Manchmal ist es ja so, dass bei der ganzen tollen „Smartheit“ einer ursprünglich strunzdoofen Sache, etwa einer schnöden Leuchte, grundlegende Basisfunktionalität nebenbei verloren geht. Ein typisches Beispiel ist, dass man an herkömmlichen Leuchten, die in Zwischenstecker-Aktoren eingestöpselt sind, deren vorhandene Schalter nicht mehr nutzen darf, weil man damit zwar die Leuchte aus schalten kann, aber sie dann halt nicht mehr smart ist sondern einfach dauerhaft aus.
Ich wollte schon lange eine Modifikation haben, um so etwas wie einen Schnurschalter an einer normalen Leuchte irgendwie mit dem HomeMatic-Aktor, der die Leuchte steuern soll, zu verbandeln. Bislang habe ich Schnurschalter meistens entweder komplett entefernt, oder einfach etwas Klebestreifen herum gewickelt, so dass sie nicht mehr ausgeschaltet werden konnten. Aber natürlich wünschen sich manche einen Schalter an der Leuchte und die Verbotspolitik „benutze nie den Schalter“ macht dein schönes Automationsprojekt nicht gerade beliebter.
Einen HomeMatic-Sender in den Schnurschalter einzubauen wäre theoretisch eine Lösung. Diesen müsste man dann halt mit dem Aktor direkt verknüpfen. Aber es gibt da kein Modul, welches räumlich in übliche Schnurschalter passen würde. Außerdem sind HomeMatic-Sender nicht eben günstig.
Meine Idee war, den vorhandenen Taster an dem Zwischenstecker-Aktor (Schalt-/Dimm-) zu nutzen und dafür sozusagen eine drahtlose „Verlängerung“ zu bauen. Es gibt sehr kleine Funkmodule aus China, die auf 433MHz funken und sehr lange mit Batterie laufen können. Mit geringem Aufwand lassen sich diese Module in herkömmliche Schnurschalter-Gehäuse (Sender) bzw. in vorhandene HomeMatic-Aktoren (Empfänger) einbauen.
Man nehme einen herkömmlichen Schnurschalter und demontiere diesen:
Die Zuleitung der Leuchte wird ersetzt durch eine durchgehende, die im Schnurschalter-Gehäuse nun nicht mehr aufgetrennt wird. Stattdessen kommen folgende Bauteile in das Schnurschalter-Gehäuse:
Diese Bauteile sind alle extrem günstig aus fernost zu bekommen.
Das Gehäuse des Schnurschalters wird mit einer kleinen Zange malträtiert, bis es passt:
Die Rundung, in die der Taster versenkt werden soll, habe ich gewaltsam etwas auf „Sechseck“ getrimmt, damit die Gegenmutter halt findet:
Die Schaltung selbst ist trivial. Das kleine Sendemodul will 3V von der Batterie, der Taster kommt zwischen den Minuspol und Eingang 1 des Moduls:
Heißkleber nicht vergessen! Erstens sollen die Anschlüsse des Tasters nicht die Batterie berühren, zweitens ist kein Bastelprojekt komplett ohne einen Tropfen Heißkleber…
Die Anschlussleitung wird wie gesagt irgendwie durch das Gehäuse hindurch geleitet. Sie sollte ersetzt bzw. gekürzt werden, so dass sie im Schaltergehäuse keinesfalls offen oder „geflickt“ herum baumelt. Weiterer Vorteil: Der Schalter (der nun eigentlich ein Taster ist) kann irgendwo an beliebiger Stelle auf dem Kabel platziert werden.
Nun müssen wir den HomeMatic-Aktor umbauen. Dazu schrauben wir ihn erst mit einem kleinen Torx-Schraubendreher (ist leider so) auf.
Oben ist der Bereich zu sehen, den EQ3 freundlicherweise für den Einbau unseres Funkempfängers frei gelassen hat. Leider müssen wir dafür selbst eine kleine Adapterplatine bauen.
Wir nehmen:
[ul]
[li]unser Empfängermodul
[/li][li]einen Transistor BC557
[/li][li]einen Widerstand 1KOhm
[/li][li]ein Stück Platine (ritsche-ratsche mit der Säge!)
[/li][li]Stift(gerade, 1.27mm)- bzw. Buchsenleisten (gewinkelt, 2.54mm)
[/li][/ul]