Inspiriert durch das von Joachim vorgestellte Meßeqiupement habe ich den Empfang einer FHZ-1000 mit drei auf 868 MHZ ausgelegten Antennen (Marconi, offener Dipol, Biquad s.Bild 1) unter gleichen Bedingungen gemessen:
Die Marconi Antenne (Bild 2) ist ja mit dem „Antennendraht“ der Homematic vergleichbar. Der offene Dipol (Bild 3) ist erwartungsgemäß schon besser und die Biquad (Bild 4) in Richtwirkung(!) im Vergleich beeindruckend.
Bild 2: Marconi
Bild 3: Dipol
Bild 4: Biquad
Zur Prüfung der Polarisation habe ich die Antennenrichtung zunächst optimal ausgerichtet und dann gemessen. Probeweises 90 Grad Drehen bzw. Kippen gegen die vorher ermittelte beste Polarisationsebene verschlechtert den Empfang bei den Antennen.
Wenn in diesem Thread Joachim an der FHZ nach Umbau im Vergleich zur Originalantenne keinen Unterschied gemessen hat, andere subjektiv von Verbesserungen und jemand von Verschlechterung nach dem Anschluss einer WLAN-Antenne berichteten, wundert mich das nicht:
Die Antennen für WLAN sind oder sollten für 2,4 GHZ ausgelegt sein. Die halbe Wellenlänge, die für eine einfache Dipol-Antenne erforderlich ist, beträgt beim WLAN mit 2,4 GHZ nur noch etwa 6,3 cm, bei FHZ/Homematic mit 868,3 MHZ aber schon etwa 17 cm, das „Marconi-Kabel“ (1/4 Wellenlänge) der Homematics dürfte daher so bei etwa 8 cm liegen.
Die unterschiedlichen Erfahrungen erklären sich zum Teil aus unterschiedlicher Güte der WLAN-Antennen: Eine gute 2,4 GHZ Antenne kann sicherlich auch im Vergleich zur schwachen Marconi-Antenne bei 868 MHZ mehr bringen, während ein schlechter China-Antennen-Witz Länge und Form mit nach stilistischen Maßstäben verbautem Draht die Sache verschlechtern wird.
Hinzu kommt die unterschiedliche Anpassung der Antennen an ein 50 Ohm unsymetrisches Koaxkabel. Das spielt sicherlich nochmal eine Rolle. Eine „zu gute“ Rundumantenne (z.B. J-Antenne) wird zwar in der horizontalen den Gewinn ausspielen, aber zu Lasten aller Empfänger, die nicht auf gleicher Höhe mit der Antenne sind.
Mein Fazit:
Der Einbau eines WLAN-Stabes unbekannter Aufbauweise kommt einem Lotteriespiel gleich. An eine 36 MHZ Funkfernsteuerung hängt auch niemand ernsthaft Antennen, die für den Flugfunk entwickelt wurden.
Wenn ich schon Löten und Schrauben muss, dann doch nicht um nur ein Koaxkabel mit Stecker für eine externe Antenne unbekannten Aufbaus für eine 3 Mal höhere Frequenz anschliessen zu können, sondern löte mir gleich eine auf die Frequenz zugelängte Antenne.
Eine weitere Möglichkeit wäre, wenn man nur einen Problemempfänger (z.B. im Keller) oder mehrere Aktoren an einer Antenne (Hutschienensystem der FHZ) hat UND keine Raumprobleme hat, einen Dipol oder eine BiQuad am Empfänger anzuhängen. Geht natürlich nicht in Einbaudosen.
Rolf