Suche Smart Home Lösung für bestehende Elektroinstallation (per Funk)

Hallo,

da ich mein smartes Haus verkauft, und in ein neues „dummes“ Haus einziehen werde, wollte ich mich nach einfachen Möglichkeiten umschauen, dieses etwas smarter zu machen.

Momentan habe ich KNX, 1-Wire, Modbus, Wago-SPS mit Symcon benutzt, was super funktioniert:)

Im neuen Haus wird das nicht möglich sein, da es sich um eine einfache Hausinstallation handelt. Was für mich interessant wäre: Heizkörperthermostate, Rollladensteuerung, Bewegungs- bzw. Präsenzmelder, Dimmer sowie schaltbare Steckdosen. Und das alles leider per Funk.

Was gibt es da für gute Lösungen, die EINFACH und preiswert sind? Ich selber habe nur was von Homematic gehört. Einfach weil ich in Zukunft nicht so viel Zeit haben werde, wie für mein aktuelles Haus mit fast 3000 Variablen.

Grüße

Wenn du neu anfängst, dann Zigbee, die prinzpiell unterstützten Komponenten findest du bei https://www.zigbee2mqtt.io und vieles geht über das Modul von KaiS auch im Symcon.

Und über Ali* bekommst du die Komponenten relativ günstig.

Abhängig davon, wann Du in das Haus einziehen wirst, würde ich evtl. noch abwarten. Aller Wahrscheinlichkeit werden wir im November einen ganzen Haufen an neuen Geräten im Markt finden, die entweder thread unterstützen oder komplett auf Matter laufen. Ob Zigbee dann noch zukunftsorientiert ist weiß man heute halt nicht.

Wenn Du schon morgen in das Haus einziehst, dann kann ich @ralf nur zustimmen und würde ebenfalls Zigbee empfehlen.

Gruß
Burkhard

Ohne zu werten noch ein Kommentar zu

Homematic: Das kann eine interessannte Zwischenlösung sein. Ist unkompliziert wartungsarm (läuft auch ohne IPS) und du kriegts es auch wieder gut verkauft.

zWave: Gefühlt am absteigenden Ast und nicht ganz risikofrei. Bei manchen läuft es astrein, andere kommen damit gar nicht klar. Von da her sind am Gebrauchtmarkt auch immer wieder sehr günstige Komponenten zu haben.

gruß
bb

Klar macht es sicherlich Sinn auf Matter zu warten, da bringt einige Neuheiten mit.
Aber zum jetzigen Zeitpunkt ist nicht mal klar, was überhaupt an neuen Geräten verfügbar sein wird. Wenn man so Insider glauben kann, ist bisher noch kein einziges Gerät für Matter zertifiziert, geschweige den Serienreif.
Ich würde mal den Zeithorizont auf Frühjahr 2023 setzen, das dann die ersten Matter-Geräte lieferbar sein werden.

Interessant wäre es sicherlich auf Geräte zu setzen, die per Update Matter-tauglich werden, aber selbst darüber schweigen sich alle aus.

Es kann aber auch noch niemand was zu Preisen usw. sagen.

Falls die baulichen Gegebenheit es zulassen, würde ich größtenteils auf KNX RF gehen. Zumindest was Licht, Rollläden und Heizung angeht.

KNX wäre schon genial. Muss nur schauen,. dass die Kosten auch im Rahmen bleiben, da ich sicher keine 10 Jahre in dem Haus wohnen werde.

@DerStandart

Kannst Du mal kurz für Unwissende erklären, was KNX RF soviel besser macht als Zigbee?
Es basiert auf dem 868Mhz Frequenzband, Zigbee auf 2,4 Ghz. Die Geäteauswahl ist nahezu identisch. Bei den Preisen liegen aber Welten dazwischen. Zigbee braucht kein Symcon, wenn man kein Luxus möchte. Dann werden z.B. bei Z2M einfach die Aktionen direkt mit den Aktoren verknüpft. Und Zigbee 3.0 bietet halt die Mesh-Funktionalität, womit es eigentlich keine Sende und Empfangsprobleme mehr gibt.

Ich habe aktuell 165 Aktoren über Zigbee zu laufen: Heizung, Fensterstatus, Klima-Werte, Rollläden, Licht, etc. Und keinen einzigen Ausfall.

Ich würde daher gerne die Vorteile von KNX RF verstehen wollen.

Gruß
Burkhard

Ich habe mit Zigbee leider überhaupt keine Erfahrungen, daher kann ich da keinerlei seriösen Vergleich anstellen. Ich habe in letzter Zeit viel mit KNX RF zu tun gehabt und daher die Empfehlung in diese Richtung abgegeben.

KNX (RF) auch nicht.

Wie erwähnt, ich habe keine Erfahrungen damit und kann Dir daher leider auch nicht sagen, ob KNX RF überhaupt Vorteile hat oder besser ist.

