Fensterkontakt, Temperaturerfassung

Hallo,
ich habe hier schon eine Menge über 1-Wire gelesen aber bin nun verwirrt.
Ich plane in meinem Neubau eine Temperaturerfassung für jeden Raum. Außerdem will ich jedes Fenster abfragen, ob es offen oder zu ist.
Das ganze System soll per 1-Wire-USB Adapter an den PC angeschlossen und mit IPS ausgelesen werden.

Nun Frage 1:
Welche Temperatursensoren kann ich nehmen. Ich würde diese gern so dezenzt wie möglich verlegen (z.b. im Estrich).
Wäre der 1-Wire V2A Temperatursensor geeignet?

Frage 2:
Mein Fensterbauer soll mir Fensterkontakte einbauen. Brauch ich für jeden Konmtakt, d.h. für jedes Fenster ein Basis-Modul?

Frage 3:
Brauche ich für ca. 15 Fenster und 10 Räume eine externe Spannungsversorgung? Was wäre empfehlenswert?

Vielen Dank

Hallo und Willkommen im Forum,
hier meine Sicht zu Deinen Fragen:

Frage 1: Tempsensoren: Generell sind die DS18B20 dafür geeignet. Falls Du die irgendwo „eingiessen“ willst, dann ist eine V2A Hülse bestimmt gut geeignet.
Wenn ich nicht wirklich die Estrich-Temp brauche, sondern die Raumtemperatur, dann würde ich:
-in jedem Raum eine Ethernet Doppeldose legen lassen (Cat 6 oder 7). Damit ist man dann flexibel genug auch in Zukunft (z.B. PC Equipment, Media-Center etc.). Über eine Dose/Leitung dann in jeden Raum 1-Wire führen und dort Raumverkabelung ansetzen (z.B. innerhalb eines Kabelkanals, Fußleiste oder ähnlich). Für simple Raumtermperaturmessungen habe ich einfach einen DS18B20 mit 100nF Kondensator auf ein kurzes, abgeschnittenes Patchkabel gelegt, Schrumpfschlauch drum und direkt in die 1-Wire-Cat6 Dose gesteckt. Funktioniert wunderbar.

Frage 2: Nicht unbedingt; Nur wenn Du genau die Info „Fenster x ist auf“ pro Raum brauchst, dann musst Du einen digitaleingang PRO Fenster vorsehen. Du kannst Die Fensterkontakte in einem Raum auch einfach in Reihe schalten, dann reicht ein Digital-Eingang der Dir sagt „mindestens irgend ein Fenster in dem Raum ist auf“.

Frage 3: unbedingt empfehlenswert; einen USB 1Wire Dongle zusammen mit einem aktiven 1Wire Hub verwenden. Dann hast Du auch 12V zusätzlich, die du in die Räume führen kannst, um z.B. kleinere Aktoren und Anzeigen zu betreiben (Anzeige Dioden, Digitale Schalter für 220V etc.)
Für 1Wire ist eine stabile 5V Spannungsversorgung wichtig (IP-Symcon unterstützt KEINE parasitär betriebenen 1Wire Netze).

Veielen Dank für die schnelle Antwort. Die Lösung mit dem Cat6 finde ich sehr interessant. Ich wollte mir nun die DS1820 fertig konfektioniert bei Conrad kaufen. Der ganze Aufbau soll eine Sterntopologie werden, dodass alle Räume dann im Hub im Hauswirtschaftsraum zusammenlaufen. Es sind insgesamt 8 Sensoren.

Muss ich da unbedingt einen Kondensator anlöten?
An welchen Anschluss kommt der? GND?

Vielen Dank!

Ich wollte mir nun die DS1820 fertig konfektioniert bei Conrad kaufen.

Wenn diese von Hygrosens sind, diese haben einen 100nf eingebaut. Kannst Du nehmen, hab ich auch schon 3 Jahre in Betrieb.

Wenn Du es nicht zu eilig hast, schau mal in der Bucht : http://www.ip-symcon.de/forum/f29/paket-china-gekommen-10607/

Das ist nochmal ein sehr guter Tip.
Haben die Teile dann auch den Kondensator integriert?
Konnte dazu nichts finden.

