Heizkörper Stellantrieb Micropelt EnOcean EEP A5 20-01

Hallo Leute,
Hab von Micropelt einen EEP A5 20-01 zum testen bekommen,
hat jemand von euch so einen Antrieb schon im Einsatz und kann mir ein paar Tips zum einbinden in ips und CCU2 geben.
Ich würde gern meine HM Stellantrieb durch dieses Modell ersetzen.

Naja … mit „Ersetzen“ ist da wohl nix. Wir hatten die Dinger und die von Kieback und Peter
schon vor 2 Jahren als die noch in der Entwicklung steckten.
Sie haben alle ein EnOcean Standardprotokoll und so müssten Sie wie ein MD15 ins IPS
einbindbar sein.

Die Crux aller EnOcean Stellantriebe außer Eurotronics und Viessmann (Viessman baugleich
mit Eurotronic)sind die 10 min. denn du hast keine Regelsoftware im Antrieb. Die musst du
also erst im IPS bauen da du ja nur den % Wert an den Antrieb schickst. Und da sieht dann eher
so aus: Antrieb sendet 50% - du sendest 100% (10 min. vergangen) Antrieb fährt und sendet
nach weiteren 10 min dass er 100% hat …
Ziemlich schwer also damit eine Regelung zu bauen … Mit den Eurotronics und Viessmann
Antrieben , die zwar ne Batterie haben aber bis runter auf 1 min. Kommunikationszeit parametrierbar
sind, sollte so etwas eher und besser gelingen.

Unsere Empfehlung derzeit - beim HM bleiben :-))))

Danke für die schnelle Antwort,

Wie verhalten sich die Antriebe über eine CCU2 mit enOcean Erweiterung habt ihr das auch getestet?

Das haben wir in der Hauptsache mit der CCU und EnOcean Gateway getestet.
Die batterielosen Antriebe können nicht als Regler betrieben werden, wie die
anderen Antriebe, weil sie für die Rechenarbeit nicht nicht genügend Energie haben.
Die 10 min. Kommunikationszeit reicht wiederum nicht um damit z.b. in der CCU
mit CUXD und Wrapper Thermostat Device einen PID Regler zu machen …also
haben wir das alles verworfen …

Die Idee an sich ist ja nicht schlecht aber nach unserer Meinung nur mit einem Stützakku
und kürzerer Kommunikationszeit sinnvoll. Kieback und Peter macht das ja im Wandthermostat
schon so. Vielleicht wäre sogar eine Kombi mit Solarzelle zielführend. Platz wäre ja am Gehäuse
noch da …

Hallo,
also ich habe seit ca. 3 Jahren den K&P MD15 in Betrieb.
Der hat ein Thermometer eingebaut und regelt nach Temperatur. Ich sende dem via EnOcean Protokoll seine Zieltemperatur und die fährt der dann eigenständig an. Man kann sogar einen Temperaturwert eines externen Fühlers senden (die Temp am HK ist ja ggf. eher höher als sonst im Zimmer) und der rechnet das runter/rauf.

Mit den 10 Minuten sieht das dann nur noch so aus, dass man halt nur im 10 Min. Rythmus eine neue Zieltemperatur senden kann. Das war aber noch nie ein Problem - denn ich ändere die Zieltemp zwar mehrfach am Tag, aber da sind bis zu 10 Min. absolut ok. (z. B. bei Nachtmodus oder An-/Abwesenheit).

EINZIGE Einschränkung momentan, die den Einsatz m.E. nach unterbindet: im IPS v3 ist ein Bug im Protokoll und die Zieltemperatur wird falsch berechnet. Man wird momentan auf die V4 vertröstet, die aber jeden Tag nun kommen soll.