Grüße,
Christoph

Davon kann man nur abraten: die Auswahl an Komponten ist erschreckend gering und auch konzeptionell ist KNX-RF fragwürdig: durch den Betrieb im System-Mode sind batteriebetriebene Geräte die am Bus mithören müssen (z.B. Heizungs-Ventilantrieb der einen externen Stellwert bekommt) schwierig realisierbar. Die Geräte dürften nicht in einen stromsparenden Sleep-Modus gehen, weil sie sonst Telegramme verpassen könnten.* Wenn man dieses Problem mit dem KNX Systemarchitekten diskutiert wird auf einen Slow-Channel verwiesen, den der KNX RF Standard theoretisch bietet … nur praktisch implementiert das bisher kein mir bekanntes Gerät. Problemlos sind dagegen batteriebetriebene Sensoren (z.B. Taster) und natürlich die netzversorgten Geräte.

Moderne Mesh-Technik kennt KNX-RF leider auch nicht, sondern nur simple Repeater. Man merkt dem System an, daß es als Lückenfüller konzipiert wurde, nicht als vollwertiges eigenständiges System.

Was bei KNX-RF an Komponenten vorhanden ist funktioniert aber nach meiner Erfahrung zuverlässig. In Kombination mit KNX TP eine gute Lösung.

  • Fußnote: Das ältere Hager KNX-RF mit einem Gateway anstatt Medienkoppler bietet viele batteriebetriebene Komponenten, dort kann das Gateway die Telegramme zwischenspeichern bis das Batteriegerät aufwacht. Bei den neuen KNX RF-Geräten im System-Mode (MDT usw.) hat man diese Möglichkeit nicht, da gibt es nur den Medienkoppler der die Telegramme nach Funk durchreicht und das KNX RF Gerät muss wach sein, sonst verpasst es diese.

Das kann ich aus mittlerweile einigen Kundeninstallationen bestätigen. Mit batteriebetriebenen Geräten habe ich hier ebenfalls noch keine Erfahrungen gemacht, sondern nur mit den netzversorgten.

Danke für eure Antworten bisher:)

Momentan habe ich alles per Kabel angebunden, beim Neubau ja auch kein Problem. Beim nächsten Projekt kann ich nur auf Funk setzten.

Grüße

Richtig, das war auch angekommen. Ich wollte nur davor warnen, die guten Erfahrungen mit KNX-TP zu extrapolieren auf KNX-RF. Die von KNX-TP gewohnte Vielfalt und Flexibilität gibt es bei KNX-RF eben nicht.

Ich verwende viel HomeMatic und etwas HomeMatic IP und bin davon auch relativ überzeugt. Günstig zu bekommen (auch gebraucht) und entsprechend auch später wieder verkäuflich. Zuverlässig sind die meisten Komponenten auch. Wenn ich für wenige Jahre ein Haus „smart“ haben wollte, wäre das definitiv mein way to go.

Ich habe Erfahrungen mit Z-Wave gemacht und war sehr enttäuscht, das funktionierte bei uns im Altbau überhaupt nicht richtig, vielleicht lag es auch an den Komponenten, aber ich bin froh, dass ich damit nicht weiter gemacht habe.
Mit Homematic habe ich auch ein paar Sachen umgesetzt, das finde ich auch voll in Ordnung, allerdings stört mich da der Preis.

Ich kann mich @ralf und @Burki24 nur anschließen und würde immer wieder auf Zigbee gehen, das läuft bei mir am besten, die Geräte sind günstig und es gibt sehr viele unterschiedliche Hersteller, somit ist die Auswahl an Geräten echt groß.

Grüße,
Kai

Bisher ist Homematic bei mir der Favorit, da es total easy aussieht und somit schnell eingerichtet ist. Zudem gibt es eine Cloud Lösung. Diese ist für meinen Zweitwohnsitz super, da ich dann nicht mit einem Serverdienst und VPN rumspielen muss. Zuhause würde ich dann auf eine CCU setzten und per VPN drauf zugreifen. Am Ende hätte ich nur einen Hersteller für beide Wohnsitze.

Gibt es für Zigbee auch einfache Komplettlösungen ähnlich Homematic? Kenne mich da überhaupt nicht aus.

Vorerst ist mir die Temperaturregelung per Ferne wichtig.

Sollte ich in Zukunft noch Mal bauen, wäre aus heutiger Sicht definitiv KNX wieder die erste Wahl:)

Grüße

Wenn Du eine Cloud basierte Lösung suchst, dann kannst Du halt das komplette TuYa-Portfolio inklusive App nutzen.

Wenn Du Deine Daten nicht unbedingt auf irgendeiner Cloud wissen möchtest, wird Dir wohl nichts anderes als eine lokale Lösung bleiben.

So arbeite ich z.B. ich nutze zwar auch TuYa-Geräte, diese werden aber über zigbee2mqtt koordiniert und sowohl über zigbee2mqtt als auch über Symcon miteinander verbunden (z.B. Fanster auf-> Heizung aus, etc.)

TuYa ist im Orginalen vergleichbar mit Homematic. Du hast einen Cloud-basierten Service, der alle Deine Geräte miteinander kommunizieren lässt. Dies steuerst Du über eine APP. Nur halt nicht HMIP-Protokoll sondern Zigbee.

Homematic kann allerdings auch ohne Cloud laufen. Hier wäre aus meiner Sicht der Vorteil, dass dann keine extra Software-Lösung benötigt wird.

Gruß
Burkhard