Badezimmer ausbau und die passenden Techniken/Komponenten

Hallo zusammen,
nächste Woche fange ich endlich mit dem Ausbau meines Badezimmers an und brauche etwas Hilfe bei der Wahl der Komponenten. Für Audio/Video werde ich einen gesonderten Thread aufmachen. Für die Steuerung wäre es mir sehr recht wenn diese per 1-Wire oder Enocean machbar wäre. Zur not geht auch alles andere was an IPS funktioniert.

Das Zimmer ist ca. 1,80m x 3m und hat keine Fenster.
Hinein sollen WC, Waschtisch und eine Badewanne (in der ich hauptsächlich duschen werde).

  1. Kann mir einer sagen mit welchen Temperatur- und Luftfeuchte-Werten ich in einem geschlossenen Bad maximal zu rechnen habe?

  2. Raumausbau - Derzeit verlaufen an den Wänden noch Heiz- und Wasserleitungen welche verblendet werden müssen. Mit was soll ich das am geschicktesten machen? Ständerbauwerk mit Holz oder Rigips? Mit Ytong-Steinen hochmauern? Oder ganz einfach Dachlatten hin dübeln und daran Holz oder Rigips Platten anbringen? Wie machen Profis sowas?
    An einigen Stellen würde ich gerne Hängeschränke anbringen also wäre es nicht schlecht wenn die Wände auch was aushalten.

  3. Abluft - Ich möchte eine Anlage für die Abluft einbauen damit Wasserdampf u.ä. aus dem Raum befördert wird. Die einzige Stelle an der ich aus dem Haus hinaus kann ist weitere 3m durch einen anderen Kellerraum.
    Wo bekommt man gute günstige Hardware dafür? Wie stark muss der Lüfter sein? Wie binde ich das ganze in IPS ein? Was mache ich damit der Dampf nicht im Schlauch schon kondensiert und zurück in das Badezimmer läuft?

  4. Heizung - Nachdem selten geheizt wird und ich nicht extra die Zentralheizung anboren kann/will plane ich eine Elektrische Fußbodenheizung.
    Könnt ihr mir da eine effiziente aber bezahlbare Heizung für 3m² empfehlen?
    Das ganze soll natürlich auch in IPS eingebunden werden.

Das wars erstmal was mir so spontan einfällt.
Ich danke euch schon mal vielmals!!!

Lg
Grind

Hi grind,

einige (persönliche) Meinunegen/Erfahrungswerte zu Deinen Fragen:

zu 1) kommt auf die Raumtemperatur an. Wenn das Bad kühler ist, geht deine rel. Feuchte bei einer heissen Dusche sehr schnell jeneits der 90%. Bei einem eher warmen Bad geht das langsamer aber über 80% kommt man auch (v.a. mit Freundlin mit Hang zu heissem langen Duschen…)

Daher ist Lüftung Pflicht! Bei nem normalen Abluft-Lüfter empfiehlt sich dabei sicher ein 150er Rohr. Da gibts starke Lüfter, die auch ordentlich was wegblasen. V.a. auch wenn man den längeren Abluftweg betrachtet.

Zum Thema Kondenswasser: Wenn die Abluft durch einen kalten Raum (im Rohr) muss, dann empfiehlt es sich natürlich das Rohr da zu isolieren. Gibt da fertige Steinwollematten z.B. Die typischen Rohrisolierungsschaumstoffteile gibts glaube ich für die Grösse nicht mehr. Und Rohr leicht nach aussen fallen lassen. Dann läuft die Suppe notfalls nach draussen.

Interessant wäe evtl auch ein Lüfter mit WRG. Sowas hat (speziell im Winter) eine enorme Entfeuchtungsleistung. Und sort auch für Frischluft. Kostet aber eine Ecke mehr.

zu 2) Machs wie du es besser kannst. Wobei Ytong natürlich schon die „robustere“ Wahl ist.

Gruss
Chris

Hallo

zu2) Ich persönlich arbeite gerne mit Rigips.
Hab ich auch in meinem Badezimmer gemacht. Gerade hier empfhilt es sich aber nicht mit Dachlatten, sondern mit den passenden Metallprofilen als Unterkonstruktion zu arbeiten. Denn durch die Feuchtigkeit „arbeitet“ Holz einfach zu viel und die Rißgefahr ist deutlich größer.

Doppelt beplanken !

