Grundlagen einer WAGO-Haussteuerung

Moin Moin und Hallo,

wir renovieren / sanieren derzeit unser großzügiges Einfamilienhaus. Dabei wird auch die komplette Elektroinstallation erneuert. Die Arbeiten werden durch einen Elektriker und einen Elektroniker durchgeführt. Um wenigstens etwas mitreden zu können und weil mich das Gebiet der Haussteuerung schon länger interessierte, wollte ich mir hier einige Grundlagen aneignen.

Um das alte Haus wenigstens elektronisch auf einen guten und modernen Stand zu bekommen, sollen einige Funktionen uns später das Leben erleichtern :stuck_out_tongue:

Anforderungen sind:

  • Lichtsteuerung über die SPS (dimmbare Räume werden per Eltako Dimmer gedimmt) zB Zeitschaltuhr
  • Tasterfunktionen umstrukturieren können: 1x drücken Licht an, 3x drücken Strom aus im Haus (außer Kühlschrank pp.) oder im Schlafzimmer: 2x drücken: Fernseher aus durch Ausschalten der Steckdose
  • Vereinzelte Steckdosen zeitsteuern (Fensterbeleuchtung)

Als Steuerung kam mir nach einigen Recherchen z.B. das Starterkit „Wago StarterKit 2 ETHERNET 841“ in den Sinn.

Wie bemisst man die Anzahl der Ein- und Ausgänge einer Wago?

Pro Taster jeweils ein Ein- und Ausgang? Pro Schaltbare Steckdose / „Steckdosenleiste“ (mehrere Steckdosen in einem Rahmen) ein Ein- und Ausgang?
Pro Raum ein Ein- bzw. Ausgang für das Licht? (Außer Wohnzimmer, dort werden es 4 Kreise sein).

Ihr merkt sicher schon: Der hat noch gar keine Ahnung :o Frei nach dem Motto „Wer nicht fragt bleibt dumm“ würde ich mich über Antworten sehr freuen. Danke also schon einmal für eure Geduld und eure Mühen,

Viele Grüße,

Hallo Nordlicht,

hier werden bestimmt noch andere schreiben, mittlerweile haben doch einige die Wago im Einsatz. Ich z.B. derzeit eine 750-881 (ich würde dir das Starterset mit dem 881er Controller empfehlen, dürfte der selbe Preis sein).

Bei mir „läuft“ so ziemlich alles über die Wago; Steckdosen, Licht (z.T. DALI), Rauchmelder, Präsenzmelder, Fensterkontakte, Rolläden etc.

Es ist eigentlich ganz einfach.
Wenn du z.B. deine Nachttischlampe schalten willst, brauchst du einen digitalen Eingang (angsteuert über den Taster) und einen digitalen Ausgang. Der digitale Eingang triggert dir in der SPS eine definierte Variable. Was du mit dem Signal machst, ist dir überlassen, also z.B. auch Mehrfachbelegungen wie von dir angeführt. Über eine Zuweisung wird wiederum der digitale Ausgang getriggert, der dir mit 24V ein entsprechendes Relais schalten kann. Und schon kannst du deine Nachttischlampe schalten.

Falls du DALI verwenden möchtest, brauchst du keinen digitalen Ausgang sondern entsprechende Dali-fähige Vorschaltgeräte.

Ich habe an jeden Taster (meistens 4fach-Taster) ein 12 adriges Kabel gelegt - da hat man genug Reserve.

Ich habe es bisher nicht bereut, mich für Wago entschieden zu haben.

Schöne Grüße
Dtm

PS: Man kann nie genug Kabel legen… glaub’s mir :wink:

Danke dir, dtm. Nun bin ich schon ein ganzes Ende schlauer :cool:

Darf ich fragen, was du für Module mit welchen Eigenschaften du verbaut hast (Anzahl der Ein- und Ausgänge)?

Viele DI (für Taster, Rauchmelder, Fensterkontakte, Präsenzmelder) und DO (für Relais und Displayansteuerung), serielle Klemmen, Dali, PT1000, Analoge Eingangsklemmen und ne 3 Phasen-Messklemme die noch angeschlossen werden muss :wink:

PS: Wenn du dich für Wago entscheidest und ordentlich verdrahten willst, plane einen ausreichend großen Schaltschrank mit ein. Je nachdem wie „großzügig“ euer EFH ist kann der ruhig 2m hoch und 1,2m breit sein… so einen hätte ich zumindest genommen, wenn ich es nochmal anfangen würde.

Hallo,

habe gerade einen Neubau fertig gestellt. Was sich auf jeden Fall bewährt hat sind 7 Ader 230V Leitungen in jeden Raum (5x Phase) in eine Unterputzverteilerdose und von dort aus mit 3 oder 5 Ader zu den Steckdosen/Lampen. Somit kann ich in einem Raum 5 Phasen mit der SPS schalten und munter in der Unterputzverteilerdose, welche mit einer Steckdose abgedeckt ist umverdrahten wenn notwendig. Zieht man jede Leitung (Steckdose/Lampe) direkt zum Sicherungskasten ist die Anzahl der Leitungen nicht mehr zu händeln.

Das mit den 7 Ader-Leitungen würde ich ggf. nochmal abklären.
Der Elektriker meines Vertrauens hat mir damals davon abgeraten, weil es „Probleme“ geben könnte wenn mehrere große Verbraucher zwar auf 5 Phasen, aber nur an einem Nullleiter „hängen“. Und wir sprechen ja von einem 1.5er Querschnitt nehme ich an.

Just my 2 cents, und ich bin kein Elektriker. Aber für mich macht es Sinn.

Was die Übersichtlichkeit angeht:
Ich habe 5x1.5er Kabel verwendet und das Einzige was den Überblick m.E. einschränkt ist, wenn der Schaltschrank zu klein gewählt wurde. Natürlich sind es so oder so viiiiiele Kabel.

Hallo,

in der Theorie sind die Bedenken von dtm verständlich. Aber in der Praxis kann es nicht zu einem Problem kommen, denn die 5 Phasen müssen alle an einer Sicherung hängen, da man laut VDE nicht mehre Phasen in einer Dose haben darf (es sei denn, die Phasen sind nur zusammen durch eine Sicherung schaltbar). Also, wenn man alle 5 Phasen von einer 16A Sicherung versorgt gibt es keine Probleme. Bevor jetzt jemand mit dem Argument Kabellänge/Häufung kommt, ja da kann man sich anhand der VDE sicher was zurecht basteln was dagegen spricht. Dann müssten aber im gesamten Einfamilienhaus 2,5² Leitungen verlegt werden, was keinen Sinn macht.

Natürlich müsse E-Herd, Geschirrspüler, Waschmaschiene… eine eigene am Besten 2,5² Leitung bekommen (je nach Länge).

Gruß,
chris