Bin gerade in der Bauphase und in circa einer Woche für die Filigran Decke drauf sein. Dann möchte ich gerne selber Netzwerk verlegen ! Netzwerkkabel Netzwerkschrank Switch und Patch panel sind schon besorgt.
Jetzt geht es an die Verkabelung ich möchte alles natürlich in Leerrohre verlegen, um halt gerüstet zu sein für spätere Entwicklungsschübe ! Meine Idee war jetzt vom Hauswirtschaftsraum dickes Leerrohr in jeden Raum zu legen. In das mindestens vier Kabel passen. Ich möchte aber nicht direkt zu den Dosen sondern erst eine Art zwischen Verteilung in der Decke / obere Wand machen! Und von da aus kleinere Leerrohre zu den Orten denn die Dosen sollen legen. Meine Idee dahinter ist das ich so schon mal ein dickes Rohr zum HVR habe um eventuell auch noch mal was anderes durchzuziehen. Und dass ich bei späteren Renovierungsarbeiten vom Verteiler wieder Neuschlitzen kann, um Dosen schnellstmöglich an ein andern Ort zu verlegen! Und dafür halt nur in einem Raum schlitzen muss, was man beim tapezieren etc. ja wohl mal machen kann. (Ich hoffe das ich so gut plane das ich es nie machen Brauch)
Ich hoffe ihr könnt meine Idee einigermaßen nachvollziehen. Jetzt zu meinen Fragen.
Ich habe nämlich so viele Sachen im Kopf momentan das ich mir nicht sicher bin ob ich irgendwas vergesse oder komplett blöd denke.
Wie Würdet ihr die Größe des Leerrohrs wählen?
Was für eine Art Leerrohr könnt ihr mir empfehlen?
Lieber das Kabel schon durchziehen oder erst später?
Würdet ihr komplett anders verkabeln?
Netzwerkschrank lieber HWR oder Dachboden
Hat jemand schon einen Neubau komplett verkabelt? Wie hast du das gemacht?
Ich stöbere grad mal in meinen 25 Jahre alten Erinnerungen und Fehlern.
1.) selbst wenn vier Kabel so eben in’s Leerrohr passen (würden), heißt das nicht das Du sie auch dort reinbekommst - schon garnicht nachträglich / einzeln
2.) Radien so groß es eben geht, keine Knicke, keine engen Bögen - schon garnicht mit dem gleichen Rohr
3.) Glattes Rohr (Fischer hieß es damals ?) dürfte „flutschiger“ und auch stabiler sein - und lässt sich (zum Glück) auch nicht so dolle biegen
4.) Bevor Du die Rohre verputzt, sollten alle Kabel drin sein - das spart böse Überraschungen / Zugdrähte gehen notfalls auch - sind dann aber nur die halbe Miete
5.) Sternverkabelung ist so mein Favorit - wo immer es realisierbar und sinnvoll ist
6.) Reserve - Reserve - Reserve - … irgend etwas wird immer vergessen … (hab ich hier grad bestimmt auch )
ich hab im OG sowas:
kleine „Unterverteilungen“ je Raum unter den Zimmertüren (Schwelle zum rausnehmen)
Der Estrich ist dort sowieso getrennt, bei mir halt mit bischen mehr Abstand.
Hintergrund: es ist ein Holz-Block-Haus mit vielen senkrechten Steigrohren, die ich jeweils unter dem Estrich zur Türe gezogen hab. Von dort je Raum 2x mit 25mm Rohr in den Keller, sowie noch 2 „Ring“-Rohre (von Raum zu Raum), davon einmal für n EIB
Als weitere Idee: im Steigleitungsbereich hat sich Glasfaser bewährt. Vorteil: da reichen im Zweifelsfall 2 dünne Fasern, die dann auch mal eben 10 GB von Switch zu Switch pumpen. Das sind anfangs ein paar Euro mehr für die Hardware, macht sich durch die gesparte Kupferverkabelung und das obsolet gewordene Nachziehen schnell bezahlt. Sollte es doch einmal eng werden sind zwei weitere Fasern ungleich einfacher durch ein Leerrohr gezogen als das vergleichsweise dicke Kupferkabel…
Die Verteilung auf dem Stockwerk dann über einen Switch pro Etage oder evtl. ein kleiner pro Raum (je nach Einbaumöglichkeit und abzusehender Port-Dichte. Die Switches per Trunk verbunden - so kann man sich per VLAN prima jedes konfigurierte Netz auf jeden beliebigen Port schalten.
Wie das auch schon erwähnt wurde: Reserve kann man trotzdem nie genug haben, Zugdrähte machen’s im Ernstfall auch wesentlich leichter.
