Energiemanagement Regelung von PV und Victron Multiplus II

Habe seit ein Paar Wochen einen Victron Multiplus II mit Pylontech US2000C Akku (aktuell nur einen, weitere sind bestellt).

Mein Ziel ist die Nulleinspeisung.
Um das zu realisieren, brauche ich ein Energiemanagement um die Geräte so zu steuern, dass mein Stromzähler immer 0W anzeigt.

Parallel gibt es noch ein SMA Sunnyboy Wechselrichter mit Modbus TCP zur Einspeisung.

Folgendes muss die Regelung abdecken

  1. Die Energie vom PV-Wechselrichter soll den Stromverbrauch kompensieren
    => 0W auf dem Stromzähler
  2. Wenn Energie übrig ist, dann den Batteriespeicher damit laden
  3. Wenn Batterie voll, dann PV-Wechselrichter drosseln, so dass wieder 0W am Stromzähler angezeigt wird.
  4. Wenn die Energie vom PV Wechselrichter nicht ausreicht um den Stromverbrauch zu decken,
    dann über die Batterie einspeisen bis diese leer ist.

Hat jemand so etwas schon mal realisiert?

Michael

Ich habe ähnliches mit einem php-Skript realisiert: Einlesen und Benennung der Variablen mit GetValue, if und Sprung und setzen der benannten Variablen mit SetValue, sollte aber sicherlich auch mit dem Ablaufplan ohne php zu realisieren sein.

Wird die Batterie von SMA unterstützt? Dann könnte der HomeManager die Punkte 2 und 4 erledigen.

Den Punkt 3 verstehe ich nicht.

Nein, die Batterie ist am Multiplus II angeschlossen.

Michael

@bumaas
Da ich auf keine Fall etwas einspeisen möchte, muss ich bei Punkt 3 den PV-Wechselrichter drosseln,
wenn ich keine Energie mehr in den Akku laden kann (weil voll).

@Senior
ja, so was habe ich auch jetzt gemacht, aber eine Regelung ohne Überschwinger ist gar nicht so leicht.
Aktuell machen mir so Dinge, wie Regelungszeiten der Geräte zu schaffen.
Und es gibt so viele Spezialfälle, die ich abfangen muss.
Würde gerne mich mit anderen über die Probleme austauschen.

Michael

Zwischen Einspeisung und Bezug habe ich eine einstellbare Totzeit von 5 Min. Sonst hast du bei jeder Veränderung (Wolken Verbraucher im Haus usw.) ein Aufschwingen. Eine Alternative wäre dann eine vorrangige Insellösung. Das bedeutet dann aber eine Unterbrechung oder Synchronisation mit dem Netz wenn die Batterie leer ist. Dann wäre das Netz der „ Notstrom Betrieb“ aber das ist alles nur mit einem hohen techn. Aufwand realisierbar. Ein netzgeführtes System ist wesentlich einfacher händelbar, im schlimmsten Fall speist Du etwas in das Netz, hast aber einen stabilen Betrieb.

@Senior
Laut des Energieversorgers darf ich NICHT einspeisen.
Das ist keine Option. Aktuell habe ich eine Regelung mit Script, die in ca. 5 Sekunden den Netzanschluss wieder auf >0 bringt. Trotzdem gibt es aber immer mal kräftige Überschwinger, die ich mir nicht erklären kann.

Wenn das so ist, solltest du deine Anlage im Inselbetrieb mit einer Synchronisation zum Netz betreiben. Dafür benötigst du eine professionelle Umschaltvorrichtung, die innerhalb einer Halbwelle zuschaltet. Das sollte natürlich passieren bevor deine Batterie am Minimum angekommen ist. Wenn die Batterie fast leer ist und die Sonne nicht scheint solltest deine Anlage, eventuell abhängig vom Strompreis, aus dem Netz bis zu einem noch über die Wettervorhersage zu ermittelten Wert aufgeladen werden.
Für die Steuerung und Synchronisation würde ich zB eine Logo! von Siemens einsetzen und Symcon als Anzeigesystem verwenden.

Ein Einzelbetrieb ist so nicht möglich, da ich im Haus mehrere Unterverteilungen habe.
Da müsste einiges geändert werden.
In der tat denke ich an eine kleine BeckhoffSPS zur Regelung nach.
Die läuft dann autark und ich kann die datenabfrage der Geräte/Zähler synchron zur Regelung durchführen. Im IPS ist das nicht unbedingt gegeben.

Allerdings warte ich aktuell noch auf EMU-Metering. Deren Zähler aktualisiert über ModBus zur Zeit nur alle 7 Sekunden seine Werte. Die arbeiten gerade an einem Firmwareupdate. Wenn die Daten dann sekündlich kommen, könnte es deutlich besser werden.

0 Einspeisung wirst du glaube ich nie realisiert bekommen. Selbst bei meiner Solaredge Anlage mit Speicher hab ich am Tag eine gewisse Einspeisung oder netzbezug trotz vollem Speicher und genug Sonne. Eine gewisse Trägheit ist ja wohl immer in der Regelung.

