein Sensor… da kannst du dann in der Dusche die Musik an/ausmachen usw… → Den Preis wollte er mir nicht verraten

Einzig was die zentrale Visualisierung angeht, macht er ausschließlich Gira Homeserver. Ansonsten überlässt er es der Kundschaft mit einem Raspi und passender Software was zu bauen…

Den kompletten Markt bei über 400 Herstellern wird niemand überblicken. Mir ging es darum, aufzuzeigen, dass es eben nicht gut ist, immer Pauschal Hersteller X oder Hersteller Y zu verwenden. Konkretes Beispiel: Einige 230V Leuchtmittel lassen sich mit dem Dimmer von Theben besser dimmen, anderen mit dem Dimmer vom MDT und noch andere mit dem Dimmer von GIRA.
Gleiches Beispiel im Thema Heizaktor. MDT war mit einer der ersten Hersteller, die den Regler in den Aktor gepackt haben. Andere Hersteller haben da erst später nachgezogen. Heute muss ich in einem Projekt schauen, nehme ich eVoKNX, MDT oder GIRA. Ich muss als Systemintegrator in diesem Fall eben erst schauen, was können die Aktoren, was möchte der Kunde. Es ist fast immer falsch, pauschal zu sagen: Nimm Hersteller Y. Da muss geschaut werden, was möchte der Kunde, welche Geräte hat er, was können die Applikationsprogramme der Geräte, und so weiter. Man muss natürlich auch die üblichen Verdächtigen im Blick behalten und es idealerweise mitkriegen, wenn neue Produkte auf den Markt kommen.

Ein Integrator, der zum Beispiel sehr gut arbeitet ist @seppm Auch er wird nicht alle 400 Hersteller kennen, aber er ist nah dran :slight_smile:

Per se ist es nicht schlecht, da stimme ich Dir zu. Aber gerade im Bereich KNX sollte trotzdem sichergestellt sein, dass der Kunde das Gerät bekommt, was optimal zu ihm passt. Wenn es das Gerät der eigenen Herstellerorientierung ist, dann passt das natürlich um so besser. Man sollte aber niemals pauschal zu diesem Gerät greifen, nur weil man das schon immer so gemacht hat. Andersherum sollte ich natürlich auch keinen Hersteller miserabler Ware nehmen, nur weil das Applikationsprogramm vielleicht gut ist. Nur weil es 400 Hersteller gibt, wähle ich ja nicht für jedes Projekt einen Anderen. Am Ende ist es immer der Kreis der üblichen Verdächtigen. In manchen Projekten muss ich z.B. auch einen Aktor mit suboptimalem Applikationsprogramm nehmen, von dem ich jedoch weiß, dass ich innerhalb von X Stunden im Falle eines Ausfalls ein baugleiches Gerät beim Kunden habe. Das ist eben genau die Aufgabe des Systemintegrators, hier das Richtige zu finden.

Bei Elektrikern, die ausschließlich Hersteller Y oder Hersteller X verbauen, konnte ich aus Kundensicht noch nie Preisvorteile finden. Ganz im Gegenteil.

Definitiv nicht. Das kann man auch bei unabhängigen Schulungsstätten machen. Ich habe diese Zertifizierung zum Beispiel nicht, weil ich sie für komplett wertlos halte. Es gibt so viele Personen da draußen, die diese Zertifizierung mal gemacht haben, aber nix können. Daher habe ich es nicht eingesehen, für etwas mehr oder weniger wertloses Geld in die Hand zu nehmen.

Mit der Schweiz kann ich nicht dienen. Ich habe bei mir den Enertex ProxyTouch. Preis ist im Netz verfügbar.

Jetzt sind wir etwas abgedriftet …Aber ich denke, es ist geklärt, dass nicht viele funkbasierte Systeme an KNX herankommen.

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