Erhöhung des Eigenverbrauchsanteil der pv durch Abschaltung der Gefriertruhe

Die Kompressorstarts werden dadurch ja weniger. Es ist ja nicht so das der Kompressor immer läuft wenn die Truhe Strom hat.

Andersrum ist richtig: Im Normalbetrieb schaltet der Kompressor alle paar Minuten ab und läuft dannwieder für ein paar Minuten.
Bei der angedachten Variante läuft der Kompressor über mehrere Stunden und hat dann mehrere Stunden Pause.

gruß
bb

Auch wenn meine Formulierung „Intervallbetrieb“ hier missverständlich war: so meinte ich es.
Ist der Kompressor für täglich mehrere Stunden Dauerbetrieb konstruiert?

Also ihr macht euch da völlig unnötige Gedanken.
Dem Kompressor macht diese Betriebsart gar nichts aus.
Beim Öffnen eines Gefrierschranks oder einer Truhe geht sehr wahrscheinlich mehr Kälte verloren als beim Abschalten über Nacht.
Wichtig ist - aber dies gilt generell - dass das Gerät gut gefüllt ist. Dann kannst du dir auch die ext. Überwachung / Regelung sparen. Die Einstellung auf -24° bietet ein zusätzliches Sicherheitspolster.
Nervig kann allerdings der Alarmpiepser sein. Manche Geräte gehen bei Stromausfall auf Alarm …

Gruß
Dieter

Servus Walter

Hier mal ein Screenshot wie das bei meinem Getränkekühlschrank aussieht:
Erstaunlich wie schnell die Temperatur bei abgeschaltetem Kompressor steigt. Er war etwa zur Hälfte gefüllt. Ist allerdings schon ein älteres Modell.

schölen Grüße
Bernhard

Ja, das ist mir jetzt plausibel.
„nur“ halb gefüllt (hoher Verbrauch in den Feiertagen ?) und Getränkekühlschrank hat bestimmt eine schlechtere Isolierung als ein Tiefkühltruhe.

Also gut Leute, es geht los:
Ich habe jetzt in der Gefriertruhe einen Temperaturfühler installiert und ein Energiemessgerät angeschlossen.
An der Truhe kann man keine Temp einstellen, es gibt nur 3 Modi (schwach mittel stark) und die Einfrieenstellung, die man etliche Stunden bevor man neues Gefriergut reingibt einschalten soll.

  1. Test
    Fast leere Truhe, nur ca. 2kg Beladung
    Der TempVerlauf in den 3 Modi.:

Man sieht:

  1. Das Thermostat regelt nur in einem weiten Bereich (4 bis 5 Grad)
  2. Bei so geringer Beladung ist die Zykluszeit extrem kurz – man braucht mehr Beladung für mehr Trägheit. War eh klar, aber das es sooo kurz ist.

Für das Einfrieren habe ich die tiefste Temp nicht abgewartet, -40° haben mir gereicht.
Gefriergut sollte möglichst mit der Wand Kontakt haben, habe es aber hier nicht gemacht, sonst wäre mir die Truhe zu Warm geworden .

Die Temperatur bleibt so lange nahezu konstant bis alles Wasser gefroren ist. Wasser braucht ca. 4,2 KJ/kg nur für den Übergang Eis zu Wasser bei 0°.
Als die Temp wieder zu sinken beegann (alles Wasser ist Eis) habe ich nochmals 20kg Wasser eingefüllt.

Morgen dürfte alles eingefroren sein und dann starte ich wieder beim Versuch 1 allerdings mit über 40kg Gefriergut.
Weiterer Bericht folgt übermorgen
Lg Walter

Tipp:
Wenn du dem Wasser ein etwas Salz beigibst dann kannst du den Gefrierpunkt und damit den Punkt wo viel Energie durch den Wechsel des Aggregatzustandes gespeichert wird entsprechend tiefer setzen.
Somit kommst du dann den optimalen -18° näher.

gruß
bb

danke, ja.

Trotz der inzwischen grossen Menge an „Speicher“ 50Kg Wasser sind die TempSchwankeungen noch erheblich - eigentlich ein Frust.

Daher @bbernhardt:

  1. jetzt messe ich auch die Gefrieguttemperatur und nicht nur die Lufttemperatur im TK

Der 2. Fühler ist eng zwischen zwei Behältern plaziert.

Man sieht gut, dass die Temp des Gefreirguts weit weniger schwankt.

  1. werde ich Kühlakkus (mit Salzwasser und/oder Alkohol) bauen, die bei ca. -10 bis -14 Grad den Phasenübergang haben wo sie die TEmp konstant halten sollten - mal sehen für wie lange.

