bei mir im Ort und insbesondere im Haus habe ich sehr schlechten GSM-Empfang.
Googelt man ein wenig danach, dann kommt man schnell zu „Aktiven GSM-Repeatern“. Verfolgt man dazu die Diskussion in den verschiedenen Foren, so wird immer wieder darauf hingewiesen, dass dieses möglicherweise nicht legal ist. Tenor: Möglicherweise haben die Geräte alle erforderlichen Prüfzeichen, dieses berechtigt jedoch nicht zum Betrieb (jedenfalls nicht eine Privatperson, sondern das ist dem Provider vorbehalten…)…
Lesen kann man aber auch von sogenannten „Passiven GSM-Repeatern“, die lediglich aus zwei Antennen (eine außen und eine innen) bestehen, die mit einem Kabel verbunden werden, hier besteht aber nach den Forenbeiträgen kein Zweifel daran, dass diese Konstruktion legal ist…
Hat jemand von Euch Erfahrung in diesem Thema? Aktive- und/oder passive GSM-Repeater? Insbesondere wie der Effekt ist, würde mich interessieren…
Kennt jemand den konkreten rechtlichen Hintergrund?
Da jedem deutschen Mobilfunkbetreiber vor einigen Jahren die Lizenz für bestimmte Frequenzbereiche zugeteilt wurden, dürfen auch nur diese Mobilfunknetzbetreiber seine Frequenzen nutzen und damit auch nur selbst einen Repeater betreiben. Der Betrieb eines Repeaters durch Dritte ist eine Frequenznutzung ohne Frequenzzuteilung und bedeutet einen Verstoß gegen § 55 Telekommunikationsgesetz. Repeater gelten zu Sendeeinheiten, welche mit einem Mobilfunkmast , lediglich in Kleinformat angesehen werden können.
Hierzu §55 TKG
§ 55 Frequenzzuteilung
(1) Jede Frequenznutzung bedarf einer vorherigen Frequenzzuteilung, soweit in diesem Gesetz nichts anderes geregelt ist. Eine Frequenzzuteilung ist die behördliche oder durch Rechtsvorschriften erteilte Erlaubnis zur Nutzung bestimmter Frequenzen unter festgelegten Bedingungen. Die Frequenzzuteilung erfolgt zweckgebunden nach Maßgabe des Frequenzplanes und diskriminierungsfrei auf der Grundlage nachvollziehbarer und objektiver Verfahren. Eine Frequenzzuteilung ist nicht erforderlich, wenn die Frequenznutzungsrechte auf Grund einer sonstigen gesetzlichen Regelung ausgeübt werden können. Sofern für Behörden zur Ausübung gesetzlicher Befugnisse die Nutzung bereits anderen zugeteilter Frequenzen erforderlich ist und durch diese Nutzung keine erheblichen Nutzungsbeeinträchtigungen zu erwarten sind, ist die Nutzung unter Einhaltung der von der Bundesnetzagentur im Benehmen mit den Bedarfsträgern und Rechteinhabern festgelegten Rahmenbedingungen gestattet, ohne dass dies einer Frequenzzuteilung bedarf.
(2) Frequenzen werden in der Regel von Amts wegen als Allgemeinzuteilungen durch die Bundesnetzagentur für die Nutzung durch die Allgemeinheit oder einen nach allgemeinen Merkmalen bestimmten oder bestimmbaren Personenkreis zugeteilt. Die Allgemeinzuteilung wird veröffentlicht.
(3) Ist eine Allgemeinzuteilung nicht möglich, werden durch die Bundesnetzagentur Frequenzen für einzelne Frequenznutzungen natürlichen Personen, juristischen Personen oder Personenvereinigungen, soweit ihnen ein Recht zustehen kann, auf Antrag einzeln zugeteilt. Frequenzen werden insbesondere dann einzeln zugeteilt, wenn eine Gefahr von funktechnischen Störungen nicht anders ausgeschlossen werden kann oder wenn dies zur Sicherstellung einer effizienten Frequenznutzung notwendig ist. Die Entscheidung über die Gewährung von Nutzungsrechten, die für das Angebot von Telekommunikationsdiensten bestimmt sind, wird veröffentlicht.
(4) Der Antrag auf Einzelzuteilung nach Absatz 3 ist in Textform zu stellen. In dem Antrag ist das Gebiet zu bezeichnen, in dem die Frequenz genutzt werden soll. Die Erfüllung der subjektiven Voraussetzungen für die Frequenzzuteilung ist im Hinblick auf eine effiziente und störungsfreie Frequenznutzung und weitere Bedingungen nach Anhang B der Richtlinie 2002/20/EG darzulegen. Die Bundesnetzagentur entscheidet über vollständige Anträge innerhalb von sechs Wochen. Von dieser Frist unberührt bleiben geltende internationale Vereinbarungen über die Nutzung von Funkfrequenzen und Erdumlaufpositionen.
(5) Frequenzen werden zugeteilt, wenn
1.
sie für die vorgesehene Nutzung im Frequenzplan ausgewiesen sind,
2.
sie verfügbar sind,
3.
die Verträglichkeit mit anderen Frequenznutzungen gegeben ist und
4.
eine effiziente und störungsfreie Frequenznutzung durch den Antragsteller sichergestellt ist.
Eine Frequenzzuteilung kann ganz oder teilweise versagt werden, wenn die vom Antragsteller beabsichtigte Nutzung mit den Regulierungszielen nach § 2 nicht vereinbar ist. Sind Belange der Länder bei der Übertragung von Rundfunk im Zuständigkeitsbereich der Länder betroffen, ist auf der Grundlage der rundfunkrechtlichen Festlegungen das Benehmen mit der zuständigen Landesbehörde herzustellen.