Hast du einen zweirichtungszähler oder einen mit rücklaufsperre? Bei letzterem kann es dir ja egal sein wenn mal minimal etwas eingespeist wird.

Viele Grüße
Stephan

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Da mich das thema PV + Victron MPII und pylontech ebenfalls brennend interessiert…

Man kann im Victron MPII doch definieren was er mit vorhandener AKKUkapazität machen soll.
Da gibts doch so ne Art 0 Einspeisung. Vorausgesetzt man hat an zentraler Stelle - vor dem Haupstromzähler- ein Energymeter (EM24) hängen… Gibt noch Alternativen (aber ohne Gewähr… z:b. Fronius Smartmeter lassen sich über ein Skript auf CerboGX bzw. Raspi mit Victron OS einbinden)…

Was passiert denn, wenn etwas eingespeist wird? Da technisch eine 100% Nicht Einspeisung aus TIMING Gründen gar nicht erst möglich ist.

Es gibt auch Leute die haben IPSymcon, die brauchen kein extra Smartmeter um die von dir oben angesprochene Funktion zu nutzen … :wink: … z.B. als weitere Alternative.
Ich glaube fast jeder Symcon User hat doch eh schon die Daten vom Netzübergabepunkt in seinem System?

Interessant wird das Thema dann noch mehr, wenn man auch noch einen stündlichen Stromtarif hat …

Wenn du eine PV hast, darfst du doch etwas einspeisen, auch wenn es bei der aktuellen Vergütung vielleicht weh tut … :wink:

Viele Grüße,
Doc

Offiziell bekommst du das ohne Zähler nicht genehmigt, sobald ne PV dran hängt.
Daher ja das Energy Meter 24 = original, oder eben über ein Skript einen Fronius smartmeter auslesen über den sowieso nötigen cerbo GX oder raspi mit Victron os…

Es soll ja auch autark funktionieren. Der cerbo oder auch raspi ist für die Energieflüsse zuständig und eben auch laden und entladen…

Über ip-symcon ist das - so ehrlich - muss man sein nicht 100% sicher.
Wenn der cerbo oder der raspi ausfällt macht der MP II erstmal nichts …
Und da ein cerbo gx/Raspi zwingend nötig ist, stellt sich die Frage eigentlich nicht…

Hast du die PV DC-seitig am MPII hängen?

So, nun mal ein Update meines Projektes:
Der Zähler EMU Professional 2 TCP hat nun eine FW erhalten, die Funktioniert.
Es kommen nun alle Werte im Sekundentakt.

Nun habe ich ein IPS Script geschrieben, was jede Sekunde folgendes macht:

  1. Die den aktuellen Anschlusswert des Gebäudes ermitteln (EMU Meter)
  2. je nach dem ob das Gebäude ein Strombezug oder eine Einspeisung vorliegt, den Victron-Speicher steuern und auf 0W regeln
  3. Wenn der Speicher voll ist, die PV runterregeln, so dass Anschlusswert=0W
  4. Diverse Optionen durchführen, z.B. ab und zu den Speicher auf 100% laden (Zellenausgleich)

Meine Fazit ist aktuell:

  1. Regelungen sind sehr komplex und nicht immer zu verstehen, was da passiert
  2. Die PV regelt sehr schnell auf die Sollwerte
  3. Der Victron ist sehr träge, was Änderungen der Sollwerte angeht. Extrem ist es, wenn von Laden auf Entladen (und umgekehrt) umgestellt wird. Das dauert bis zu 10 Sekunden…
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Die 10 Sekunden kommen aus den Standard Skripten der Victron Umgebung.
Man kann das beschleunigen. Und ontop eben mit anderen Smartmetern lösen, um sich das Geld für das offizielle EM24 zu sparen…
Ich hab gerade von einem User aus dem Akkudoktor Forum am laufen… Da ist dann auch ne Fehlerbehandlung enthalten, wenn das Smartmeter mal keine Daten liefern sollte.
Man kann x Retry definieren, und pro Retry eine Wartezeit. Und wenn das durchlaufen ist, wird das Smartmeter rausgenommen aus dem Energiefluss, und damit kann nicht aus versehen ins Hausnetz eingespeist werden.

Ich persönlich benötige keine 3x MPII.
Ich hab schon zwei Fronius Symos mit PV… Der MPII soll nur ne AKKULÖSUNG darstellen, mit ner Notfallsteckdose - mehr nicht.
Für so ne Victron Lösung muss man erstmal einen Elektriker finden der das installiert, und einen der die Anmeldung beim Netzbetreiber machen darf …

Ich hab bereits 2 vorhandene PV Anlagen, die dann nur per AC den MPII versorgen würden.
Preislich muss man ja, irgendwann eine Grenze ziehen…
Wer ne PV an den Victrons will, benötigt davor ja noch ein Solarladeregler, im Idealfall dann sogar 3x MP II, ontop EnergyMeter… Da muss mann dann preislich schon überlegen, ob ein ALL IN ONE System das bereits 3phasig ist, preislich nicht attraktiver wäre…