Das sieht doch schon ziemlich gut aus.
Grundsätzlich würde ich aber schon die Lufttemperatur nicht vernachlässigen, denn bedenke das das Gefriergut ja nicht nur im Kern, sondern auch an der Oberfläche nicht zu warm werden darf.

Wir haben vor einiger Zeit einen Gefrierschrank mit Laden angeschafft, da traue ich mich das nicht so recht. Oder sagen wir so, ich müßte zuerst so wie du einige Messreihen machen, denn die Laden sind ja im wensetlichen wieder eigene Klimazonen.

Im Getränkekühlschrank hat das aber optimal hin.

Bitte berichte weiter
Bernhard

Wie kommst Du mit dem Sensor rein? Hast Du ein Loch gebohrt und gibt es etwas zu beachten, wie abgedichtet?

Jan

Hallo Jan,
ich habe 3 dünne Lackdrahtdrähte an den DS18B20 gelötet, durch die Tür gelegt und mit weißém Klebeband an dem Übergang befestigt. Das gleicht die Dichtung hier aus.

Ich hab einen guten Akkubohrer.:smiley:

Ich habe alle meine 1-wire Sensoren an (dem relativ dicken) KNX Buskabel (gibts statt grün auch in violett).
Rein komme ich ganz „offiziell“ durch ein Entwässerungsöffnung am Boden. Das Kabel muss 90° um die Ecke, das geht sich mit einem kabel gerade aus. Den Gummistoppel habe ich noch nicht beschädigt, sondern provisorisch mit Schaumgummi abgedichtet.

So morgen fahre ich für 3 Wochen auf Kur
Für mich gibt es nun für die nächsten Monate ein Zwischenergebnis:

Es lässt sich machen unter folgenden Voraussetzungen:
Der TK muss gut gefüllt sein. Man braucht eine Speichermasse. In meinen Fall wo er fast leer war habe ich das mit selbstgebauten Kühlakkus erreicht.

Meine Rahmenbedingungen:
Mein TK hält auf schwächster Stufe die Temperatur bei -19, auf mittlerer Stufe bei -22 Grad und zieht wenn er arbeitet 55W.
Kühlakkus: ca. 20 kg Salzlösung in 1,5l PET Flaschen (ca.15-20%), deren Phasenübergang bei -13 bis -18 Grad liegen).
Der TK steht in der Garage wo es derzeit ca 5 bis 8° hat, im Sommer ist es dort ca15° warm, daher die Differenz größer.

Die Temperatur stieg in 48 Stunden von -20 auf -13 Grad. Das ist ein ausreichender Puffer.

Der Normalfall sieht jetzt ungefähr so aus:
Die TK wird aus mittlerer Stellung -22° am Abend ca18h abgeschalten und erreicht über Nacht 14 Stunden bis 8h ca -17°. Nach dem Einschalten sinkt die Temp. nach Stunden wieder auf -20° und und erreicht nach weiteren Stunden die -22°.

Derzeit mache ich es nur Zeitgesteuert, im Frühling stelle ich auf PV- Stromerzeugung, und Temperatur um.

die letzten 24 Stunden:
Heute: Erwärmung von Vorabend, 9h30 einschalten

Man sieht schön den Anstieg der Temp von mittlerer Stufe auf kleinste Stufe (19-0Uhr) und dann ab 0 h Totalabschaltung
um 9h30 einschalten auf niederste Stufe, die Tempsinkt moderat bis ca 12h, dann mittlere Stufe, bis 18h bin ich wieder unter -20°

Zur Ergänzung noch ein paar Bilder:
die letzten 4 Tage:

die Woche:

Der 4fach Aktor: A:Licht, B:TK, C:“Solarsteckdosen“ (nur ein bei PV Überschuss), D: Kompressor.

Bis zum Frühling!:slight_smile:
Grüsse aus Wien
Walter

Meine Erkenntnisse zusammengefasst:
Es ist sinnvoll machbar den TK über Nacht abzuschalten. Da das Runterkühlen 4 bis 5 Stunden benötigt, und Ausfälle über 30 Stunden problematisch werden können, ist auch keine komplizierte Steuerung nötig.
Um ihn über Nacht abzuschalten un am Tag wenndie PV (höchstwahrscheinlich) Strom liefert einzuschalten reicht ein einfache Zeitschaltuhr die es ab € 5,- gibt. Sollte am Folgetag doch schlechtes Wetter sein würde ich trotzdem einschalten und die 48 Stunden nicht ausreizen.

Hier noch die Temperaturverläufe eines typeschen Tages und einer typischen Woche.
Der „Luftfühler“ ist irgendwo im freihen Raum, der „Kühlgutfühler“ zwischen zwei Kühlgutpaketen eingeklemmt.

Danke für eure Aufmerksamkeit und Hinweise
Walter