Standby-Verbrauch: MDT AMI Realistisch?

Guten Morgen Zusammen,
bei mir wird der Verbrauch durch die MDT AMI Aktoren gemessen.

Frage:
Ist dieser angezeigte Verbrauch realistisch oder nicht?
z.B.:
Sonos (sind nur auf Standby: 2 Play5 und 5 Play1)
Meanwell HLG Netzteile für LED (Standby zu Betrieb ändert sich fast nichts)

Unbenannt

lg

Sonos kannst aus 10-11 Watt pro Gerät rechnen im Standby. Das scheint zu passen.

Lüftung 100 sieht auch realistisch aus. Meine Zehnder verbraucht bei 150m3 ungefähr 50 Watt, unter Volllast knapp 250 Watt.

Hi,
die Lüftung ist auf Stufe 3 von 6.
1 (reduziert): 50W
3 (normal): 100W
6 (intensiv): 300W (!)
Vaillant reovair 360/E

Schaltest du deine Sonos aus? (z.B. Nacht)

Heizungskomponenten ist je nach installierter Hardware auch im möglichen Bereich. Eine einzelne Standard Pumpe (typisches EFH) kann schon 75 W haben (Pmax), eine voll elektronische läuft evtl. mit 3-8 W. Dazu die Regelung(-en), Zonenventile, 3-Wege Ventile, etc. Bei einer Pellet Heizung kommen dann noch Antriebe für die Brennstoffförderung innerhalb des Kessels dazu.
Häufig sind vom Hersteller im Kessel eingebaute Pumpen wahre Energieschleudern (aber günstig), vor allem in etwas älteren Anlagen.

Beim Netzwerkschrank hängt es natürlich auch wieder davon ab, was drin ist. 1-2 Switches (19") mit PoE, Firewall, Router, Telefonanlage, SYMCON, NAS (evtl. noch mit 3,5" Festplatten) etc.
Finde ich auch im realistischen Rahmen.

Lüftungsanlage ist auch realistisch, je nach Lüftungsstufe.

Wir sind aktuell noch nicht eingezogen, aber es läuft

  • Heizung (Pellet) mit zwei Heizkreisen und Warmwasserbereitung & Zirku, alles Hocheffizienzpumpen
  • 5 Sonos (1xPlay5, 4x Play1)
  • Neztwerk (2xSwitch , 1x mit PoE und 5 Kameras sowie 2 AP’s, Firewall, FritzBox, Modem, 2x NAS mit 3 2,5 SATA und 3x SSD, 1x Raspi, Symbox)
  • 1x Tiefkühlschrank und 1 x Kühlschrank
  • 1x Schiebetor- und 1x Garagentorsteuerung
  • KNX mit 2 Linien (also zwei Spannungsversorgungen, 640mA)
  • DALI mit dezentralen cc EVG’s an den Leuchtmitteln oder für Leuchtmittelgruppen (aktuell 8 Stk. a 100W max)
  • Ein paar Shellies und etliche, noch nicht aus den UP-Dosen ausgebaute, Homeatic Aktoren

→ Der Verbrauch liegt dabei für die ganze Einheit bei ca. 320W Ruhebetrieb (der gesamte Verbrauch wird über einen zentralen Stromzähler erfasst), das Zuschalten der Beleuchtung kann man direkt am steigenden Verbrauch sehen.

Wenn du kannst, miss doch mal mit Strommesszange die Dali Spannungsversorgung und schau was da wirklich fließt, ich finde das ganz schön heftig. Wenn ich mal rechne:
Dali (gesamt) 190 W x 8760 h/a = 1.664.400 Wh/a = 1664 kWh/a á 0,30 €/kWh = 499,- €/a, ob das Licht an ist oder nicht.

Bei uns wird noch einiges an Detailverbrauch auf einen MDT AMS gelegt, das steht aber noch aus.

Das ist ja sehr gut Frank,

ich habe ca. 550W Grundlast.
Die Heizung, eine Vaillant LWP BJ 2017, braucht im Heizbetrieb ca. 500W (!)
Hier ist die komplette Elektronik inkl. Frischwasserstation dabei. 2 Heizkreisläufe.
Bei mir ist wegen der Mittagsabschaltung die Elektronik getrennt auf einen Aktorkanal der immer an ist.

Die Lage ist ja fast gleich wie bei dir, außer das wir keinen Tiefkühlschrank haben sondern einen SidebySide mit durchschnittlichen 120Watt.

Das Problem ist, das wenn man den EInzelverbrauch der MDT Aktoren zusammen addiert es nicht mit dem am Stromzähler gemessenen Wert übereinstimmt.
Die MDT Aktoren zeigen hier ein viel höheren Verbrauch an.

1
Am SmartHomezähler gemessen und mit den EVU Werten verglichen


Aktorkanäle MDT AMI

Tatsächlich: 2690 Watt
Über AMI Aktoren gemessen: ca. 3200 Watt (und hier ist der Keller und das Büro im Keller nicht dabei da noch kein KNX)

Ich schalte SONOS nur ein, wenn Musik gehört wird. Der im Wohnzimmer ist tagsüber dauerhaft an, weil darüber momentan noch die Klingel läuft.

Ich messe am Ehz und direkt danach am Eingang der Verteilung in einem separaten KNX Zähler. Da gibt es auch immer Unterschiede, die sich aber wohl im Bereich der zulässigen Toleranz bewege.

Das Problem wäre bei mir, das unter Tags immer wieder Durchsagen gemacht werden und alle Sonos an einem Aktor hängen. könnte man aber ändern.

Da bin ich aber froh, das meine Squeezeboxen nur je um die 3-5W ziehen bei insgesamt 8 Boxen.

