Grundlagen zur Hardwareliste

Funksysteme:
Funksysteme sind die ideale Lösung um möglichst wenig Dreck in der Wohnung zu hinterlassen. Einige System sind so klein, dass sie in eine tiefe Einbaudose noch hinter den Schalter und hinter eine Steckdose passen. Andere sind so groß, dass sie außen drauf gesetzt werden müssen. Hier muss man sich vorher genau die Komponenten des Systems anschauen um vielleicht einige Systeme aus estetischen Gründen schon auszuschließen. Man unterscheidet Unidirektionale und Bidirektionale Systeme. Dazu später mehr.

In so einem Funk-Sensor oder Funk-Aktor sind natürlich Sender und Empfänger verbaut. Dadurch können diese Systeme preislich oft nicht mit einfachen, kabelgebundenen Systemen mithalten. Man muss eben abwägen ob man die Möglichkeit hat Kabel zu verlegen oder in diesen sauren Apfel beissen will. Und ganz ohne Kabel kommen diese Systeme auch nicht aus. Zwar lassen sich einige Systeme mit Batterien betreiben aber wer diese nicht alle Nase lang wechseln will braucht zumindest Strom. Es gibt auch Systeme die mit winzigen Solarzellen, oder anderweitig ohne Batterie, betrieben werden.

Ganz wichtig: Man kann verschiedene Funk-Systeme in der Regel nicht miteinander mischen. Es spielt dabei keine Rolle ob sie die selbe Frequenz haben oder vom selben Hersteller sind. Allein der Einsatz von IPS ermöglicht dies. Aber dann müssen von beiden Systemen die jeweiligen PC-Adapter gekauft werden.

Funk - Unidirektional
Unidirektional bedeutet, dass die Funkverbindung nur in eine Richtung besteht. Das bedeutet, dass einem Aktor, der das Licht schaltet, zwar gesagt werden kann ob er das Licht ein oder aus schalten soll, er jedoch keine Auskunft darüber geben wird ob er dies auch getan hat. Das liegt daran, dass in diesem Aktor nur ein Empfänger eingebaut ist. Das spart Platz und Geld und ist in vielen Einsatzgebieten vollkommen ausreichend.

Leider bedeutet das in der Praxis aber auch, dass man nicht abfragen kann ob die Lampe im Flur noch eingeschaltet ist oder nicht. IPS wirkt dem entgegen indem es sich merkt was zuletzt an diesen Aktor gesendet wurde und diese Information speichert. Man geht also einfach davon aus, dass der Aktor den gesendeten Befehl empfangen hat. Das funktioniert auch hervorragend aber man kann nicht feststellen ob ein beispielsweise weit entfernter Aktor wirklich mitbekommen hat was wir von ihm wollen (Empfangquittierung).

Funk - Bidirektional
Der Unterschied von unidirektionalen zu bidirektionalen Verbindungen ist, dass jeder Sender und jeder Empfänger sowohl eine Sendeeinheit als auch eine Empfangseinheit integriert hat. Man kann also tatsächlich feststellen ob der Aktor das Funktelegramm empfangen hat und die Aktion ausgeführt hat. Diesen Komfort muss der Kunde aber letztlich auch bezahlen.

Funk - Routing
Routing bedeutet: „weitersagen“. Wie bei der stillen Post, dem beliebten Kinderspiel, werden Telegramme zu weit entfernten Aktoren, die eigentlich schon ausser Reichweite sind, durchgereicht. Allerdings ohne gekicher und veränderungen des Originaltexts. :wink: Es versteht sich von selbst, dass uni direktionale Systeme, die lediglich empfangen oder senden können, dazu technisch nicht in der Lage sind.

Kabelgebundene Systeme
Das Medium Kupfer hat gleich mehrere gravierende Vorteile. Im Vergleich zu einer Funkstrecke ist es robust, solide und Störungen haben es schwer. Durch den Wegfall eines Senders und eines Empfängers schneidet das klassische Kabel preislich deutlich besser ab. Allerdings ist ein offen verlegtes Kabel nicht der schönste Anblick und mache Ecken im Raum lassen sich unter Umständen einfach nicht erreichen. So ist ein Türrahmen für ein dickes Kabel oder Kabelbündel ein schweres Hindernis. Und die Wand aufzustemmen kommt nur in Frage wenn man eh renovieren will.

Kabel - Bussysteme
Ein Bussystem verlangt eine akkurate Planung. Denn es wird in der Regel nur ein Kabel durch das Haus gezogen. Ein nachträgliches Verlängern oder Abzweigen ist nur bedingt oder garnicht möglich. Der eigentliche Verlegeaufwand ist dabei relativ gering und schnell erledigt. Liegt der Bus einmal wird man vermutlich nie wieder Kabelprobleme haben da die Sensoren und Aktoren allesammt an das selbe Kabel angeschlossen werden. Zusätzliche Sensoren und Aktoren können problemlos jederzeit und überall an den Bus angeschlossen werden.

