Umzug nach KNX?

Hallo,

ich bewohne zur Zeit eine Mietwohnung in der ich, größtenteils via FS20, alles leidlich gut per IPS automatisiert habe. Das ganze läuft seit ca. 2 Jahren rund und erleichtert mir das Leben größtenteils doch enorm. Dadurch habe ich wertvolle Erfahrungen gewonnen und kenne auch die Grenzen von FS20, und von Funksystemen im Allgemeinen. Ich weiß, dass es bessere Funksysteme gibt, vor Allem solche mit bidirektionaler Kommunikation, aber ich weiß auch, dass Funk immer ein Restrisiko der Unzuverlässigkeit birgt.

Nun werde ich in einigen Monaten mit meiner Lebensgefährtin zusammen eine neue Wohnung beziehen, welche sich momentan in einem komplett entkernten Zustand befindet. Ich möchte mir natürlich die Chance nicht entgehen lassen, nun alles „von Anfang an richtig“ zu machen. Wohl muss ich auch die Finanzen im Auge behalten und kann nicht alles sofort und auf einmal haben, aber ich habe mir schon vorgenommen, mich beim technischen Ausbau ordentlich „einzumischen“. Ich sehe keinen Sinn darin, wenn eine gewöhnliche Elektorinstallation reinkommt und ich dann wieder monate lang damit beschäftigt bin, viel zu große FS20-Unterputzdimmer in die Dosen zu quetschen, die daraufhin mehr schlecht als recht funktionieren.

Was mir momentan vorschwebt ist, die gesamten „festen“ Beleuchtungskreise per KNX-Aktoren umzusetzen, und sämtliche Lichtschalter als KNX-Taster. Wobei mir jegliche praktische Erfahrung mit der Installation und Einrichtung eines KNX-Bussystems fehlt. Daher würde ich gern den Elektriker, der ja ohnehin ran muss, mit der Installation und Ersteinrichtung als erweiterbares Standalone-System beauftragen. Da die Kontakte zur Hausverwaltung und den Vermietern gut sind, sollte es kein Problem sein, an den entscheidenden Stellen ein Wörtchen mitzureden.

Meine Hauptfrage an dieser Stelle wäre, was ich von vornherein beachten muss/sollte, damit die spätere Anbindung an IPS problemlos möglich ist. Am liebsten wäre es mir, wenn jeder Taster und jeder Dimmer einzeln adressiert wären, und die Zuordnung irgendwie durch einen zentralen Baustein erfolgen würde. Das wäre zwar ein SPOF, aber auch ein guter „Fallback“, falls mir der IPS-Rechner mal ausfällt.

Meine zweite Frage wäre: Gibt es einen Baustein, der standalone eine Basis-Beleuchtungssteuerung (nur innerhalb des KNX-Busses) zur Verfügung stellt, und der alternativ als Schnittstelle zu IPS dient? Oder braucht man dafür gesonderte Bausteine?

Auf lange Sicht wäre es natürlich auch wichtig, dass ich das System selbst warten kann, ohne auf einen Elektriker angewiesen zu sein. Dass da von Anfang an etwas standalone funktionieren soll, hat vor Allem WAF-Gründe. Ich muss ja auch erstmal einziehen ehe ich dazu komme, alles nach und nach zu programmieren.

Ich bin mal gespannt, welche Erfahrungswerte hier im Forum zu dem Thema existieren. Wie immer in freudiger Erwartung!

Zu allererst… Ich glaub die Jungs von knx-user-forum.de sind da die besseren KNX Spezis. Bzw. gibt es da mehr Jungs die dir Profi Tipps geben werden.

Ich versuche es kurz anzureißen. Ich habe bei mir die einzelnen Kabel der Endgeräte (Licht, Jalousien…) bis zum Schaltkasten gezogen und dort dann die günstigen Mehrkanalgeräte auf Hutschiene gesteckt und angeschlossen. In den einzelnen Zimmer ist dann an der Tür, oder bzw dort wo ich Schalter haben wollte das grüne Buskabel, an dem dann die KNX-Taster dran hängen.

Die Logik ist in den einzelnen Komponenten drin. D.h. es gibt keinen SPOF. Programmieren tust du es mit der ETS und für eine Wohnung kannst du dir die Light Version für bis zu 20 Geräte kaufen. Das Programmieren ist für IPSler, denke ich, nach ein wenig rumspielen ohne Probleme machbar. Die Integration mit IPS über das IP-Gateway danach noch einfacher. Du kannst dir die ETS Demo übrigens kostenlos herunterladen und ein paar Geräte reinladen und versuchen zu verknüpfen. Dann siehst du was alles möglich ist. Spezialbausteine habe ich keine. Den unkritischen Komfortkram macht bei mir IPS.

Halten wir fest: Wenn du an den notwendigen Stellen das grüne Buskabel hast, und von den gewünschten Aktoren die Leitungen zum Schaltkasten legst, kannst du nach und nach die Funktionen automatiseren. Beachte halt auch, dass die Startkosten für KNX (Netzteil, Drossel, IP-Gateway) schon ein paar hunderter sind.

paresy

Danke für den Tipp, werde ich mir ansehen!

Ich versuche es kurz anzureißen. Ich habe bei mir die einzelnen Kabel der Endgeräte (Licht, Jalousien…) bis zum Schaltkasten gezogen und dort dann die günstigen Mehrkanalgeräte auf Hutschiene gesteckt und angeschlossen.

