Erstmal der Ist-Stand:
Ich habe zur Zeit eine Weishaupt WTC 15 Gasbrennwert-Therme. Letztes Jahr habe ich im Garten einen Pool gebaut, und natürlich stellt sich immer die Frage, wie man einen Pool schnell! warm kriegt. Im Letzten Jahr hatte ich nur eine 7kw Luft/Wasser Pool-Wärmepumpe und 6 qm Solar-Ripp Schläuche auf dem Gartenhausdach, welches auch nur teilweise beschienen ist.
Da unser Hausdach allerdings volle Südausrichtung hat, war klar, dass ich noch mehr Solar-Fläche auf das Dach mache. Die Pool-Solar-Matten sind alle allerdings ziemlich hässlich, so dass ich mich entschieden habe 13qm Flachkollektoren für klassische Solarthermie auf das Dach zu legen. Im Keller steht jetzt ein 780l Hygiene-Pufferspeicher. Das Pufferwasser wird unten von der Solarthermie und oben durch die Warmwasserbereitung meiner Gastherme aufgeladen. Die Fussbodenheizung läuft ganz normal über die Therme, deren Rücklauf durch den Puffer angehoben wird, so dass die Therme nur dann heizt, wenn der Puffer keine Wärme mehr hat. Im Vorlauf hängt eine Mischergruppe die die Daten von der Weishaupt Therme bekommt (AussenTemp, Solltemp, Kurve, etc) und die Vorlauftemperatur regelt.
Die Puffersoll-Temperatur steht auf 55°C. Schalthysterese sind 3°C. Im Moment, bei -2°C. bis +5°C. Aussentemperatur läuft die Therme so 20 Minuten volle Pulle um den Puffer zu laden (Therme schaltet bei 52°C. im Puffer an, der fällt dann noch kurz - wohl wegen Durchmischung beim Laden auf 51°C. und heizt dann auf 55,9°C hoch) und dann legt sie sich zwischen 60 Minuten (Nachts) und 2,5h (Tags) schlafen. Alles ohne Brauchwasserentnahme.
An den Puffer ist im auch Vor und Rücklauf zu einem Pool-Wärmetauscher angeschlossen. Jeweils unterhalb der Anschlüsse für die Pufferladung. Die Zugehörige Pumpe steuere ich mit IP-Symcon, ich habe am Puffer - wie auch an allen Rohren der Heizung - 18B20 1-Wire Temperatursensoren. Ich möchte 3 Schaltzustände realisieren:
- Aus (Pool wird nicht durch die Zentralheizung geheizt)
- Auto (Pool wird nur dann beheizt, wenn durch Solarthermie mehr als 60°C. im Puffer sind
- Full Power (Sowohl Gas, als auch Solarthermie (wenn angeboten) heizen den Puffer, während der Poolwärmetauscher beschickt wird.
Jetzt zum Problem:
Punkt 1 und 2 sind relativ einfach:
- = Pumpe zum Pool-Wärmetauscher = aus (1-Wire Schaltaktor)
- = Pumpe an, wenn Puffertemp grösser als 60°C. (Da die Gastherme ja nur bis 55°C. lädt, muss also die höhere Temp vom Dach kommen) und Pumpe aus wenn Puffertemp kleiner 60°C… Dazu noch ne kleine Hystherese.
Aber bei 3 wirds haarig.
Zum einen muss ich sicherstellen, dass ich nie unter 55°C. im Puffer falle, sonst gibts kein Duschwasser, zum anderen muss ich die Therme verleiten auch bei einer Puffertemp von grösser 55°C weiter zu feuern, ich will ja maximale Energie in die Pool bringen.
Meine erste Idee war, einen Schalteingang an der Weishaupt zu nutzen, den ich per 1-Wire Digital out auf an oder aus setzen kann. Die Therme kann laut meiner Anleitung für Warmwasser ein Normal und ein Absenk-Niveau fahren, getriggert durch diesen Eingang. Gestern beim Testen dann festgestellt, bzw in der aktuellen Online-Handbuch Version gelesen (in meiner Stands nicht drin :mad: ), dass das nur geht, wenn man keine Fernbedienung mit Raumführung hat. Hmmm. Raumführung will ich behalten.
Die zweite Variante ist es den Pufferfühler zu „verarsc…“. Der Warmwasserfühler (Im oberen Drittel des Puffers befestigt) ist ein NTC12k.
Meine Idee ist es, über einen 1-Wire Digital out (im Grunde ein Relais mit Terminal, NO und NC Anschlüssen) den Temperatur Fühler ganz normal über die NC Bahn zu führen. D.h. Masse geht ganz normal vom Fühler zu einer Schraubklemme in der Therme, aber die Messleitung wird aufgetrennt und geht in den Terminal Anschluss im Relais. Vom NC Anschluss des Relais wird dann das Kabel auch zum Schraubklemme geführt. So misst er nach wie vor die tatsächliche Puffertemp.
Wenn ich dann mit Gas zuheizen will, dann schalte ich das Relais auf den NO Kanal. Dort geht ebenfalls eine Leitung zum Schraubanschluss und zwar auf die gleiche Klemme wie die NC Leitung, allerdings hängt dort noch ein ca. 2kOhm Widerstand mit drin. Somit denkt die Therme, das Pufferwasser hat nur 45 Grad und fängt an zu heizen.
Da IP-Symcon nach wie vor über die 1-Wire Sensoren die echte Temperatur kennt, wird es die Pool-Wärmetauscher Pumpe ausschalten, sobald ich unter echte 55°C. im Puffer falle. Die Therme heizt fleissig weiter und IPS schaltet die Poolpumpe bei echten 60°C. im Puffer wieder an, entnimmt Wärme bis 55°C. schaltet aus, usw. Taktet halt.
Das Ganze müsste dann auch failsafe sein, da bei 2kOhm „Offset“ die Therme selbst bei gemessenen 55°C. im Puffer aber tatsächlich „nur“ 75°C. sind, der Puffer kann aber 95°C. Falls mal meine Pumpe zum Poolwärmetauscher ausfällt und keine Wärme mehr aus dem Puffer genommen wird. Wenns über 100°C. gehen würde hätte ich sonst einen Dampfkessel 
Klar kostet Punkt 3 Gas (Aber billiger als die Wärmepumpe, auch trotz der Tatsache, dass diese über meine PV Anlage läuft). Im Normalfall wird auch eher der „Auto“ Modus laufen, also nur die überschüssige Solarwärme abgreifen. Der Full Power Modus ist aber dazu gedacht, wenn beispielsweise das Wetter während der Woche schlecht ist, aber am Wochenende gut werden soll, den Pool schnell an einem Tag von 20° auf 26°C. zu bringen.
Meine Fragen:
- Gibt es allgemeine Kommentare, Ideen, Verbesserungsvorschläge (Hydraulik ist aber gegeben) ?
- Funktioniert die Fühlergeschichte so wie von mir angedacht, d.h. elektrisch? (Ich füge gleich noch eine Zeichnung ein)
Danke für Euer Mitdenken