Meine eigene Implemetation findets Du hier im Forum aber auch, sollte es dringend sein :wink:

Das einzige was ich nervig finde sind die Batteriewechsel. Allerdings habe ich auch 14 Stellantriebe verbaut und da ist immer mal einer fällig! Da schließe ich mich dem Vorredner an: hier sollte mal eine Lösung mit Solarzellen oder so her. Stellantriebe sind in der Regel in der Nähe vom Fenster und freischwebend… das geht doch wohl! :slight_smile:

Auch schließe ich mich bzgl. der Steuerungsmöglichkeit an: das selber zu programmieren, wenn die Steuerung nur alle 10 Minuten angepasst werden kann… GEHT GAR NICHT. Micropelt ist deswegen schon damals bei mir rausgefallen. Da hilft auch keine noch so große Hysterese, entweder ist die Reaktion zu langsam oder einfach zu stark ausgeprägt…

Grüße,
Kai

Hallo,

will mich hier mal einbringen :wink:

Das EnKey Set, so wie es derzeit angeboten wird, sollte als direkter Ersatz zu einem herkömmlichen Heizkörperthermostat verstanden werden, mit dem feinen Unterschied, dass er die automatisierte und Profil gesteuerte Absenkfunktion hat. Es sollte dem Anwender die selbe, einfach Möglichkeit geben, seine Wunschtemperartur einstellen zu können ohne ihn mit zuviel Technik zu belasten. Stichwort ‚Oma tauglich‘.
Zudem soll das System praktisch ohne Batterietausch min. 10 Jahre arbeiten, das kann es auch, aber mit den bekannten Einschränkungen.
Für richtige HA Freaks (mich eingeschlossen) ist es nicht unbedingt das System, welches vollen Zugriff ermöglicht.
Die Kommunikation im Pärchen läuft streng über synchronisierte Timer ab, weil nicht genug Energie zur Verfügung steht, um beliebig lange ‚ein Ohr‘ offen zu halten, auch ein rein im RX Modus arbeitender Funk SoC frisst locker 15-30mA !
Der Witz beim EnOcean Funk ist nicht Energieeffizienz, sondern die relativ kurzen Funkframes.
Daher die Synchronisierung, wer mal Langeweile hat (der die EnOcean View Software), kann ja mal die Zeit stoppen, das sind auf wenige ms genaue 10 Minuten :wink:

Bzgl. der Energie … ein Regelalgorithmus auf einem LowPower Prozessor wäre durchaus möglich, die meiste Energie frisst die Funkkommunikation (daher das 10m Raster). Der MD10 hat aber mechanisch nicht die Vorraussetzungen, um komplett zu regeln (zu wenig Hub).
Ansonsten muss mal sich halt auf den Rhythmus der Funkkommunikation eintakten und langsamer regeln (MD15), also PI Regler mit langer Totzeit, nen D Anteil bei einer Wasserheizung im Wohnraum ist wohl eh überflüssig.

Solarzelle unter dem Fensterbrett, möglicherweise hinter einer Gardine ? - Das was flächenmässig passen würde schafft bestcase 10% der Energie, welche vom Thermowandler kommt.
Btw, der Speicher im MD10, wenn voll geladen, reicht für gute 30Tage vollen Betrieb (bei 4-6 Bewegungen pro Tag).
Also gibt es weniger ein Energieproblem, eher wird leider das Konzept nicht richtig kommuniziert bzw. verstanden.

Grüße

Basstler2016

p.s.:
Bin langjähriger (fasst von Anfang an) IP-Symcon Nutzer, nur bisher nicht weiter im Forum Aktiv gewesen…

Hallo,

meine Erfahrung nach mehr als einem Jahr EnOcean-Heizkörperstellantrieb in Benutzung ist sehr positiv.

Im Einzelnen:

Habe 14 alphaEOS Drive.B2-Heizkörperstellantriebe installiert. Diese sind baugleich mit den Eurotronic Stella E-Antrieben.

Am Anfang habe ich diesen eine Solltemperatur übertragen und die Antriebe haben selbst geregelt. Das hat so weit auch funktioniert. Die Schwierigkeit ist jedoch die, dass in diesem Betriebsmodus die Stellantriebe ihre Temperatur selber messen und damit die höhere Temperatur in der unmittelbaren Heizkörperumgebung. Diese weicht natürlich erheblich von der Raumtemperatur ab. Damit dieses System sinnvoll arbeiten kann, muss also die Raumtemperatur gemessen werden und eine angepasste Solltemperatur den Antrieben übermittelt werden. Diese Solltemperatur kann natürlich über einen gewissen Zeitraum (Tage) ermittelt werden und diese gemittelte Temperatur dann als zukünftige fixe Solltemperatur an die Antriebe übermittelt werden. Letztendlich war mir das zu unpräzise. Auch Störgrößen wie z.B. ein Vorhang, der den Stellantrieb (und damit den Temperatursensor) verdeckt, haben hierbei einen erheblichen Einfluß.

