Hallo Hocky,
Der Fühler hilft natürlich nicht bei dem Problem wenn die Fußbodenheizung falsch verlegt ist.
Aufgrund der Trägheit einer Fußbodenheizung wird diese in Praxis
fast immer auf Sollwert gehalten. Da gebe ich dir Recht.
Ich habe z.B. einen Laden mit Fußbodenheizung der von Freitag Abend
bis Montag Mittag geschlossen ist. Warum soll ich den das ganze Wochenende
durchheizen.
Oder ein Wohnzimmer zum Süden raus. Warum soll ich da nicht wenn die Sonne scheint
die FBH rechtzeitig runterdrehen bevor ich am Nachmittag 23 Grad da drin habe ?
Die meisten Leute schimpfen über FBH weil diese schlecht geregelt sind.
So habe ich einen Bekannten, bei dem ist das ganze Haus mit FBH ausgestattet.
Im Wohnzimmer ist eine riesige Fensterfront nach Süden.
Ist es im Winter schön sonnig, ist das Wohnzimmer muckelig warm und der Rest des Hauses
kalt weil im Wohnzimmer das Thermostat vom Heizkessel hängt.
Da der auch noch in einer Höhenlage wohnt verschlimmert das die ganze Sache noch.
Ich habe einen Temperaturfühler nach Norden raus der die tatsächliche Temperatur
misst, und einen unterm Dach der sich bei Sonneneinstrahlung schneller erwärmt.
So regelt dieser Fühler unter dem Dach den Außentemperaturanteil meiner FBH im Laden der
Schaufenster nach Südwesten hat. Dadurch schwingt meine Fußbodenheizung nicht mehr soweit über
weil der Fühler quasi schon am Vormittag weiß, das es sonnig wird.
Inzwischen erreiche ich eine Regelgenauigkeit von ca. 0,2-0,3 Grad wenn keine extremen Einflüße von
außen (Sonne) kommen.
Problem dabei ist aber, das dadurch die Aufheizzeit länger wird weil ich mich ja an die Temperatur quasi rantaste.
Wenn ich aber nun die Temperatur des Fußboden im Kern wüsste, könnte ich die gespeicherte Energie
des Fußboden mit in die Berechnung einbeziehen.
Ein weiterer Nebeneffekt wäre, das ich anhand der gespeicherten Energie vorhersehen könnte wann ich den Heizkessel
ein o. ausschalten muss.
Durch die recht träge Reaktion der FBH (ich habe gemischtes System) läuft der Heizkessel noch
1-2 Std. im modulierenden Leistungsbereich um die Temperatur zu halten obwohl eigentlich schon
genügend Heizenergie da ist um den Raum zu heizen, aber der Raumthermostat hat ja noch nicht den Sollwert erreicht.
Alternativ könnte man natürlich auch einen Rücklauffühler für jeden FB-Heizkreis einsetzen. Dann könnte man anhand der Differenz zwischen Vor und Rücklauf sehen ob der Boden warm ist.
Aber wenn ich eh neuen Estrich mache dann würde ich auch direkt den Fühler mit vorbereiten.
Ich bin kein Ökofreak, aber trotzdem bin ich der Meinung, das man bei den immer knapper werdenden Rohstoffen und den damit steigenden Energiepreisen alles vertretbare tun sollte um dieses Ressourcen möglichst effektiv zu nutzen ohne auf Komfort zu verzichten.
Ich habe in den letzten Monaten viel mit IPS programmiert.Inzwischen steuere ich meine komplette Heizung incl. Pelletsbrenner über IPS. Mein Kessel wird ausgeschaltet sobald entweder die Außentemperatur hochgenug ist, oder alles
Räume den Sollwert erreicht haben. Mein Warmwasserspeicher hat eine größere Hysterese bekommen und noch so einige Kleinigkeiten mehr.
Ich kann schon jetzt absehen, das ich zwischen 0,5 u. 1 Tonne Pellets im Jahr einspare. Was ca. 5-10% ausmacht.
Und ich versuche noch mehr raus zu holen.
Nicht zu vergessen den großen Komfortgewinn. So kann ich die Heizung gerade jetzt bei diesem wechselhaften Wetter
einfach von Unterwegs aus ein o. ausschalten. Ist es morgens ungemütlich lasse ich die Heizung laufen. kommt die Sonne raus schalte ich diese aus und lasse die Sonnenenergie arbeiten.
Ich muss natürlich zugeben, das eine perfekt berechnete Heizung, ein perfekter hydraulischer Abgleich und eine perfekt
eingestellte Außentemperatursteuerung fast den gleichen Effekt bringen kann. Aber wer kann behaupten das bei ihm alle diese Faktoren stimmen. Da müsste ich ja über mehrere Jahre Temperaturen erfassen und an den Schrauben drehen.
Gruß Udo