2 Stromzähler ==> 1 Haushalt

Sagt’ mal,
ist es eigentlich möglich und erlaubt, 2 Stromzähler (eHz) zu installieren oder lassen, um damit auf eine Verteilung zu gehen?
Ich weiss, das viele 2 Zähler haben, um damit mit günstigerem Strom, auch wenn es aktuell nicht lohnt, die Wärmepumpen zu betreiben.

Hintergrund warum ich frage ist, das ich in letzter Zeit mal tibber, aWATTar und die SPOT Börse beobachtet und geloggt habe.
Es ist normalerweise gerade tagsüber der Preis recht hoch, aber akuell die Abnahme recht gering und der Wind gut an den Windrädern und dadurch sinkt der Strompreis an der Börse teilweise gegen 0 Cent.
Heißt in diesen Zeiten ist die kWh für 15-20Cent zu bekommen.

Die Frage ist jetzt, ob es erlaubt ist, einen Zähler von seinem Grundversorger zu haben und einen z.B. von aWATTar und auf den günstigeren Strompreis wechseln zu können.
Muss man zwar überschlagen, ob der Grundpreis das nicht wieder auffrist, aber ich denke dadurch könnte so manche PV und Speicher auch wieder kleiner ausfallen lassen, wenn nachts nachgeladen wird.
Zusätzlich könnte man die WP Heizphasen, bei mir aktuell nur tagsüber, in die Zeiten des günstigeren Stroms legen.

Habe ich da einen Denkfehler, oder warum wird so etwas nicht umgesetzt? Gerade aktuell 40 Cent oder 20 Cent ist ja eine deutliche Spanne und mit Akku lässt sich die günstige Phase ja noch weiter strecken?

Jemand Ahnung oder Ideen dazu?

Viele Grüße,
Doc

Hallo Doc,
ob das mit den 2 Stromzählern erlaubt oder möglich ist, das weis ich leider auch nicht.

Aber ich beobachte auch die Strompreise von AWATTar und tibber und denke über die selben Sachen wie du nach.
Man könnte schön den PV Akku vom Netz laden, wenn die Preise günstig sind und keine Sonne da ist.
Und in den Hochpreis zeiten könnte man dann vom Akku leben.

Grüße Thomas

Wenn du dir die Preise anschaust, ist der Börsenpreis gerade nachts günstig, man könnte also hier den Akku laden und tagsüber nutzen, eigentlich genau anders herum , wie mit dem PV Strom und anscheinend auch oder gerade im Winter interessant.
Ich denke, das wird irgendwann eh die Zukunft werden, den Strom dann abzunehmen, wenn er gerade da ist und dann auch mehr, als man gerade braucht, wie nachts z.B.
Auch wird der Ausbau an erneurbaren Energien auch weiter steigen, was das noch verstärkt.
Die Preise sind ja deshalb bei bestimmten Zeiten so günstig, weil ihn keiner haben möchte/braucht und dann noch mit Kosten ins Ausland abgegeben werden muss, um das Netz zu stabilisieren.

Ob sich das lohnt und erlaubt ist, wäre Schritt 1.
Im Zweifelsfall würde ich einfach einen 2. Zähler für die WP oder 2. Wohneinheit beantragen, meine UV hatte ich dafür schon ausgelegt. Also 2. SLS und den 2. Zähler rein.

Schritt 2 wäre mal abzuchecken, wie man das automatisiert umschalten könnte, also nicht die SW dafür, das macht IPS, sondern welche HW das so schnell kann, dass das die Verbraucher nicht mitbekommen.
Das sollte ja eigentlich kein Problem sein, die Problematik mit einem voreilendem N wie es bei 2 verschiedenen Erzeugern mit unterschiedlichem N ist, müsste doch hier wegfallen, da die Quelle ja die selbe ist.
Kennt sich da jemand mit aus?
Oder wäre es kritisch, wenn 2 Zähler zeitgleich für einige ms parallel dran wären?

Das es auch Tage gibt, an denen sich das gar nicht lohnt und warum ich gerne einen 2. Zähler mit Festpreis hätte kann man an diesem Tag schön sehen.

VG,
Doc

Ganz genau. Das macht es ja gerade interessant (wenn man einen Akku hat :upside_down_face:).

Das wäre eine gute Idee, das könnte ich bei mir auch umsetzen. Das müsste man mal in Erfahrung bringen.

Einfach einen Laderegler, der die Akkus immer vom 2. Zähler bei billigem Strom nachläd. Damit wären die 2 Zähler nur indirekt über den Akku verbunden. Nix mit umschalten → nix kompliziet.

Grüße Thomas

Hatte ich auch erst überlegt, aber ich würde auch gerne Wärmeenergie über die WP mit einlagern und warum soll ich in dieser Zeit nicht auch die Grundlast mit abdecken.
Mir würde da noch viele Einsatzwecke einfallen, wie ich den günstigeren Strom sinnvoll nutzen könnte um ihn später nicht teurer kaufen zu müssen.

VG,
Doc

Grundsätzlich darfst du für jeden Stromzähler an deinem Hausanschluss einen eigenen Lieferanten bestimmen. Also auch verschiedene Lieferanten.
Interessant wird jetzt deine Frage bei einem Verbraucher (also eine Verteilung/Wohnung/Haus/usw.) an zwei Zählern. Den Fall kannte ich jetzt noch nicht.
Rein technisch gesehen bräuchtest du ja dann eine Umschalteinrichtung, die den Strom je nach Preislage über den einen oder anderen Zähler fließen lässt. Dabei würde ja, wenn überhaupt zulässig, dann entweder eine kurze Schaltpause, oder ein kurzer „Parallelbetrieb“ der Zähler entstehen.
Die Schaltpause (wenige ms) würde dann ungepufferte Geräte zurücksetzen (Uhr am Herd, PC ohne USV usw.). Der Parallelbetrieb wäre technisch eher unkritisch.