Dadurch, dass jeder Sensor und jeder Aktor per Adresse angesprochen werden muss werden sogenannte Koppelgeräte benötigt. Diese sind in den Aktoren und Sensoren oft schon integriert wodurch sie oft deutlich teurer sind als „normale“ Aktoren und Sensoren. Wird der Bus beschädigt führt das in der Regel zum Ausfall des ganzen Systems.

Bei der Auswahl des Bussystems sind maximale Kabellängen, maximal anschaltbare Geräte und Latenzen (Die Zeit, die benötigt wird bis ein Signal bei IP-Symcon ankommt) zu berücksichtigen. Bei manchen Bussystemen muss man darauf achten, dass sie nicht parallel zu Elektroleitungen liegen, weil diese das Signal stören könnten. Dann sind ohnehin zusätzlich spezielle, geschirmte Kabel vorzusehen.

Kabel - Sternverteilung
Unter einer klassischen Sternverteilung versteht man das ziehen eines Kabels von einem oder mehreren Punkten aus zu jedem einzelnen Sensor und Aktor. Die Knotenpunkte können dann, je nach System, miteinander über ein zentrales Kabel verbunden werden. Der Mehraufwand bei der Verlegung, bedingt durch die hohe Anzahl der Kabel, kann sich jedoch schnell auszahlen, da auf Koppelgeräte, wie sie beim Bussystem benötigt werden, verzichtet werden kann. Ein Vorteil ist auch, dass wenn ein Kabel beschädigt wird, wird nur das daran angeschlossene Gerät betroffen sein.

Da an dem/den Knotenpunkt/en alle Kabel zusammen kommen und diese auch irgendwo angeschlossen werden müssen sollte man ausreichend Platz einkalkulieren. Je nach Anzahl und Beschaffenheit der Kabel reicht ein sogenannter Unterverteiler Kasten eventuell nicht aus. Ausserdem verliert man ab einer gewissen Anzahl an Kabeln schnell den Überblick. Die Kabel sollten unbedingt gleich beim verlegen beschriftet werden. Es gibt professionelle Klemmen für die Hutschiene, wie sie in Schaltschränken üblich sind, die sich beschriften lassen. Ab einem gewissen Punkt, den jeder für sich selbst festlegen muss, sicherlich eine sinnvolle Investition.

Klassischer weise werden 24V Steuerleitungen oder gleich 230V auf diese Weise Verlegt. Diese beiden Systeme sind extrem robust gegenüber Störungen und enorm vielseitig. Steuerleitungen (wie Telefonkabel, ungeschirmt) sind obendrein recht preiswert.

Autarke Systeme
Unter einem Autarken System versteht man ein unabhängiges System. In unserem Fall wäre so ein System nicht abhängig davon, ob der PC auf dem IP-Symcon läuft eingeschaltet ist oder nicht. Die Erfahrung zeigt aber, dass es durchaus Sinn macht IP-Symcon auch über Nacht durchlaufen zu lassen.

Sollte der Rechner hingegen ausfallen so bietet ein autarkes Licht-System beispielsweise weiterhin die Möglichkeit Licht zu schalten während der Touchscreen, die Gartenbewässerung und die Klimasteuerung direkt von dem Ausfall betroffen sind. Man sitzt also nicht buchstäblich „im Dunkeln“. Aber Achtung! „Autark“ bedeutet nicht seinerseits ausfallsicher - nur unabhängig. Genauso ist es möglich, dass man dem Rasensprenger im Dunkeln bei seiner Arbeit zusehen muss.

Aktor? Sensor?
Also Aktor bezeichnet man in der Regel ein „Ding“ dass physisch etwas für einen tut. Motoren bewegen etwas und Lampen leuchten. Aber auch die Waschmaschiene, die Dunstabzugshaube oder die Brenner der Heizung könnte ein Aktor sein.

Ein Sensor misst irgend etwas, was dann in der Regel eine Aktion seitens eines Aktors auslöst. Ein Sensor könnte eine Thermometer, ein Bewegungsmelder, ein Dämmerungssensor oder einfach nur ein Lichtschalter sein.

Hier gibts eine kurze Gegenüberstellung der von IPS unterstützten Systeme.

Gruß,

Toni

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Hallo Toni,
ist ein super (und wichtiger) Beitrag.
Meine Anregung: Der Beitrag wäre m.E. auch im Wiki und in der Dokumentation (zumindest verlinkt) für viele hilfreich, die wie ich zuerst im Wiki und in der Dokumentation suchen bevor sie im Forum ein neues Thema eröffnen und andere damit unnötig von der Arbeit abhalten.
Leider gibt es in der Dokumentation keine Suchfunktion und in der Suchfunktion der Hauptseite von IPS wird exemplarisch diese Seite nicht gefunden.
Habe den Eindruck, dass das Wiki eher einen Stiefmütterlichen Charakter hat. Dabei wäre eine gute und umfangreiche(ere) Doku und ein gutes Wiki mittelfristig sicher eine Arbeitserleichterung und Zeitersparnis für alle.