Das macht vermutlich Sinn… hatte ich mir wohl komplizierter gedacht als notwendig.

Die Logik ist in den einzelnen Komponenten drin. D.h. es gibt keinen SPOF.

Ok dann muss ich mir die ETS mal ansehen, ein bisschen Komplexität muss ja schon sein.

Programmieren tust du es mit der ETS und für eine Wohnung kannst du dir die Light Version für bis zu 20 Geräte kaufen.

Also zählt der Mehrkanal-Dimmaktor als ein Gerät? :wink:

Das Programmieren ist für IPSler, denke ich, nach ein wenig rumspielen ohne Probleme machbar. Die Integration mit IPS über das IP-Gateway danach noch einfacher. Du kannst dir die ETS Demo übrigens kostenlos herunterladen und ein paar Geräte reinladen und versuchen zu verknüpfen. Dann siehst du was alles möglich ist.

Danke, werde ich so machen.

Spezialbausteine habe ich keine. Den unkritischen Komfortkram macht bei mir IPS.

Gäbe es denn sowas wie eine „Light-Zentrale“ die man bei Bedarf als Notfallmodul zuschalten kann? Für mein altes FS20-Zeug habe ich so eine Makrosteuerung, falls der Server schlapp macht.

Beachte halt auch, dass die Startkosten für KNX (Netzteil, Drossel, IP-Gateway) schon ein paar hunderter sind.

Ja, das ist schon klar. Das ganze darf schon was kosten. Ich will ja gerade nicht am falschen Ende sparen.

Danke für die Tipps und Hinweise!

Mal eine Frage: Gibt es eigentlich „günstigere“ Alternativen zu KNX? Und taugen die was, oder ist das billig-Mist mit dem man nur Ärger hat?

Es gäbe noch die Möglichkeit das mit HomeMtaic Wird Komponenten zu machen aber die habe ich bisher nicht getestet.

Klar gibts die, taugen tut sie auch etwas und mit IPS funzt sie auch ;).

Wir haben einen ähnlichen ‚Anlauf‘ mal für eine Mietwohnung von unserem Ken aus Hannover genommen.
„Damals“ wollte der Elektriker ~100% Aufpreis für eine „Busvorbereitung“ - bei LCN ist das „nur“ 5x1,5 statt 3x1,5. Für diese Kosten war das Konto von Ken nicht eingerichtet.
Ken hat sich mittlerweile (nach dem was ich da beim Stammtisch gesehen habe) diverse „Einzellösungen“ eingebaut, die alle über IPS vernetzt sind. Nach außen (für einen „Fremden“) wirkt das wie ein Ganzes.
Soll heißen: Kosten/Nutzen muss passen. Dann sind alle Systeme mit irgendwelchen „Macken“ behaftet, alle kabelgebundenen Systeme funktionieren ein Stückchen sicherer als Funk.
Mit IPS hast du einfach alle Möglichkeiten - die Qual der Wahl eben.

Gibt es irgendwelche Empfehlungen? Danke

Ich muss auch erstmal ausloten wie der Hauselektriker von denen so tickt. Ist halt leider nicht unser Eigentum, insofern muss ich mich ohnehin arrangieren mit dem was geht.

Für Einzellösungen bei verschiedenen Anwendungen bin ich absolut offen, ich würde für die Leuchten mit Steckern z.B. erstmal die vorhandenen Funkdimmer einsetzen. Zumindest bis Geld für eine Runderneuerung da ist, sehe ich keinen Grund das alles in die Tonne zu kloppen (bzw. zu verkaufen). Es läuft ja auch im Prinzip ok, sonst würde ich das Zeug nicht einsetzen.

Was mir allerdings wichtig wäre, ist dass Raumtaster und Raumlicht eine autarke Einheit bilden, die ohne IPS zumindest in Grundfunktionen lauffähig ist. Welches System ich dafür benutze ist fast egal, solange es zuverlässig, erweiterbar und zukunftssicher ist.

Findest du in meinem Profil ;), LCN. Uwe hat ja schon etwas dazu geschrieben :).

Kann ich dich zum Treffen nach Paderborn locken?
Im Smarthome ist (auch) LCN verbaut - besser als dort kann man es nicht „vorführen“ ;).

Ansonsten darfst du mich auch gerne anrufen.

Ich gucke mal, interessieren würde es mich schon. Nach eingehendem Studium einiger der PDF-Broschüren muss ich zugeben, dass LCN möglicherweise die zu bevorzugende Alternative für mich ist.

Paderborn ist jetzt nicht ums Eck, aber ich gucke mal ob ich die insgesamt 5 Stunden Autofahrt auf mich nehmen will :wink:

Viel Entscheidender ist für mich die Frage nach der Bezugsquelle für LCN-Komponenten. Darf ich mich da vertrauensvoll an dich wenden? Das ganze muss ich nämlich wenn dann schon kurzfristiger entscheiden. Der Elektriker dürfte nächsten Monat beginnen wollen…

Wende dich direkt telefonisch an Uwe, Kontaktdaten auf den Bus-Profi.de Seiten ;). Da geht was :-).

Schon passiert - wir haben einen Besuchstermin :smiley:

Ich freu mich drauf …

ebenso. :slight_smile:

Bin schon wild am planen, ich hoffe es scheitert nicht an der Kommunikation mit dem Elektriker…