Lese gerade mit Genugtuung, dass sowas auch in D passiert, wenn wohl auch extrem selten.
Da, wo ich wohne (Andalusien) ist Stromausfall sozusagen an der Tagesordnung. Im Winter, weil Wind und Regen den Versorgungsnetzen zu schaffen machen (und schon mal auch ein Strassenzu-Verteiler unter Wasser steht), im Sommer, weil die hier keine Ahnung von Energieverteilung haben und die Klimaanlagen wegen 1-Phasenhäusern ganz oft völlig unaugeglichene Phasenbelastungen auslösen.
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Richtig gelesen. Einphasenhäuser. Wird hier heute sogar bei Neubauten noch angeschlossen.
Ich habe an 20 und mehr Tagen im Jahr Stromausfälle, Unter- oder Überspannung. Stromausfälle zwischen Sekunden und mehreren Stunden, vor ein paar Monaten waren’s 80 Ausfälle von Freitag bis Montag, und einmal hatte ich tagelang zwischen 70 und 100V auf einer Phase, was dazu führte, dass sich Geräte zwischen 100 und 500 mal am Tag ein- und ausgeschaltet haben (modern Schaltnetzteile laufen i.d.R. bis runter zu 80V stabil).
Bei deratigen Zuständen ist auch die USV irgendwann am Ende, weil sie zwischen den Ausfällen gar nicht mehr auf 100% Ladung kommt. Bei teuren Küchengeräten oder der Waschmaschine ist die Steuerelektronik reif.
Schaden letztes mal: 5000 EUR, davor 3500 EUR … Vorteil: Hier reguliert das die Haus(rat-)Versicherung, aber es kommt jedes mal erst ein „Sachverständiger“.
Das Telefonnetz läuft in solchen Fällen aber meist deutlich länger als der Stromausfall, die Telefonica hat offenbar USV’s in den Verteilern. Aber keine Bange … auch das Internet fällt hier im Jahr gerne 20-30 mal aus …
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Melden tue ich die Ausfälle übrigens via USV’s, weil ich an jeder Phase wenigstens eine habe. Wichtiger als das reine Melden sind aber Themen wie Runterfahren von Verbrauchern und schlußendllich das Abschalten des Servers inclusive selbständigem Neustart bei Wiederkehr.
Und noch was habe ich schmerzlich lernen müssen: Auch die Verteilung und „langsam Zuschaltung“ der Verbraucher ist nicht unwichtig. Denn mir hat’s früher öfter bei Wiederkehr des Stroms die Sicherungen rausgehauen. Dann nützt, wenn man in Urlaub ist, auch kein System mehr was, dann muss da jemand physisch vor Ort.
In dieses Thema habe ich sehr viel mehr Zeit investiert, als das reine melden.
Und das ist, by the way, ein Grund, warum bei mir Server auf Nootebooks laufen … die haben, wenn die USV erschöpft ist und sie im Sparmodus laufen, immer mal noch 3-4 Stunden Reserve.
Und wenn’S wirklich ganz schlimm kommt und alles (lange) weg ist, Kann ich die Systeme mittels einem TCRip von Rutenbeck wieder starten … denn das Wake-On-Lan geht auch nur solange, wie der Switch noch die ARP Tabelle hat und das Gerät sich nicht ganz ausgeschaltet.
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Ich prophezeie übrigens in der Zukunft unzuverlässigere Netze. Je mehr Einspeiser es gibt und je weniger zentrale und potente Kraftwerke am Netz sind, desto unzuverlässiger wird die Versorgung werden, meine ich. Ich für meinen Teil versuche, für die meisten Geräte autark zu werden, also mittels Batteriepuffer und Solareinspeisung letztendlich weg zu kommen vom Energieversorger.
Allerdings geht das für die leistungshungrigen Teile wie Herd, Backofen, Waschmaschine, Trockner, Fön oder Poolpumpe nicht ohne weiteres.
Alles andere stand/steht bei mir auf der Tauschliste … ich gehe auch davon aus, dass man irgendwann „Zweispannungs-Häuser“ haben wird (was ich schon teilweise implementiert habe). Bereits heute hängen in jedem Haushalt wesentlich mehr Geräte an der Steckdose, die mit 5,9, 12 oder 24V (und relativ kleinen Strömen) arbeiten als reine 230V Verbraucher. Ist nicht gerade sinnvoll, 20 oder 30 Netzteile zu betreiben, die alle weit von guter Effizienz entfernt sind. Gleiches gilt ja für die Lampen … alles Neue hat ja irgendwie LEDs … mit 1,2 bis 3,5 V je nach Farbe.
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