Projekt Weinkeller Belüftung

Hallo Community,

ich habe vor einen Weinkeller in mein Haus zu integrieren. Da ich den Wein nicht 100 Jahre lagern will sondern ab und an auch mal etwas davon wegtrinke will ich an Stelle einer teuren Klimatisierung lediglich eine Belüftung integrieren.

Der Weinkeller befindet sich fast vollständig unter der Erde und hat dadurch bereits eine angenehme Temperatur. Man sagt eigentlich dass ein Temperaturbereich von 11-14°C und 60 – 80% relativer Luftfeuchte optimal sind. Die Temperatur bekomme ich sicherlich nicht hin, aber das ist halb so wild solange diese nicht zu sehr schwankt.

Um das Klima entsprechend zu halten plane ich eine Belüftung mit Zu- und Abluft zu integrieren. Hierzu gibt es bereits fertige Systeme (siehe ***.keller-doktor.de/160/Weinkeller-L%C3%BCftung.html) welche nichts anderes macht als durch einen Aussensensor und einen Innensensor (je Temp. und Feuchte) eine Art Taupunkt Regelung aufbaut und entsprechend die Belüftung steuert.

Hier eine Textpassage aus der Beschreibung: Systemfunktion: Um den Weinkeller optimal zu belüften, werden laufend die Parameter der Außenluft gemessen und mit den Parametern im Weinkeller verglichen. Wenn die Feuchte im Weinkeller z. B. außerhalb des Bereichs 50 bis 80 % r. F. liegen würde, wird bei nächster Gelegenheit, z. B. in der Nacht, der Lüfter eingeschaltet, um den Wert im Weinkeller zu korrigieren und dabei einen Feuchtegehalt von 60 - 70 % r. F. zu erreichen. Das Gleiche wird mit der Temperatur angestrebt und zu einer optimalen Weinkellertemperatur von 10 °C bis 14 °C geführt.

Aber ich habe doch eine Hausautomatisierung, und meine Homematic Sensoren messen doch auch Temperatur und Feuchte. Damit könnte ich doch dann auch die Lüfter ansteuern.

Ich bin mir nur nicht sicher nach was für einer Logik ich diese Lüfter ansteuern soll um primär die Feuchte auf dem Niveau zu halten aber die Temperatur nicht zu sehr zu verändern.

Hat jemand von Euch schon mal sowas in der Art realisiert, oder hat jemand hierzu gute Ideen.

Grüße und dank im Voraus
Heinz

Moin Heinz,

dein Ansatz klingt interessant, wenn Deine Weine auf einem Niveau liegen, wo sich der Aufwand lohnt.

Allerdings weiß ich nicht so richtig wie dies ausschließlich mit einer Lüftungsanlage erreicht werden soll. Nur durch einen steten Luftausstausch ist sicher keine dauerhafte Gewährleistung der Idealtemperatur bzw. -luftfeuchte zu gewährleisten.


Ich würde es folgendermaßen lösen :

Kleinen „Verschlag“ in den Weinkeller einbringen, z.b. abgetrennte Ecke mit Lamellentüren. Hier sollte ein kompakter Bautrockner oder Raumluftentfeuchter rein. Die gibt es in recht kleiner Bauform und entziehen der Luft die Feuchtigkeit. Daneben stellste einen Raumluftbefeuchter. Vielleicht noch einen kleinen Ventilator, gibt da diese „Raumluftverteiler“ um z.B. Heizungsluft gleichmäßig zu verteilen, das wäre wahrscheinlich das richtige. Ventilator, RaumluftBEfeuchter und RaumluftENTfeuchter hängst du jeweils an eine schaltbare Dose. An zentraler Stelle im Raum misst du die Temp/Luftfeuchte mit einem Multisensor und baust Dir für die Wunschwerte eine banale Hystereschaltung auf, die man sicherlich im Details ein wenig ausmogeln muss, Toleranzbereiche, etc. Du willst ja auch nicht dauerhaft was laufen haben, sondern nur die Extreme abfangen.

Für die Temperatur selbes Spiel mit der Heizung (ob kleiner Lüfter oder bereits vorhandener HK), wenn du es ganz auf die Spitze treiben möchtest packst Du noch ein Klimamodul mit rein, denke das ist aber überrissen.

Wenn Du ein Fenster hast und es Dir noch um einen Raumluftaustausch geht, könntest via WinMatic oder ähnlichen Lösungen noch eine Fensteröffnung mit einbauen um täglich n viertelstündchen Frischluft zuzuführen.

In diesem Sinne, NDP: na denn Prost !

