Doorbell Modifikation (Alecto)

Hallo,

ich schreibe mal einen kleinen Bericht über mein Projekt „Umbau Alector Smart Ring 20“. Evtl kann das ja für jemandenen insgesamt oder auch nur in einzelnen Punkten interessant sein.

Falls jemand größeres Interesse hat, kann ich gerne die Schaltpläne und Platinen-Layouts zur Verfügung stellen.

AUSGANGSPUNKT:
Ich wollte meine alte Türklingel, die ich bereits via FS20 Funkaktoren in meine Hausautomation eingebunden hatte und somit bei Klingeln immer eine e-Mail und ein paar andere Schmackazien hinterlegt hatte, ersetzen / erweitern, um eine zusätzliche Kamera.

HERAUSFORDERUNGEN:
(H1) Eine relativ weite Strecke zur Position der Klingel
(H2) Ein altes 12-Adriges Kabel aber kein TP, also für Netzwerk untauglich
(H3) Keine einfache Möglichkeit, ein Kabel zu verlegen
(H4) zwischen Position der Klingel (ich wollte das alte Gehäuse in einem robusten Steinpfelier nutzen) und dem Haus viele Hindernisse (Funkproblem)
(H5) diese alte Position war für die Kamera selbst ungeeignet (zu tief)
(H6) Ich wollte auch im Haus erkennen können, falls etwas „entfernt“ nicht i.O. ist.
(H7) Ich wollte keine 500 EUR und mehr ausgeben - zumal alle Varianten, die ich angesehen hatte ebenfalls einige Umbauten erfordert hätten, um alle Punkte oben zu erfüllern.

LÖSUNG:
Umbau einer um die 90 EUR (ich hatte sogar eine im Angebot für weniger bekommen) teuren Alecto Smart Ring 20 Doorbell. Diese hatte ich bereits bei einem Freund verbaut und ganz gute Ergebnisse erzielt. Ich nenne sie nachfolgend schlicht AR20.

Übrigens: Viele Modelle anderer Hersteller sehen für mich danach aus, als seien nur andere Gehäuse verwendet worden, denn die „hard facts“ wie Beleuchtungsring (und Farbe) um den Klingelknopf, Position der IR-Diode und Abstand Klingelnopf ↔ Cam-Auge sind praktisch identisch.

VORGEHENSWEISE / UMBAU:
(U1) Für H4 habe ich kurzerhand die interne Antenne stillgelegt und mittesl 5 EUR Pigtail eine Stabantenne einer ausgemusterten IP-Cam mit kleiner Halterung an die Innenseite verlegt.

(U2) Für H5 und H6 habe ich den Klingelknopf der AR20 herausgenommen. das ist das einzige Bauteil (neben dem Lautsprecher), das nicht direkt mit der Hauptplatine verbunden ist, sondern über einen kleinen Stecker und 5-Adern angebunden ist.

Leider hat sich herausgestellt, dass der Taster nicht einfach ein Potenzialfreier Schießer ist und die Schaltung „drumrum“ ein wenig seltsam war.

In eine neue Blende einzubauen war er einfach, weil die beleuchtete "Halskrause"auch im Original so eingebunden war, dass sich eine Dichtung durch anpressen ans Gehäuse ergab. Das original-Loch habe ich mit einer Marokkanischen Dirham Münze verschlossen, die denselben Radius hat.

(U3) Die 5 Adern des Klingelknopes habe ich aus dem Gehäuse geführt und mit einer RJ-45 Buchse versehen, damit man die Klingel bei Bedarf auch leicht wieder abnehmen kann. DAS hat sich allerdings für den Einbau als ungünstig erwiesen und das würde ich in der nächsten Variante anders lösen.

(U4) Ich habe mir eine Optokoppler-Platine erstellt (hier auf Lochraster, aber ich hatte dann doch noch Lust auf ein Routing und so gibt’s auch ein Platinenlayout), die:

  • den nach Masse schaltenden Taster invertiert
  • die beiden LED-Zuführungen (rot bei Einschalten und bei Link-Verlust zum AP, blau für „ok“) entkoppelt. Alle Drei sind mittels Widerstand und als „open Collector“ ausgeführt.

(U5) Ich habe eine „Basisplatine“ gebaut, die:
(1) aus den 12V AC der Klingel-Alimentation 12V DC für die Optokopplerplatine bereit stellt
(2) ein Relais für potenzialfreien Kontakt zur Letiung zum Haus beherrbertgt (via invertiertem Optokoppler angesteuert)
(3) einen Steckanschluss als „Gegenpol“ für die 5 Adern vom Taster/LED-Ring zur AR20 hat
(4) eine Krone Schneidklemme für das CAT7 Kabel zum AR20-Anschlußkasten
(5) einen Piezo-Summer hat, als (zusätzliche) akustische Rückmeldung für den Besucher, dass die Klingeltaste sauber gedrückt wurde. Dieser wird auf der zweiten Seite des Relais schlicht gegen 12V+ geschaltet.

(Anmerkung) U4 und U5 waren zuerst auf einer Platine und sollten „statisch“ in der UP-Dose der alten Klingelstelle sitzen. Leider hat sich im Laufe der Implementierung ein Platzproblem ergeben, sodaß ich Stromversorgung, Basisplatine und Opto-Platine in drei eigene Teile trennte und die Opto-Platine auf die Rückseite des alten Klingelträgers montierte.

EINBAU:
(E1) Die durch U3 aus der AR20 heraisgeführten Adern habe ich via Krons Schneidklemme und CAT7 zum alten Klingelknopf-Gehäuse geführt

Die drei freien Adern übernehmen 12V~ Stromversorgung der Cam und Schliesserkontakt für das Tor, weil ich das Gehäuse der AR20 am Tor auf Kopfhöhe installiert habe und von dort auch ein Zugang zum elektrischen Toröffner ist.

(E2) Die 12V AC, die zwei LED-Opto-Kanäle, die beiden Adern des (jetzt) potenzialfreien Kontaktes sowie die Ader für den Türöffner habe ich über das alte Kabel an die alte Sprechstelle gelegt.

(E3) Dort habe ich zwei LED gegen +12V als „Status-LED“ eingebaut

(E4) ein Relais mit insgesamt 4 schliesserkontakten dient dazu:
(a) den Summer im Haus zu betätigen
(b) den Kontakt für die Hausautomation I zu tätigen (Comexio und andere)
(c) den Kontakt für den FS20 Sender zu schließen (never change a running System)
(d) DIREKT mehrere sehr helle LED’s anzusteuern, die eine optische Signalisierung ermöglichen (ich kann den Summer auch ausschalzten)

Um Fragen vorzubeugen: Ich habe das deshalb „so umständlich“ realisiert, um nicht (zusätzlich zu r AR20) einen „single point of failure“ zu haben. Natürlich hätte ich auch direkt ind is Comexio gehen und von dort aus alles weitere steuern können. Aber mit dieser Lösung ist das Summen und die optische Benachrichtigung bei Klingelauslösung so gut wie immer gewährleistet. Selbst dann, wenn die AR20 weitgehend kaput sein sollte und nur noch ihre Stromversorgung läuft, wird das Klingeln selbst funktionieren.

Ups. Ist was lang geworden.

Falls also jemand Interesse hat, ich kann die Platinen-Layouts etc. zur Verfügung stellen.