Hallo,

Zu Frage 2: Wenn jedes Fenster „einzeln“ erfasst werden soll, benötigt auch jedes Fenster einen Eingang eines Bausteins. Wenn Du den 1-Wire Baustein mit 8 eingängen nutzt, passen da also 8 Fenster dran. Mehr Fenster = mehr Bausteine an den 1-Wire Bus. Hier sitzt der 1-Wire Baustein zentral und die Kontakte werden über Kabel zum Eingang der Bausteins geschaltet.
Soll nur angezeigt (ausgewrtet) werden das irgend ein Fenster offen ist, können die Fensterkontakte in reihe geschaltet werden und es ist nur noch ein Eingang nötig. Oder 2 Eingänge wenn EG und 1.OG getrennt.

Zu Frage 3: Umso mehr Bausteine am 1-Wire Bus hängen, um so dringlicher wird eine zusätzliche Spannungsversorgung. Da Du sowiso einen Stern (Kabel) planst, ist ja ein 1-Wire Verteiler zu empfehlen die dieses mit eingebaut haben.
Es gibt hier im Forum ZWEI Leute die in ihren Shops so etwas haben.

Gruß

Jan

Kann ich dir leider auch nicht sagen.

Aber wozu dient der Kondensator überhaupt? In er AN148 von Maxim (Guidelines for Reliable 1Wire Networks) steht nichts über Kondensatoren beim Sensor sondern nur beim Master. OK - wie auch immer - ich habe eine Menge DS1820 schon seit Jahren ohne Kondensator laufen (ohne Probleme).

Hallo

es ist so, dass die 1-Wire Bauteile, wie alle anderen digitalen Bausteine auch, einen Abblockkondensator benötigen. Dieser sorgt dafür, dass die Energie für kurze Lastwechsel, z.B. wenn der die Temperaturmessung startet, direkt aus dem Kondensator kommen und nicht über die relativ hochohmige Zuleitung.
Kurz gesagt, die Kondensatoren sorgen für einen stabilen Betrieb von elektronischen Bausteinen und sind Standard.

Die Temperatursensoren in Edelstahlhülsen bekommst du mit verschiedenen Zuleitungslängen (mit Kondensator) z.B. hier in meinem Shop.
Hier findest du auch ein Modul, was zum Abfragen von Fensterkontakten (Reedkontakten) vorgesehen ist.

Grüße
Andrge

Moin…

…ich hätte da auch mal ne Frage zu 1-Wire und Fensterkontakten! Wenn man den Baustein nimmt würde der ja für 2 Fenster sein.

D.h. 10 Fenster = 5 Bausteine = 10TE ( sieht zumindest nach 2TE aus ) in der Elektroverteilung! Das ist mal ne Menge.

Was ich mir noch nicht ganz Vorstellen kann ist, das ich die Fensterkontaktkabel 25m durch die Wohnung routen ( wie auch immer ) muss!!

Gibt es da nicht eine andere Möglichkeit mehr Fensterkontakte mit einem Baustein abzufragen und im Raum selber an den 1-Wire Bus zu gehen? Ohne mir eine UV im Raum installieren zu müssen!!

Grüße,

Peter

Was ist TE? Anzahl der Adern?
Wenn Du ein kabelgebundenes System verwendest (egal welches), dann musst Du wohl Kabel zu jedem einzelnen Fensterkontakt führen. Brauchst Du wirklich jedes Fenster einzeln ausgewertet? Normalerweise reicht es alle Fensterkontakte eines Raumes in Reihe zu schalten. Dann brauchst Du nur einen Input zum 1-Wire.
Du brauchst doch nur zu wissen: In Raum A ist mindestens ein Fenster offen. Ob das jetzt das linke, rechte, vordere, oder hintere Fenster ist, ist doch total egal. Ein Fenster ist auf und damit dann z.B. Heizung aus, Warnung bei Verlassen der Wohnung/Einbruchschutz, Einbruchsmeldung …
Meine Empfehlung immer wieder: Legt Cat.6/7 Kabel (möglichst gleich Doppelkabel/Doppeldose) in jeden Raum. Dann ist die Sache gegessen. Einen der Anschlüsse (=8 Leitungen) dann für die Hausautomation abzweigen und individuell belegen.
Darauf kann man dann z.B. die Fensterkontakt-Leitungen direkt zur Zentralverteilung legen und dort mit einem 8fach Input-Baustein abfragen.
Oder aber (halte ich für sinnvoller) 1W + 12V zu jedem Raum legen und dort dann
1.) Temp-messen
2.) Digital-In (Fensterkontakte, Glasbruch, Bewegungsmelder)
3.) 220V Schaltmodule z.B. für Licht, Heizung etc.