Daraufhin habe ich mein System so geändert, dass ich die Regelung (für jeden Raum) mit Hilfe eines PID-Reglers in IPS realisiert habe. Die EnOcean-Stellantriebe bekommen seitdem nur noch die Ventilöffnung in Prozent übermittelt und arbeiten als „dumme“ Stellantriebe. Die Ist-Temperatur bekomme ich von EnOcean-Temperatur-Sensoren, die ich in jedem Raum installiert habe. Anfangs habe ich mit 1 Minute, dann mit 3 Minuten Kommunikationsintervall gearbeitet. Das hat jedoch den Nachteil, dass die Batterien nur wenige Monate durchhalten. Allerdings waren es damals auch nur normale Alkaline-Batterien. Als nächstes habe ich das Kommunikationsintervall auf die Werkswerte (10 Min Winterintervall und 30 Min Sommerintervall) gesetzt und auch noch Lithium-Batterien installiert. Seitdem laufen die Antriebe nun fast ein Jahr.

Die 10 Minuten Winterintervall führen natürlich zu gewissen Verzögerungen im Regelverhalten, nur fand ich diese bisher nicht als störend. Diese Zeitverzögerung führt doch maximal zu einer kurzfristig höheren oder niedrigeren Raumtemperatur. Die allerdings bekomme ich auch durch Störgrößen wie sich ändernde Anzahl an Personen im Raum, Sonneneinstrahlung, geöffnete Fenster, geöffnete Türen zum Flur etc. Hierbei ist es meiner Meinung nach auch wichtiger, ob ich diese Abweichung von der Solltemperatur auch physisch spüre oder nur am Display ablese und sie mich dann erst stört :rolleyes:.

Vergessen darf man auch nicht, dass jeder Raum eine eigene Trägheit hat, verursacht durch Raumgröße, Anzahl Aussenwände, Fenster und Türen. Natürlich ist auch die verfügbare Heizleistung (Anzahl Heizkörper mit ? Watt Heizleistung bei ? Vorlauftemperatur) ein erheblicher Faktor, vorallem dann, wenn die Heizungsanlage schlecht eingestellt ist (Stichwort: hydraulischer Abgleich). Dann werden die Peaks z.B. durch zu hohe oder zu niedrige Vorlauftemperaturen, noch kräftiger ausfallen.

Das einzig Negative das ich zu berichten habe ist der Umstand, dass einige meiner Antriebe nach fast einem Jahr ihre Adaptionswerte verloren hatten. Das äussert sich dann daran, dass die betroffenen Antriebe versuchen, den Sollwert der Ventilöffnung anzufahren, dies offensichtlich nicht schaffen, dann wieder komplett in die andere Endposition fahren und von dort aus wieder versuchen die Sollposition zu erreichen. Sie oszillieren also und das geht so lange, bis ein neuer Sollwert übermittelt wird, den der Antrieb in diesem Zustand schafft.
Beheben kann man das Problem dadurch, dass man die Batterien entnimmt, etwas wartet, dann die Batterien wieder einlegt und wenn dann die rote Adaptions-LED blinkt, den Adaptionsvorgang durch Drücken der Adaptions-Taste startet. Danach ist wieder alles gut. Die Info mit den verlorenen Adaptionswerten hatte ich vom alphaEOS-Support erhalten.

Als mögliche Lösung des beschriebenen Problems könnte ich mir auch vorstellen, die Grenzwerte für minimale und maximale Ventilöffnung auf 5% bzw. 95% zu limitieren. Dadurch müsste der Antrieb vermutlich nicht an die mechanischen Grenzen fahren. Muss ich die Tage mal ausprobieren.

Gruß

wolkensurfer