Ich frage mich, neben der rechtlichen Frage, eher, ob sich der Aufwand dafür wirklich lohnt. Du brauchst ja einen zusätzlichen Zählerplatz und auch noch die Umschalteinrichtung. Und dann natürlich die Grundgebühren von zwei Lieferanten.

Sehr sehr sehr vereinfacht (wegduck) ist sowas ja zu sehen, als wenn ich meinen Elektrogrill entweder an meiner Steckdose oder an der meines Nachbarn anschließe.

Im wirklichen Leben ist natürlich nichts einfach.

  1. Du brauchst also tatsächlich einen zweiten Anschlusspunkt mit der entsprechenden Messlokation und Marktlokation deines Versorgers.
  2. Eine Unterverteilung ist leider eben kein Elektrogrill, den ich wechselweise anschließen kann wo ich will. (s.a. Unterscheidung zwischen ortsveränderlichen und ortsfesten Elektrogeräten) Theoretisch kann man sein Haus zwar mit einem großen Stecker mit langem Kabel versehen und dann tagsüber beim Nachbarn mit großer PV anschließen und nachts beim anderen Nachbarn mit BHKW, praktisch sind dem allerdings diverse VDE-Hürden gesetzt.

Aber die Idee finde ich gut. Und bei mir im Büro (kein Energieversorger!, aber einige Elektrikverständige) trifft die Fragestellung gerade auf rege Diskussionen.
Die Mittagspause ist schon mal gut ausgefüllt :wink:

Viele Grüße
Frank

Also den zweiten Zählerplatz hatte ich beim Verteilerbau schon mit vorgesehen und ist auch schon vorhanden, müsste nur noch der SLS rein. War ursprünglich für die WP gedacht.

Nach Umschalteinrichtungen hatte ich schon geschaut aber nichts gescheites gefunden.
Mein Plan wäre nun eher 2 Schütze zu nehmen, ein Öffner und ein Schließer und über den Hilfskontakt erst das 2 Schütz wegnehmen, da wäre dann für ein paar ms dann ein Parallelbetrieb, was aber die Endgerät nicht mitbekommen und da der gleiche Stromerzeuger auch wohl eher unkritisch.

Ob sich das lohnt wollte ich jetzt mal berechnen.
Ich logge aWATTar und tibber mit, weiss allerdings noch nicht genau, wie ich rückwirkend meinen geloggten Stromverbrauch mit den stündlich Preisen in eine neue geloggt Variable speichere um dann Tages oder Monatsweise die Ersparnis sichtbar zu machen.

Ich denke lohnen wird sich das schon, da gerade nachts die Preise niedrig zu sein scheinen, wenn die PV nichts liefert. Andere haben auch einen 2. Zähler für die WP und das hat sich bis jetzt auch gelohnt.

Jemand eine Idee, wie ich die 2 geloggten Variablen auf Stundenbasis vermultiplizieren kann?

VG,
Doc

Ich habe nochmal im Kleingedruckten recherchiert.
Knackpunkt wird die „Stromgrundversorgungsverordnung - StromGVV“ werden. In §4 Bedarfsdeckung: Der Kunde ist für die Dauer des Grundversorgungsvertrages verpflichtet, seinen gesamten leitungsgebundenen Elektrizitätsbedarf aus den Elektrizitätslieferungen des Grundversorgers zu decken. …

Mit dieser Begründung dürfte der zusätzliche Zähler wohl vom Versorger abgelehnt werden. Zumindest beantwortet es deine Frage, ob es erlaubt ist.

Schade, aber eigentlich auch verständlich. Der Grundversorgertarif ist ja eine Mischkalkulation der Versorger aufgrund eines Standardleistungsprofils bei dem die niedrigen und höheren Einkaufspreise berücksichtigt werden. Wenn da jemand nur bei höheren Einkaufspreisen den dann niedrigeren Tarif nimmt und bei niedrigen Preisen woanders kauft, kommt die Kalkulation nicht mehr hin.

Bleibt also nur noch die Möglichkeit, mit einem Zähler und Speicher zu arbeiten. Aber bei der Frage, ob das speichertechnisch möglich ist, bin ich raus. Ebenso, ob der Tarif des Anbieters das zulässt.

Grüße
Frank

Wenn das der originale Wortlaut ist könnte man dem dann auch entgehen, indem man einen „günstigen“ Zeitvertrag abschließen würde und dann eben nicht in der Grundversorgung ist.

Aber ich müsste jetzt erst mal rückwärts nachrechnen lassen, in wieweit das eine Ersparnis wäre.
Das techn. umzusetzen und auch einen 2. Zähler zu bekommmen sehe ich aktuell nicht mehr als Problem.

Viele Dank für deine „Nachforschungen“.
Doc

Klar, einen anderen Vertrag abschließen geht immer. Oder einen zweiten Vertrag für eine getrennte zweite Verbrauchsstelle (z.B. Wärmepumpe). Die müssen dann auch nicht beide beim selben Lieferanten sein.

Keine Ursache, mich hat das Thema schon sehr interessiert.

Grüße
Frank