Ich finde die Idee gut und umsetzbar mit kostengünstigen Mitteln,

Das Lösungsansatz ist ja schon gegeben. Soll Ist Vergleich von 4 Parametern

Innen Temperatur gegen Aussen Temperatur.
Innen luftfeuchte gegen Aussen Luftfeuchte.

beides Als Ergebnis mit min und max Werten.
10-14°C und 60 – 80% relativer Luftfeuchte innen

Ich würde mir das als Baum mal aufzeichnen ,was bei welcher Temperatur/Feuchte Priorität hat.

Dann baust du dir if abfragen die du immer tiefer verschachtelst.

Also ich hab auch immer so 100 - 150 Flaschen im Keller lagern aber alles normalpreisige Weine der regionalen Winzer.
Weinkeller unter der Erde ist ne coole Sache aber den technischen Aufwand für ideale Raumverhältnisse ala Lehrbuch halte ich für übertrieben. Das mag im hochpreisigen Segment Sinn machen aber für den Wein bis 20€ ist das doch übertrieben.
Ich hab auch schon öfter beim Winzer im Keller gesessen und getestet und selbst da macht man nicht so einen Aufwand.
Wie schaut es denn heute mit dem Wein aus? Du findest überall Kunststoffkorken oder gar Schraubverschluss (früher nur Billigweine) und die Haltbarkeit der Weine ist arg gesunken. Ich hab Weine, die sind nach knapp 3 Jahren Essig geworden, trotz kühler Kellerlagerung.
Für die ganz edlen Sachen könnte ich mir einen Weinkühlschrank noch gerade so vorstellen aber dann hört es auch schon auf.
Für das gesparte Geld kann man sich ein paar schöne Flaschen in den Keller legen. :wink:

Geheimsache Pssssst: Während ich das schreibe, lasse ich mir einen leckeren Grauburgunder munden.

Hallo Boui,

im großen und ganzen gebe ich dir recht. ich will auch keine weine für die ewigkeit lagern, und auch habe ich keine petrus oder rothschilds im keller. aber der eine oder andere recht gute tropfen ist schon dabei.
ich habe aktuell den wein in einem normalen kellerraum gelagert und da sind die temperaturunterschiede teilweise schon recht ordentlich.

ich sehe auch den aufwand für die klimatisierung nicht so extrem. die haussteuerung habe ich ja. ich brauche nur zwei temp/feuchte sensoren und zwei Lüfter. Das ganze bewegt sich in einer investitionssumme bei 200€ - ein weinkühlschrank bewegt sich hier schon weit über die 1000€ region…

anbei habe ich einen chart des raumes beigelegt wie er sich ohne belüftung verhält. ich denke wenn ich da ab und an belüfte, was für den wein sowieso nicht schlecht ist, und dann vielleicht in der nacht etwas mehr, bekomme ich die temperatur noch um ein paar grad runter.

außerdem ist es ein kleines interessantes projekt.

grüße Heinz

Ja klar, interessant ist es schon. Ein Kollege wohnt am Hang und der Keller geht in den Fels. Da sind die Voraussetzungen ideal - aber auch nur für Wein und Kartoffeln. :slight_smile:

Aber mal was Anderes: Deine Kellertemperatur und Luftfeuchte schwankt doch kaum, wie ich das sehe.
Macht sie bei mir übrigens auch nicht.
Nur deutlich zu warm ist es dort und schon heftig feucht. Bei mir im Keller ist es deutlich kühler und trockener.
Hab aber für den Sommer IPS-gesteuert auch einen Entfeuchter an, wenn die Luftfeuchte höher geht - allerdings nicht für den Wein.

ja die luftfeuchtigkeit ist recht hoch. das kommt daher weil der raum eigentlich außerhalb es eigentlichen hauses liegt. der jetzige weinkeller es ist der ehemalige vorraum eines kellerabgangs, welcher dicht gemacht wurde.

sieht prinzipell so aus…

ich denke wenn ich die feuchtigkeit und temperatur ein wenig runter bekomme habe ich gute bedingungen.

Grüße Heinz

Eigentlich Ideal. Wenn ich so quer lese im Internet, wird sogar 75% - 85% für Weinlagerung empfohlen. Wenn Du die Temp noch etwas senken kannst, schaut das nicht schlecht aus.

…Du willst doch nur Ruhe vor den Kindern haben :smiley:

Hallo Heinz,

Bist Du sicher, dass keine Feuchte/Nässe vom Erdreich in Deinen angehenden Weinkeller eindringt ???

