Hi ihr WP Fans.
Ich muß vorab ehrlich sagen dass ich aus folgenden Gründen kein Freund von WP bin.
- Weil die Teile mit Strom betrieben werden. Strom ist einer der edelsten Energien und deshalb viel zu schade zum Verheizen.
Was man bei allen Rechenbeispielen immer beachten sollte: Steigt der Gaspreis um 10 % steigt sicher auch der Strompreis früher oder später ähnlich. Bei Gas brauchst Du aber 100 % Brennstoff für 100 % Energie, bei einer WP nur ca. 25 - 30 % für 100 % Energie.
Was glaubst ihr wie der Gesamtwirkungsgrad bei der Stromherstellung ist???
Der Beträgt ca. 30-35%, der Rest ist Abwärme und Dreck der in die Umwelt geblasen wird. Der Dreck ensteht halt nicht bei euch sondern wo anderst (am Kraftwerk).
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Was glaubt ihr weshalb die Energieversorger die WP massiv unterstützen?
Der Strom für die WP wird (noch) billiger verkauft aber waten wir mal ab (wie war das mit der Umstellung auf Gas?? )
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Das Gebäude muß 100% dazu passen (nur Wand oder Fußbodenheizung) und auch der Installateur muß sich 100% mit der Errichtung solcher Anlagen auskennen.
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Die Arbeits und Leistungszahlen die die Hersteller angeben werden fast nie erreicht.
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Zum Betrieb einer WP benötigt man auch noch große Pumpen für den Erdkollektor. Diesen Strom bekommt man nicht verbilligt (normalerweise) und da geht im Jahr auch ganz schön was dauf.
Hier noch ein Berechnungsbeispiel zur Auslegung einer WP mit Erdkollektor:
Annahmen:
qN = 50W/m² (Wärmebedarf)
SG = 150m² (beheizte Wohnfläche)
Qn = 150 x 50 = 7500W = 7,5 KW
Erfordeliche Leistung der WP:
Wp = Qn x 1,2 + 0,8 ( 1,2 wegen Abschaltzeiten des EVU 0,8 für WW-Bedarf bei 4 Personen)
Wp = 7,5 x 1,2 + 0,8 = 9,8 KW
Elektrische Leistungsaufnahme:
Angenommene Leistungszahl = 4
9,8 KW / 4 = 2,45 KW
Berechnung Erdkollektor:
Wp - Pel = 9,8 - 2,3 = 7,5 KW (erforderliche Leistung des Erdkollektors)
Die Entzugsleistung des Kollektors ist abhängig von der Beschaffenheit des Erdreichs.
z.B.:
Sand = 15-20 W/m²
lockerer Boden = 25W/m²
feuchter Boden = 30 - 35W/m²
Ich rechne mal mit 25W/m² (Erfahrungswert wenn nichts bekannt ist)
7,5 KW = 7500W
7500/25 = 300m²
Es wäre also eine Kollektorfläche von 300m² erforderlich.
Zur kontrollierten Wohnraumlüftung.
Diese sollte eigentlich in allen neuen Häusern Pflicht sein. Sie trägt nicht großartig zum Energiesparen bei ,da sie doch einen gewissen Teil der Einsparung durch ihren Betrieb wieder selbst verbraucht.
Eine Lüftung hat eher den Nutzen des Gebäudeschutzes sowie des Komforts.
Gerade in neuen Häusern die ja absolut Dicht errichtet werden müssen, besteht oft die Gefahr von Feuchteschäden durch den zu geringen natürlichen Luftwechsel. Hier hilft nur richtiges Lüften was kaum jemand bewerkstelligen kann (vor allem wenn man berufstätig ist). Das übernimmt die kontrollierte Wohnraumlüftung und nichts anderes.
Das Problem das richtige Heizungssystem bei Neubauten zu finden, haben eigentlich alle und jeder muß für sich selbst anhand von Angeboten und Informationen entscheiden.
Das Problem ist einfach das der Wämebedarf so niedrig und die Kosten für gute Heiztechnik so hoch ist. Denn wenn man wenig Energie benötigt dauert es sehr lange bis man durch die Einsparung den höheren Peis auch wirklich eingespart hat.
Die nächste große Unbekannte ist, wie entwickeln sich die Kosten der einzelnen Energieträger. Wenn meine Glaskugel das hergeben würde … das wär geil
Noch hierzu:
Trotzdem ist eine WP Pflicht für ein KFW60 Haus, sonst gibts die Förderung nicht.
Wie das??? Durch entsprechende Dämmmassnahmen und einem Pelletskessel erreicht man das genauso.
evtl. hängt es aber mit der Co2 Bilanz zusammen
Die ist beim Pelletskessel auch besser.
Falls noch fragen offen sind, immer her mit
Gruß
Thomas