(6) Der Antragsteller hat keinen Anspruch auf eine bestimmte Einzelfrequenz.
(7) Der Bundesnetzagentur ist Beginn und Beendigung der Frequenznutzung unverzüglich anzuzeigen. Bei der Bundesnetzagentur anzuzeigen sind Namensänderungen, Anschriftenänderungen, unmittelbare und mittelbare Änderungen in den Eigentumsverhältnissen, auch bei verbundenen Unternehmen, und identitätswahrende Umwandlungen.
(8) Eine Änderung der Frequenzzuteilung ist unverzüglich bei der Bundesnetzagentur unter Vorlage entsprechender Nachweise in Textform zu beantragen, wenn
1.
Frequenznutzungsrechte durch Einzel- oder Gesamtrechtsnachfolge übergehen sollen,
2.
Frequenzen auf ein verbundenes Unternehmen im Sinne des § 15 des Aktiengesetzes übertragen werden sollen,
3.
Frequenzen von einer natürlichen Person auf eine juristische Person, an der die natürliche Person beteiligt ist, übertragen werden sollen oder
4.
ein Erbe Frequenzen weiter nutzen will.
In diesen Fällen können Frequenzen bis zur Entscheidung über den Änderungsantrag weiter genutzt werden. Dem Änderungsantrag ist zuzustimmen, wenn die Voraussetzungen für eine Frequenzzuteilung nach Absatz 5 vorliegen, eine Wettbewerbsverzerrung auf dem sachlich und räumlich relevanten Markt nicht zu besorgen ist und eine effiziente und störungsfreie Frequenznutzung gewährleistet ist. Werden Frequenzzuteilungen nicht mehr genutzt, ist der Verzicht auf sie unverzüglich schriftlich zu erklären. Wird eine juristische Person, der Frequenzen zugeteilt waren, aufgelöst, ohne dass es einen Rechtsnachfolger gibt, muss derjenige, der die Auflösung durchführt, die Frequenzen zurückgeben. Verstirbt eine natürliche Person, ohne dass ein Erbe die Frequenzen weiter nutzen will, müssen diese vom Erben oder vom Nachlassverwalter zurückgegeben werden.
(9) Frequenzen werden in der Regel befristet zugeteilt. Die Befristung muss für die betreffende Nutzung angemessen sein und die Amortisation der dafür notwendigen Investitionen angemessen berücksichtigen. Eine befristete Zuteilung ist zu verlängern, wenn die Voraussetzungen für eine Frequenzzuteilung nach Absatz 5 vorliegen.
(10) Sind für Frequenzzuteilungen nicht in ausreichendem Umfang verfügbare Frequenzen vorhanden oder sind für bestimmte Frequenzen mehrere Anträge gestellt, kann die Bundesnetzagentur unbeschadet des Absatzes 5 anordnen, dass der Zuteilung der Frequenzen ein Vergabeverfahren nach § 61 voranzugehen hat. Vor der Entscheidung sind die betroffenen Kreise anzuhören. Die Entscheidung der Bundesnetzagentur ist zu veröffentlichen.
Die BNA muss jede Sendestelle einzeln genehmigen. (Siehe auch momentaner LTE Genehmigungsstau)
Die Teile sind legal, zugelassen und mittlerweis für E-Plus, O2, Telekom, Vodafone und Orange erhältlich. Allerdings nicht ganz billig und jeweils nur für einen Provider geeignet.
vielen Dank für Eure Antworten! (wobei der Link hier aus dem IE nicht funktioniert, offensichtlich weil zwei http… hintereinander sind?)
Ich habe parallel mal eine Anfrage an T-Mobile als „mein“ Netzbetreiber gestellt:
[i]…in meinem Ort und insbesondere innerhalb meines Hauses ist ein extreme schlechter Mobilfunkempfang. Es wurden schon diverse Aktivitäten unternommen, um T-Mobile dazu zu bewegen, hier Abhilfe zu schaffen - bisher leider ohne Erfolg.
Nun liest man im Internet von aktiven GSM-Repeatern, mir wird aber nicht ganz klar, ob diese nun legal sind oder nicht. Zum anderen gibt es Informationen zu passiven GSM-Repeatern, diese sind wohl legal, die Frage ist nur, ob diese auch einen positiven Effekt bringen.
Ich habe Bereitschaftsdienst und es ist extrem unbefriedigend ständig Rufumleitungen einzurichten und sie beim Verlassen des Hauses wieder herauszunehmen.
Ich würde mich daher freuen, wenn ich von Ihnen Aussagen zu aktiven- und passiven-GSM-Repeatern, deren (legaler) Einsetzbarkeit und deren Komfortgewinns bekommen würde…[/i]
Hier die Antwort:
[i]…Der Einsatz von Mobilfunk-Repeatern ist in Deutschland nur den Mobilfunknetzbetreibern gestattet, denn nur diese verfügen über die entsprechenden Frequenznutzungsrechte.
Die Nutzung von Frequenzen ohne eine entsprechende vorherige Zuteilung gem. § 55 TKG ist eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Bußgeld von bis zu 500.000€ geahndet werden kann (§149 Abs.1 Nr.10 TKG).
Die Bundesnetzagentur überwacht die Frequenzordnung und ist berechtigt zur Sicherstellung der Frequenzordnung die Außerbetriebnahme eines Geräts anzuordnen.
Das bedeutet da das Vertreiben (Verkaufen) und das Kaufen erlaubt ist, dass Betreiben ist jedoch verboten…[/i]
Hat jemand vielleicht Erfahrungen mit einem passiven GSM-Repeater?