Im Keller hast Du eine recht stabile Temperatur von etwa 22°. Die rel.Luftfeuchte im Keller ist nicht stabil. Was ist ab
8. Juli 16 Uhr passiert, dass im Keller die rel.Feuchte von etwa 65% auf knapp 80% steigt. Die Temperatur hat sich nicht geändert, also muss irgend woher Wasser kommen ???

Die Aussenluft durch Lüften kann es nicht sein. Jedesmal wenn die Aussenlufttemperatur mit der Kellertemperatur übereinstimmt, kannst Du zumindest vergleichen, welche Luft nicht nur relativ sondern tatsächlich weniger Feuchtigkeit enthält. Da ist ja selbst im Sommer bei Dir die Aussenluft trockener als die Luft in dem Kellerraum !?!?

Gruß Rolf

Hallo Rolf,

der Abgang wurde erst in der entsprechenden Woche zugemauert und die Wand war daher sicherlich auch noch etwas feucht. Ich habe daher die Tür vom Weinkeller in den Keller offen gelassen. Am 8.7. so gegen 16Uhr habe ich diese Tür dann geschlossen sprich der Raum war dicht.

Grüße Heinz

inzwischen wurde mir von der Firma, welche das Weinkeller-Belüftungsgerät herstellt noch folgendes empfohlen:

1 x Zuluft, 1 x Abluft Rohr je 125mm Durchm.
Zuluft und Aussensensor, (regengeschützt im Bereich des freien, nicht erdbedeckten Streifens, am kühlsten Punkt, mit minimalem Sonneneintrag, ein Rohrdurchbruch 125mm, und einen Abluftventilator, kugelgelagert mit Aussengitter
Am anderen Ende des freien, nicht zugeschütteten Streifens ein PVC-Zulutfrohr einbauen, dieses Rohr soll am anderen Ende des Kellers, ca 30 cm über Fußboden enden.
In diesem Rohr ein Rohrventilator 125 einbauen.
Der Innensensor im erdbedeckten Bereich.
Durch die Rohrverlegung durchströmt die Aussenluft den gesamten Raum.
Für die Klimaoptimierung des Raumes gegen Wärmeeintrag und Kälteeinfluß, bis 30 cm unter Erdniveau entweder eine Aussendämmung mit 14 cm PES/WDVS oder alternativ eine Innendämmung mit einer Calcium-Silikatplatte, 8 cm stark zu dämmen.

Hallo zusammen,

ich bin nicht der große Weinexperte. Habe zwar ca. 100 Flaschen im Keller liegen, zum großen Teil
Riesling von der Mosel. Da ist auch der eine oder andere dabei der schon älter ist. Wie z.B. von der Hochzeit
oder der Geburt meines Sohnes.

ich habe mich mal vor einiger Zeit mit dem Winzer des Weingut wo ich öfter hinfahre unterhalten.
der hat mir erklärt, das die Feuchte gar nicht das Problem ist. Im Gegenteil ist die Feuchte höher kann
nicht soviel Feuchte über den Korken aus der Flasche an die Luft abgegeben werden.
Sein Weinkeller ist in der Regel 1-2mal im Jahr durch die Mosel überschwemmt und ich habe bei dem
schon 20 Jahre alte Weißweine probiert.

Aber ich finde die Temperatur von 21-22 Grad viel zu hoch.

Ich denke mit einer reinen Lüftung ist das nicht in den Griff zu bekommen.
Die Luft ist ja schon so feucht, das auch keine Kälte durch Verdunstung mehr entsteht. Und wann soll man Lüften ?
Lüfte ich wenn die Feuchte draußen niedriger ist, ist die Temperatur hoch. Ist die Temperatur niedriger, ist auch die Feuchte wieder höher.

Wieso ist der Raum überhaupt so warm ? Wenn der komplett unter der Erde liegt, sollte der doch einiges kühler sein.
Also mein Keller im Altbau war, bevor ich die Pelletsheizung eingebaut habe, selbst im Sommer nicht über 15-16 Grad
Und von dem liegen ca. 80cm oberhalb des Bodens und es sind auch noch kleine Fenster drin.
Ich habe meinen Wein unter der Kellertreppe gelagert . da kommt nicht viel Luftbewegung hin und damit auch keinen Wärme. Da die Wand aber nicht 100% trocken ist entsteht ein Abbau der Feuchtigkeit an der vorbeiströmenden Luft. Den Zusammenhang hat mir mal ein Physiker erklärt. Hörte sich ganz logisch an. Mit Hilfe der Verdunstungskälte ist es in dieser Ecke selbst im Sommer nie über 18 Grad, obwohl ich da wo z.b. die angesaugte Luft der Heizung und dem Zugbegrenzer im Kamin vorbei strömt durchaus, auch mal 20 Grad im Raum habe wenn es draußen warm genug ist oder wenn im Winter die Heizung durch läuft.