Aber wenn mein Netzwerkschrank hier über €600.- im Jahr an Strom verballern würde, würde ich mir schon gedanken machen …

Bei uns hier auch alles mit KNX aber den KNX Stromzählern besonders den von Enertex glaube ich kein bisschen mehr.
Die Abweichung vom eHz liegt so bei 50-100W.

VG,
Doc

Kannst du den CosPhi einstellen? Im Handbuch ist das nicht genau beschrieben (da sehe ich nur was von Wirkleistungsfaktor, Seite 33 im Handbuch) und ich habe gerade die ETS nicht da um nachzuschauen. Der CosPhi beschreibt ja den Zusammenhang zwischen Scheinleistung und Wirkleistung. Ich glaube nur der AZI misst direkt die Wirkleistung, bei den anderen wird nur der Strom gemessen und mit der hinterlegten Spannung (Nennspannung x CosPhi) multipliziert. CosPhi 1 würde bedeuten, dass Scheinleistung = Wirkleistung, das wird aber im Haushalt nicht eintreten.
Ich musste mal Zeugnis darüber ablegen, wie das genau funktioniert, dass ist aber lange her und ich bin da dünn im KnowHow, da gibts hier sicherlich viele die das im Detail erklären könnten.

Darüber kannst du „spielen“ um den im Aktor gemessenen Verbrauch dem realen Verbrauch anzunähren. Der Wert sollen im Privaten in einer Größenordnung von 0,9 - 0,95 liegen (-> z.B. 230V*,95 = 218,5V für ETS), kann aber auch deutlich davon abweichen. Absolut wird das nie ganz klappen, da hier die zugrunde liegenen Phasenverschiebungen und Netzspannung nicht konstant sein werden.
Phasenan- / Phasenabschnitt bei Dimmern, Motoren (sprich Spulen) in der Wärmepumpe (Ventilator Außen, Kompressor im Gerät), Vorschaltgeräte bringen das mit sich.

Mit einer Wirkleistungsmessung wirds da deutlich präziser, aber das hat auch seinen Preis. Für eine angenährte, prozentuale Verteilung des Energieverbrauchs lang das ja aber. Was nutzt es einem schon, wenn man genau rechnen kann, dass der Kühlschrank 287,862 kWh im Jahr gebraucht hat. Er ist da, funktioniert (hoffentlich) Zuverlässig und man wird nicht die Familie darauf trainieren können, dass er nur noch 3x am Tag geöffnet wird.

Die Zentrale Messung ist direkt nach dem Ehz (3-Phasig, Komponente von PV-Anlage), die Abweichung zum Ehz habe ich noch nicht ermittelt. Erfahrung mit dem Vorgängermodell haben aber gezeigt, dass die (Wirkleistungs-) Messung hier sehr genau ist (hier wird auch Cos Phi, Blind- Schein- und Wirkleistung / Phase ermittelt).

Mal so grob, du hast 3200 Watt im Aktor gemessen, 2690Watt real. Da P=UI und U=UnennCosPhi → mit I = konstant: 2690W/3200W = 0,84. In der ETS aktuell eingetragener „Wirkleistungsfaktor“ ist dann der aktuell dort stehende Wert * 0,84
Wenn das im Aktor pro Kanal einstellbar ist, dann pauschal überall mit dem Faktor 0,84 rechnen oder eine Möglichkeit finden, das für jeden Kanal zu ermitteln. Halt ich aber für überbewertet.

Die Sonos bekommen bei mir alle einen eigenen Schaltkanal der dann über den Präsenzmelder im Raum einschaltet (oder z.B. beim Hausputz den PM via Taster dafür sperren und auf eine gesammte Gruppe zur Wiedergabe schalten). Wie bei DerStandart gibt es ein Mastergerät das an ist, sobald jemand zu Hause ist.
Bei den jetzt abgelösten Homematic System waren die Sonos in ihrem eigenen Sonos Wlan. Da habe ich mit einer Boot- und Netzerkregistrierungs Zeit von ca. 30-45 Sekunden kalkuliert, bis ein Geräte bedienbar war, jetzt bekommen alle einen eigenen Lan Port, das sollte das schneller gehen. Muss man dann halt mal messen.

VG
Frank

Edith sagt: Ich würde auch einen Standby Verbraucher der nur 3 Watt hat versuchen abzuschalten. Wenn das Gerät am Tag 12 Stunden genutzt wird, wird es 12 Stunden nicht genutzt. Das sind knapp 4€/a. Ein Schaltkanal bei einem großen Aktor (viele Kanäle) gibts ab ca. 15€. → Amortisationszeit ca. 4 Jahre, wenn man die Strippe liegen hat :slight_smile:

Kurzfassung: Vergiss die Verbrauchsmessung über AMI, insbesondere auch die Standbywerte

Wie oben beschrieben misst der AMI nur die Scheinleistung. Gerade bei Schaltnetzteilen im niedrigen Lastbereich oder Standby passt das nicht, da gibt es eine deutliche Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung die vom AMI prinzipbedingt nicht gemessen wird. Manuelle Korrektur über einen festen Wert hilft auch nicht weiter, weil sich der cos(phi) Wert mit der Netzteilbelastung ändert.

Die Strommessung des AMI taugt zur Auswertung von Schaltschwellen. Bei „Leistungs“-Werten im Standby habe ich mit dem AMI schon Abweichungen von Faktor 5 zu „echten“ Wirkleistungs-Messwerten festgestellt. Darauf sollte man besser verzichten, es verwirrt mehr als es nutzt.

Nachtrag: Zu Sonos gibt’s eine Tabelle, die ist zuverlässiger als Abschätzung mit dem AMI:
https://support.sonos.com/s/article/256?language=de

1 „Gefällt mir“