BTW: Wenn Du die Digital-In Signale auch für Alarmanlagenfunktionen verwenden willst, dann solltest Du nur den DS2408 verwenden. Der hat ein „Latch-Bit“ an jedem Eingang. Es reicht dort also z.B. alle 30 Sekunden zu pollen und wenn da irgendetwas seit der letzten Abfrage auf dem Input gezappelt hat, bekommst Du darüber die Information. Verwendest Du einen Baustein OHNE Latch, musst Du sehr häufig den 1W abfragen (alle 5 Sekunden?). Das wird dann schnell problematisch und vielleicht „verpasst“ man doch das Signal.

Hmm… also unser „Wohnbereich“ besteht aus Küche, Ess und Wohnzimmer ( 1 Raum ) und ist ca. 80qm groß! Es gibt 5 Fenster und ehrlich gesagt, wenn ich mir schon das Feature einer Verschlusserkennung mit Fensterkontakten gebe, will ich nicht 5 Fenster ablaufen müssen um festzustellen welches nicht richtig verschlossen ist!! Dann kann ich es auch gleich lassen.

TE bedeutet Teilungs-Einheit. Es steht in jeder Elektro-Verteilung eine bestimmte Anzahl an TE zur Verfügung!!

Mich interessiert das Thema gerade, weil ich meine FK eigentlich auf EIB/KNX-Tasterschnittstellen ( 4-Fach ) legen wollte. Diese sind aber nicht gerade günstig ( im Verhältnis zu 1-Wire-Komponenten ).

Dann ist die Antwort ja klar: Von jedem Fenster ein zweiadriges Kabel zum Raumpunkt führen, wo der 8-fach Digi-Input 1W-Baustein liegt.
Und bedenken: 1W ist kein aktives Meldesystem. D.h. IP-Symcon muß jedes der einzelnen Bausteine im z.B. 30 Sekunden-Abstand abfragen/pollen. Die Feststellung „Fenster auf/zu“ erfolgt dann nicht in Echtzeit sondern durchschnittlich mit 15 Sekunden Verzögerung.

Woher beziehst du diese Aussage Andrge? Kannst du mir da einen Link dazu schicken. Nicht zum algemeinen BlaBla über Stützkondesatoren (Hab das lange genug von meinen Professoren eingetrichtert bekommen und entwerfe selbst Microcontroller-Schaltungen) sondern speziell warum 1-Wire-Bauteile einen Stützkondensator benötigen. Der DS18B20 zB hat laut Atmel einen Kondensator in seiner Parasite-Power-Unit bereits eingebaut.

Die 1-Wire Bauteile sind elektronische Schaltungen wie jede andere auch.

Wenn du dir das Datenblatt zu den Bausteinen genau anschaust, findest du die Stelle aus der sich meine Aussage ableite. Beispiel DS18B20 auf Seite 19.

Der Baustein hat einen Standby-Strom von typ. 750nA, während der Temperaturmessung steigt dieser Steilflankig auf ca. 4mA. Die Zuleitungskabel können durch ihren Innenwiderstand (Xc, Xl und R) diesem Stromanstieg nicht folgen. Folge es kommt zu Spannungseinbrüchen am Baustein.
Damit während diesem Dynamiksprung dem Baustein ganz einfach nicht der Strom ausgeht und damit die Funktion gestört wird , sind die Stützkondesatoren notwendig. Diese Puffern diesen kurzzeitig notwendig hohen Strom ab.

Wenn du jedoch nur einer „vorgekauten Aussage“ in einem Datenblatt glaubst, muß ich dich enttäuschen, die Dallas Datenblätter sind recht „Softwarelastig“ und können dir diese Aussage nicht liefern.

Du kannst sicherlich die Bausteine auch ohne C´s betreiben, nur kannst du in ungünstigen Bedingungen real die Auswirkungen der fehlenden Kondensatoren durch Datenstromabbrüche und Fehlmessungen feststellen.

Weitergehende Informationen und Tipps zum 1-Wire Bus findest du in meiner kleinen Dokumentation zum 1-Wire Bus, hier

Grüße
andrge

Ein 100nF-Keramik-Kondensator in der Versorgungsspannung zu GND wird meistens das System verbessern.
Oft ist es auch sinnvoll, noch einen 10 µF Tantal zuzufügen.
Andreg’s Aussage kann ich nur bestätigen.