Ich würde auch den Vorschlag mit einem Klimagerät andenken.

Es gibt doch schon mal einfache Splitklimageräte für kleines Geld. Ich habe vor 4 o. 5 Jahren mal welche für unter 200,-- EUR gekauft und im Dachgeschoß montiert, die noch immer ihren Dienst tun.

Was aber auch helfen könnte, wäre wenn man für die Zuluft eine Rohrleitung in die Erde buddelt, damit die Luft erstmal im Sommer etwas abgekühlt wird und im Winter leicht angewärmt ist.
Solche Systeme gibt es auch für Wintergärten oder kontrollierte Wohnraumlüftung
Wenn du in ca. 1-1,5m Tiefe gehst, dann ist die Bodentemperatur selbst im Sommer bei 30 Grad normalerweise nicht über 18-20 Grad. Und im Winter sinkt diese wahrscheinlich nicht unter 10 Grad.

Da gibt es im I-net sogar Messungen für verschiedene Regionen in Deutschland zu finden.

Hätte den Vorteil das man keinen Energie zum Kühlen braucht.

Gruß Udo

Hallo Udo,

über deinen Einwand mit der Temperatur habe ich mir auch etwas Gedanken gemacht. Ich denke das kommt durch die Einflüsse der umliegenden Räume.15-07-2013 07-23-48.png

Da die Tür in den Weinkeller die letzten immer offen war hat sich die Temperatur aus den umliegenden Räumen angeglichen. Hier sind zum einen im KELLER1 :Waschmaschine, Trockner und Wechselrichter der PV-Anlage und der HEIZRAUM. Diese beiden Räume sind erheblich wärmer - HEIZRAUM ca. 25°C und KELLER1 ca. 26°C.

Und natürlich kommt noch dazu dass der Keller bei uns recht offen ist, damit meine ich dass wir eine offenes Treppenhaus haben welches vom Keller bis in OG komplett offen (ohne Türen ist) und natürlich hat hier die Temperatur der letzten Wochen - es ist ja endlich Sommer - dazu beigetragen dass sich die Räume schon auf eine entsprechenden Temperatur aufgeheizt haben.

Grüße Heinz

Hallo Heinz,

dann sollte die Temperatur ja im Laufe der Zeit etwas sinken.

Ist denn oben drüber auch Erde ? Und wie dick ist das Erdreich über dem Weinkeller ?

Du musst dann halt nur schauen, das du, wenn du einen Lüftung machst, nicht mit Unterdruck die
warme Luft aus dem übrigen Keller in den Weinkeller saugst.

Aber du hattest ja eh vor zwei Rohre zu machen soweit ich mich erinnere.

Gruß Udo

Hallo Udo,

oben drüber ist die Terasse. Ich werde zur optimalen Isolierung und zur Regulierung des Feuchtigkeitshaushalts sogenannte Calciumsilikat-Platte (siehe w**.remmers.de/html/doc/tm/TM1_0223_DE.pdf) als Innendämmung einsetzten.

JA - für die Belüftung wird es zwei Rohre geben.Eine Rohr welches an der Decke endet mit Abluftventilator und eines für Zuluft welches 30cm über dem Boden endet mit einem Rohrventilator.

Grüße KHC

Die Platten hatte ich mir auch schon mal angeschaut da ich einen Altbau
habe und damit von innen dämmen wollte.

Die sind für einen „feuchten“ Weinkeller in jedem Fall ideal.

Inzwischen überlege ich aber an einer Dämmung der Luftzwischenschicht
des zweischaligen Mauerwerks.
Ist ein Vorschlag eines Baubiologen der sich mein Haus angeschaut hat.

Ich hatte vor 25 Jahren mangels besseren Wissens und fehlender geeigneter
Materialien die Wände von innen mit Glaswolle gedämmt und die Decken abgehangen. (ursprüng. 3,30m hoch)
Dadurch ist der Taupunkt im Bereich der Zwischendecken nach Innen gewandert und hat mir die
Balkenenden der Holzbalkendecken in Verbindung mit der Lehm-Stroh Füllung feucht werden lassen.

Ist Gott sei Dank durch einen Wasserschaden gerade noch rechtzeitig aufgefallen sodaß ich den Schaden reparieren
konnte ohne alle Deckenbalken auszutauschen.

Aber mit deiner Maßnahme sollte die Temperatur deines Kellers sich ja dann senken lassen.

Bei längerer Temperatur über 20Grad wird sonst schnell Essig aus deinem Wein.

Udo