Vergiss jede Fantasie nachträglich in Leerrohr Kabel zusätzlich einzuziehen, das ist nahezu unmöglich. Wenn du Reserven halten willst dann durch LEERE Leerrohr, sonst werden es Lehrrohre
Bau dir 2 Verteilungen auf (oben <-> unten) zwischen denen du ein massives Rohr, z.B KG100 verlegst, DA kann man noch mal was nachstecken. Ansonsten sind alle Reserven IN die Räume gleich in Form von vorhandenen Kabeln zu erstellen.
Zuzsätzlich bietet es sich an ein weiteres massives Rohr vom EG bis Dachboden zu legen, denn wenn du doch mal in einem Raum ein Kabel zu wenig hast ist es einfacher durch die Decke im OG das Kabel zu legen als den Estrich aufzustemmen. Wenn du keinen Keller hast ist es im EG fast unmöglich, ansonsten das gleich auch dort, dann kannst du im EG durch den Fußboden kommen. Wenn du allerdings Fußbodenheizung hast solltest du diese entweder sehr gut dokumentieren oder dir etwas „frei“ lassen, sonst bohrst du die FB-Heizung an wenn du durch den Boden willst.
Am besten ist es sicher ein paar Leerrohre am besten mit einem Draht als Vorspan übrig zu lassen. Da lassen sich dann Kabel nachziehen.
Und in einen 25er Schlauch bekommt man auch immer 2 Netzwerkkabel locker rein. Falls schon eines drinnen ist und ein 2tes nachgezogen werden sollte, einfach das Vorhandene ausziehen (Feder gleich miteinziehen) und dann das alte und das neue gleichzeitig einziehen, Ist überhaupt kein Problem.
Das rausziehen von NW-Kabel kann je nach Kabelverlauf, Alter und verwendetem Rohr/Kabel auch unmöglich werden, meine lassen sich keinen Millimeter mehr ziehen, weil sie auf dem Rohr „kleben“… und die sind knapp ein Jahr alt…
bin auch gerade dabei unser gebraucht gekauftes Haus zu sanieren. Elektro und Datenverkabelung komplett neu.
Ich habe generell pro Raumecke eine Reihe Anschlüsse mit Steckdosen und Datendosen, jeweils mit 2xCAT vorbelegt.
Immer nur ein Kabel in ein Leerrohr.
Oben stehen schon gute Tipps. Ich versuche bei mir das Konzept der Sternverkabelung komplett durchzuhalten - also ein zentraler Switch, von dort aus direkte Kabel bis in die Dose. Bis jetzt hab ich das durchgehalten.
Unterverteilungen sind immer eine mögliche Fehlerquelle. Wenn, dann würde ich es auch so machen wie oben vorgeschlagen mit einem Switch pro Etage, diese Etagenswitche und der Hauptswitch dann alle per Glasfaser-Backbone verbunden. Über Glasfaser verteile ich Audio und Video im Haus. Da darf man aber nicht vergessen: die Kabel sind war sehr dünn, wenn man konfektioniertes Kabel (also mit Stecker) verwendet, dann müssen die Stecker eben auch in´s Kabel. Und für den Hausgebrauch werden wohl die meisten fertige Kabel nehmen und nicht anfangen Glasfaser zu spleissen
Auf keinen Fall würde ich so Konstrukte wie „pro Raum ein Switch“ basteln - in der Theorie geht das, in der Praxis gibt das meistens Probleme wenn man nicht genau weiß was man tut und teure Switche verwendet.
Das heißt auch dass man in Ecken wo viele LAN-Ports benötigt werden (z.B. Wohnzimmer Medienecke) auch viele Ports legt und nicht nur einer um einen Mini-Switch anzuschließen.
Die Ports würde ich immer in Keystone-Technik ausführen.
Den Tipp höre ich immer wieder - meine Erfahrung ist aber: wenn man einen Zudraht nicht nachträglich reinbekommt, dann bekommt man auch kein Kabel mit einem vorhandenen Zugdraht durch. Ergo kann man sich das vorherige Einziehen eines Zugdrahtes sparen.
Da ist was dran…
Auf alle Fälle erspart man sich jedoch das oft mühsame Einziehen.
Ich hab überall, wo ich in letzter Zeit etwas eingezogen hab, einen Nylonfaden mit eingezogen.
Das kostet fast nichts und hat sich inzwischen schon einmal ausgezahlt (bei manchen alten Rohren war das Federeinzeihen eine Qual).
Danke für eure ganzen Tipps habe mir jetzt mein komplettes Netzwerk fertig geplant. Ich werde jetzt vom HWR aus zu jedem Raum verkabeln mit Leerrohr und doch schon direkt Kabel einziehen. Alle Radien beachten und dann irgendwann hoffen dass ich alt Kabel rausziehen kann und neue einziehen kann.
Habe gerade den Bauunternehmer angerufen um ihm zu sagen das er genau das noch einplanen soll. Super Tipp!
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