Mich hat immer gestört, dass besonders die z-wave Sticks sehr empfindlich auf USB Kabellänge mit Timeouts auf der Schnittstelle reagiert haben. Teilweise hatte ich schon mit Kabellängen von 1m Probleme, an aktive USB Kabel war nicht zu denken. Aus diesem Grund war ich immer auf der Suche nach LAN Gateways, allerdings sind diese bisher nicht am Markt verfügbar.
Zusammen mit Helmut habe ich dann verschiedene Versuche durchgeführt, um zu testen, ob ein Umbau USB -> LAN funktioniert. Mein herzlicher Dank geht also an Helmut, der wie immer mit grosser Gedult und vielen Wegen zur Post die gesamte elektronische Arbeit übernommen hat.
Der Umbau ist eigentlich keine Große Sache. Man benötigt:
[ul]
[li]Tricklestar USB Stick
[/li][li]Lantronix XPort embedded Ethernet Device Server
[/li][/ul]
Neben dem Tricklestar USB Stick haben wir auch den von AEON Labs getestet, ihn aber bisher nicht lauffähig modifizieren können. Als XPort nutze ich einen XP1001000-04R, es gibt andere Varianten mit AES Verschlüsselung, die sind hier aber nicht nötig.
Zum Umbau:
Als erstes muss die Platine vom Tricklestar USB Stick aus dem Gehäuse entfernt werden. Dazu habe ich einfach mit einem Messer das Gehäuse seitlich aufgehebelt. Das Gehäuse ist letztlich nur geklipst. Die Platine ist zweiseitig bestückt, hat an einem Ende die gewendelte Antenne, am anderen den USB Port. Es gibt eine Seite, wo der z-wavbe Chip „huckepack“ auf der Platine sitzt und eine, wo der Spannungsregler und der USB <–> Serial Wandler sitzen. Auf dieser Wandler Seite muss folgendes getan werden:
[ul]
[li]Auslöten von SMD Widerstand R3
[/li][li]Am Widerstand R1 eine Litze anlöten (Siehe Bild)
[/li][/ul]
Dann die Platine auf die z-wave Seite drehen. Hier muss dann:
[ul]
[li]Am Lötpunkt TP12 eine Litze angelötet werden
[/li][li]Am Lötpunkt TP11 ebenfalls eine Litze angelötet werden
[/li][li]Mit dem USB port links, am vierten unteren Kontaktpunkt der z-wave Platine auch eine Litze angelötet werden
[/li][/ul]
Alles ist entsprechend bebildert.
Nun zur Xport Seite:
Die Litze von TP11 vom USB Stick muss an PIN 1 (GND) des XPorts gelötet werden. TP12 wird an PIN 2 (Vcc +3,3V) gelötet. Im Bild sieht man, dass Helmut eine Stück Lochplatine auf die XPort Kontakte gesetzt hat, um besser löten zu können, die Beinchen vom XPort sind empfindlich. Dann gibt es noch eine Brücke von PIN 2 an PIN 3 (External Reset in) auf dem XPort gelötet werden, ich bin mir nicht sicher, dass diese Brücke nötig ist, funktioniert aber bei mir.
Die Datenleitungen sind die beiden, welche beim USB Stick an den Widerstand R1 und direkt an die z-wave Platine gelötet wurden. Die Leitung von R1 kommend wird an PIN 4 des XPort (Serial Data Out) gelötet, die Leitung von der z-wave Platine an PIN 5 (Serial Data in)
Damit sind die Lötarbeiten abgeschlossen.
Ich habe den Xport und den USB Stick in ein Kunststoffgehäuse mit Schraubdeckel (Gibts beim großen C) mit den Maßen 100mmx50mmx25mm gepackt. Dazu mit dem Dremel seitlich eine Öffnung für die Ethernet Seite des XPort gefräst, sowie auf der anderen Seite eine Nut für das USB Kabel. Das USB Kabel muss, obwohl wir die Datensignale parallel abgreifen und auf den XPort legen, trotzdem an eine +5V Spannungsquelle angeschlossen sein und auf den USB Stick gesteckt werden, damit der Stick und der XPort ihre Betriebsspannungen erhalten, ich habe ein externes USB Steckernetzteil genommen.
Dann beide Teile mit Heißkleber fixiert, unter dem XPort, links und rechts, sowie mit 2 Klebepunkten den USB Stick und mit ordentlich viel Kleber das USB Kabel an der Nut.
Nach dem Zuschrauben des Gehäuses habe ich das USB Kabel zur Zugentlastung in einer Schleife und mit einem Kabelbinder am Gehäuse fixiert.
Wie bei allen XPorts muss man dann von einem beliebigen Rechner, der die Lantronix Device Installer Software installiert hat den XPort konfigurieren.
Ich habe den Netzwerkteil mit einer festen IP Adresse, Subnetz, etc konfiguriert. Der Serielle Teil steht auf 38,4 kbaud 8N1.
Dann muss auf dem IPS Server noch die Lantronix CPR (Com Port Redirector) Software installiert werden. In dieser dann einen Com Port (Bei mir COM9) hinzufügen, und zwar über „Add/Remove“, neuen Port anklicken, dann „OK“ drücken und im CPR Hauptfenster einmal „save“ drücken. Dann den Xport über „Search for Devices“ finden und mit im linken oberen Fenster entsprechend ausgewähltem COM Port 9 den z-wave XPort Device Server mit doppelkick dem Com Port zuordnen.
Nach einem Reboot steht dann in IPS auch der Com Port zur Verfügung und kann ganz normal für z-wave, als wäre es ein lokaler Serieller Port, konfiguriert werden.
Entsprechende Bilder sind im Anhang. Ich lade sie in hoher Auflösung hoch, damit beim entsprechenden zoomen auch noch die Details erkennbar sind. Das System läuft bei mir seit circa 6 Monaten völlig störungsfrei.