Wennst dann nicht alles verfließt, sondern nur dort wo notwendig, so hilft dir der Gips schon mal ordentlich beim, Raumklima.

Mit richtigen Dübeln kannst auch Rigipswände ordentlich belasten.

zu3) bedenke das alle Luft die du rausblasen möchtest auch wieder irgendwo rein muß ! Der stärkste Lüfter hilft dir nichts, wenn alles andere super dicht.
Du schreibst von wnig beheiztem Kellerraum, demnach mußt noch sorgfältiger mit Lüften sein.
Schimmel läßt grüßen. Wer hier spart spart am falschen Platz.
Wennst eine größere Länge überbrücken willst lohnt es sich de Abluftkanäle zu bestellen, deutlich billiger als im Baumarkt.
Schau mal im Bereich der Küchendunstabzughauben.

  1. Richtet sich danach was du für einen Boden machst.
    Gibt im Baumarkt so Folien welche unter Laminat zu verlegen sind. Is aber wohl nix fürs Bad.
    Ich hab mir eine mit auf Gitter montierten Heizdrähten besorgt. Ließ sich sehr gut unter den Fließen im Kleberbett einbauen.
    War auch nicht teuer. Verwenden tu ich aber nie. Habs nur eingebaut weil sichs halt gerade anbot.
    Bei einem Kellerraum mußt auch die Isolierung darunter berücksichtigen !
    Sonst heizt nur das Erdreich.

Wennst eh schon wie du schreibst Heizungsrohre drinn hast würde ich trotzdem nen normalen Heizkörper, - evt. so einen Handtuchheizkörper einbauen. der gibt Strahlungswärme, das ist fein.

Rohre abschneiden und eine Abzweigung machen macht dir jeder GWH. Wennst alles vorbereitest hat der vieleicht 2-3 Stunden Arbeit. Das lohnt trotzdem.

Viel Glück, meine Bad-Baustelle (Rohbau ohne jede Installation bis fertig) hat seinerzeit 8 Monate gedauert…

gruß
bb

Vielen Dank erstmal für eure super Antworten!

Zu 2)
Ytong muss man dann ja noch verputzen also wird es wohl doch eher ein Ständerwerk mit Rigips. Doppelt beplanken bedeutet zwei Platten?!
Gefließt wird dann vermutlich nur wo es nötig ist alle anderen Stellen werden mit einer Wasserfesten Farbe gestrichen (Latex-Farbe?!)
Die Decke lasse ich 10cm abhängen damit LED-Spots hinein passen.
Werde dazu die Tage ein Angebot bei MyHammer rein stellen und dann mal sehen was sowas kostet…

Zu 3)
Ich denke dass ich die Leitung nicht dämmen muss da der 3m Kellerraum unser Heizraum ist. Die Heizung ist zwar sehr effizient aber kalt ist es in dem Raum auch nicht.
Verwenden werde ich dann aber ein 150mm Rohr mit einem leichten Gefälle und einem relativ starken Rohrlüfter. Wieviel qm³ ist stark?
Frischluft kann aus dem Flur durch die Tür nachziehen (so wirklich dicht ist hier nichts).
WRG wird mir dann aber wohl eher zu komplex und teuer.

Zu 4)
Unsere Heizung verwendet gepresste Edelstahlleitungen also kann ich da nix selber machen weil man sich die Zange irgendwie nirgends ausleihen kann.
Ausserdem möchte ich eine Fußbodenheizung weil mich Heizkörper eher nerven. Deswegen tendiere ich zu einer elektischen Fußbodenheizung. Ausserdem gefällt mir der Ansatz die Leitungen einfach ein den Fließenkleber einzulassen.
Wäre das verlegen einer traditionellen Fußbodenheizung auch so einfach? Evtl. wäre das ja noch eine Alternative.
Ich möchte in 1-2 Wochen im Bad Fließestrich legen also gäbe es NOCH die möglichkeit hier etwas einzuarbeiten.

Bei mir handelt es sich derzeit auch noch um einen Rohbau ohne Wasser-Anschluss aber ich hoffe schneller als 8 Monate zu sein :wink:

Gruß
Grind

P.S. kann vielleicht noch jemand eine Hebeanlage empfehlen die stark genug für Waschtisch, Toilette, Badewanne und Waschmaschine ist?

Hi!

Also ich habe bei meinen Schwiegereltern auch so eine elektrische Fußbodenheizung im Bad eingebaut… die wurde auch im Fließenkleberbett verlegt.

Man hat zwar im Winter warme Füße, aber den Raum heizen kann man meiner Meinung nach damit nicht. Außerdem dauert es schon ein bisschen, bis die Fließen warm sind… von den Stromkosten mal ganz abgesehen.

Wenn du noch keinen Estrich drin hast, dann auf jeden Fall normale Fußbodenheizung!

Viel Spass damit…

Kurze Frage: Warum soll der Rigips doppelt verplankt werden?

Viele Grüße
Chris

Iiieeeks, das ist doch unmänlich, DIY oder gar nix.

… auch wenns mal länger dauert

zum Heizungsthema: konventionelle Fußbodenheizung benötigt einen anderen Aufbau. Das größere Problem ist aber dies in eine normale Radiator- Heizungsanlage einzuschleifen. FBH hat nämlich deutlich niedrigere Vorlauftemperaturen.

Rigips doppelt beplanken hab ich vorgeschlagen weil er ja schwere Schränke an die Wand hängen will.
Zusätzlich gibts etwas mehr Stabilität bei gefliesten Flächen.-> geringere Bruchgefahr. Zum Bsp. in der Dusche wo man sich gerne mal an die Wand lehnt.
Kost ja fast nix, und ist schnell gemacht.

gruß
bb

Hm… Dann werd ich vielleicht doch mal nach einem schicken Handtuchheizkörper schauen. Wäre ja auch einfacher zu montieren.

DIY is halt so ein Thema. Bisher habe ich die ganze Wohnung selbst renoviert und umgebaut aber besonders bei der Decke habe ich so meine Bedenken ob ich das gerade hin bekomm.
Kannst du mir vielleicht noch eine Metallunterkonstruktion für die Wände und die Decke empfehlen?
Rigips zu doppeln finde ich auf jeden Fall auch ne gute Idee!

Gruß
Grind

Also eine Decke abhängen ist gar nicht so schwer. Habs selber nach einer kurzen Einweisung vom Profi ohne Probleme hinbekommen.Von Knauf (betimmt auch von anderen) gibts da alle Systemkomponenten für die Unterkonstruktion (und auf deren Website auch Infos wie es geht).Im Prinzip ist das einmal eine C-Schiene rundherum an die Wand. An die Decke noch in Reihen alle 62cm (halbe Plattenbreite) Aufhänger.In die kommen in der Höhe verstellbare Ditanzhalter und unten wird die U-Schiene eingehängt. Dann alles mit ner Latte und Wasserwaage ausrichten - fertig. Gruss Chris

Yeep, wennst ne Wasserwaage und Akkuschrauber halten kannst ist das kein Problem.

Machst Rigips an die Decke, dann wie von cat beschrieben.
Das anschrauben der schweren Platten ist aber schon eine gröbere Turnübung. Da brauchst einen Helfer, oder zumindest so ein Unterstützungsstativ ( keine Ahnung wie das genau heist).

Entscheidest dich für die üblichen Deckenpanele, so gibt es auch dafür justierbare Metallabhänger und passende Schienen mit Klipps.

Alternativ (etwas billiger) kannst natürlich auch and er Decke eine Traglattung/Konterlattung anbringen.
Hatt man es aber mit einer unebenen Decke zu tun und will diese „in die Waage“ richten so sind die oben beschriebenen Abhängesysteme trotz des höheren Preises eine deutliche Erleichterung.

Letztens in der Küche hab ich eine Kombination aus beidem verwendet.
Metallbügel zum Einstellen der Höhe (hatte 8cm Höhenunterschied !!!), und Traglattung aus Holz.
Wennst magst kann ich dir ein paar Bilder davon einstellen.

gruß
bb

Sorry für die späte Antwort aber ich hab etwas gebraucht um mich in das Thema einzulesen.

Nach einigen Anleitungen und YouTube-Videos bin ich jetzt der Meinung dass ich die Wände selber machen kann. Ist ja total einfach…
Nur bei der Decke weiss ich nicht so recht. Aber meine größten Bedenken habe ich eigentlich weil ich die Decke nicht zu stark belasten möchte. Ist halt ein altes Haus :wink:

Als erstes lasse ich jetzt mal den Estrich legen und danach gehts los.
Aber eine Frage hab ich dann doch noch: Mache ich erstmal die Wände und befestige daran die Profile für die Decke? Oder erstmal die Decke und befästige daran die Wände?

Danke euch vielmals!!!

LG
Grind